Einige von Euch haben sich ja schon mehr oder weniger eingehend mit der Sterne-Küche befasst, als es um die Lösung von „Michelin-Sterne???“ (GC6YMTW) ging. Nun gibt es erneut die Gelegenheit, in die Welt der Spitzengastronomie einzutauchen.
Was bedeuten die Sterne eigentlich?
Der Guide Michelin wurde 1900 zum ersten Mal vom Reifenhersteller herausgegeben, um den französischen Autofahrern den Weg zu Werkstätten oder Benzindepots zu zeigen. 1923 waren zum ersten Mal internationalere Hotel- und Restaurantempfehlungen dabei. Ab 1926 gab es einen Stern für gute Küche, fünf Jahre später einen zweiten und dritten Stern. Bis heute gilt das damals eingeführte Bewertungssystem:
* - einen Stopp wert
** - einen Umweg wert
*** - eine Reise wert
Natürlich ist der Guide Michelin nicht das einzige Kriterium zur Beurteilung von Restaurants. Bekanntester weiterer Führer ist der Gault-Millau, 1969 von den Journalisten Henri Gault und Christian Millau ins Leben gerufen. Bis zu 20 Punkte kann ein Restaurant bekommen, ähnlich des Michelin wird ab 13 Punkten eine Haube verliehen, ab 15 zwei, ab 17 drei und ab 19 vier. In Österreich hat sich daher der Begriff „Haubenkoch“ analog zum Sternekoch eingebürgert. Hierzulande hört man diese Bezeichnung kaum. Im Gegensatz zum Guide Michelin wird ausführlich über den Restaurantbesuch berichtet, oftmals auch sehr zynisch.
Manchmal sind die Sternevergaben des Michelin erstaunlich: Das Noma in Kopenhagen wurde 2010, 2011, 2012 und 2014 als bestes Restaurant der Welt geführt, hatte aber „nur“ zwei Sterne (seit 2008). Und in Hongkong gibt es den Schnellimbiss „Tim Ho Wan“, der nur Dim Sum anbietet, das Fünf-Gänge-Menü incl. Tee für unter 20 Euro. Seit 2011 trägt es einen Stern und gilt daher als günstigstes Sternerestaurant der Welt. Reservierungen? Fehlanzeige. Aber die Gäste warten gerne bis zu zwei Stunden, um einen der 118 Sitzplätze zu ergattern. Bis zu 1800 Besucher pro Tag genießen hier ihr Essen in rund einer halben Stunde. Verglichen mit anderen Sterne-Restaurants, die 20 Gäste in vier Stunden mit elf Gängen verwöhnen, ein doch recht anderes Konzept. Was aber auch das Grundprinzip der Michelin-Bewertung aufzeigt: Es geht nur um das, was auf dem Teller ist. Ambiente, Bedienung, alles egal. Ohnerhin geht der Weg weg von Chichi. Auch in ***-Restaurants tragen die Servicekräfte nicht mehr unbedingt Fliegen. Und als Gast ist man mit Jeans und T-Shirt in den allermeisten Fällen bestens gekleidet.
Vielleicht hast Du ja nun mal Lust, statt fünf Mal „bin satt geworden, war ok“ lieber ein Mal in drei bis vier Stunden sieben bis elf Gänge zu genießen, von denen jeder ein kulinarischer und optischer Hochgenuss ist. In unserem Vorort gibt es aktuell elf Sterne-Restaurants, eins mit drei (derzeit das nördlichste der Welt), vier mit zwei und sechs mit einem. In der Fotogalerie findest Du als Appetitanregung ein Fünf-Gänge-Menü.
Zum Rätsel: Es gilt das Jahr 2016/17, wenn nicht anders angegeben. Ein paar Überraschungen sind vermutlich dabei…
N 53 4(Hans Haas - Søren Selin).(Kevin Fehling x Rasmus Kofoed - Thomas Martin + Boris Kasprik) (Alain Ducasse, 2010 - Sven Elverfeld) (Mak Kwai Pui + Stephan Garkisch + Giorgio Locatelli)
E 10 1(Christian Bau - Jamie Oliver - Johann Lafer). (Tim Mälzer + Steffen Henssler + Christian Rach) (Christoph Rüffer x Tim Raue x Frank Rosin) (Stefan Beiter + Frédéric Morel + Heinz-Otto Wehmann x Wahabi Nouri)
Alles lecker? Dann genieße den Checker:
