Skip to content

Küstenweg - Die subtropische Eiszeit vom Zeilstück EarthCache

Hidden : 3/20/2017
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:



Eiszeit trifft auf Subtropen und Wüste -
Die geologischen Zeitzeugen am Zeilstück

Ein Teil des geologischen „Küstenwegs Rheinhessen“ verläuft als Rundweg mit einer Länge von ca. 8,7 km entlang einer ehemaligen Küstenlinie der Weinheimer Bucht und zeigt hierbei durch die Aufschlüsse ehemaliger Sandgruben sehr anschaulich den geologischen Aufbau verschiedener Küstenabschnitte. Eine dieser Sandgruben mit dem Namen „Zeilstück“ steht im Mittelpunkt dieses Earthcaches und genießt heute als Naturdenkmal besonderen Schutz.

Der Aufschluss zeigt sehr gut nachvollziehbar die geologischen Veränderungen einer ehemaligen Küstenregion unter dem Einfluss wechselnder Klimabedingungen auf engstem Raum. Ehemals vulkanische Aktivitäten verbunden mit einem heißen Wüstenklima, die spätere Meeresbrandung des subtropischen Rupel-Meers und der jüngere Kälteeinfluss der Eiszeiten bildeten eindrucksvoll an dieser Stelle die gestaltenden Elemente über einen Zeitraum von mehreren Hundert Millionen Jahren.

Weitere Earthcaches der Küstenweg-Serie befinden sich entlang eines Rundwegs zwischen den Ortschaften Siefersheim, Wöllstein und Neu-Bamberg:


Let the Earth be your teacher!

Die „Küstenweg-Serie“ entspricht der aktuellen Richtlinie für Earthcaches aus dem Jahr 2013. Diese neue Generation erscheint oftmals viel anspruchsvoller im Vergleich zu so manchem älteren Exemplar. Die Ursache dafür liegt nicht im bösen Willen der Owner begründet, sondern ist vielmehr der Forderung nach einer größeren Komplexität der Aufgabenstellung geschuldet. Für die Lösung müsst Ihr nämlich nicht nur die Infotafel und das Listing sehr genau betrachten, sondern oft auch vor Ort etwas beobachten, untersuchen oder eine plausible Vermutung zu einem geologischen Phänomen äußern. Ziel der neuen Richtlinie ist die Förderung einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem jeweils vorgestellten geologischen Thema.



Beobachtungsplattform am Zeilstück (Quelle: eigenes Bild)


N A T U R D E N K M A L
DIE SANDGRUBE DIESES EARTHCACHES IST ALS NATURDENKMAL GESCHÜTZT.
DIE OFFIZIELLEN WEGE MÜSSEN UND DÜRFEN ZU KEINER ZEIT VERLASSEN WERDEN.
ÜBERSTEIGT KEINE EINZÄUNUNGEN - NEHMT RÜCKSICHT AUF DIE NATUR!

B E S C H R E I B U N G

Kaum vorstellbar, aber vor ca. 400 Millionen Jahren lag Europa noch in der Nähe des Äquators und es herrschte ein vorwiegend trocken-heißes Wüstenklima. Im Rotliegend-Zeitalter vor etwa 290 Millionen Jahren lagerte sich Sand als Verwitterungsprodukt der Gebirgsfelsen in stehenden oder schwach bewegten Gewässern ab. Diese lockeren Sande wurden durch Kalkausfällung und unter dem Auflastdruck der darüber liegenden Schichten allmählich zu Sandstein verfestigt. Europa triftete zu jener Zeit, zunächst noch als Teil des Superkontinents Pangäa, immer weiter in Richtung Norden.

Später, vor etwa 30 Millionen Jahren im Oligozän fanden die damaligen Urmeere im Norden und Süden durch eine plattentektonische Absenkung des Mainzer Beckens ihren Weg in die Weinheimer Bucht. Bei nun subtropischen Klimabedingungen ragte hinter der Küstenlinie die Vorholz-Halbinsel aus dem warmen Rupel-Meer. Von der Brandung des Meers aufgewirbelte Gerölle haben im Sandstein typische Hohlkehlen durch Erosion erzeugt. Stürzte das überhängende Gestein nicht nach, konnten sich tiefe Brandungshöhlen bilden. Dagegen entstanden Strudellöcher punktuell an Fließhindernissen, die vom Wasser in Form von Strudeln umspült wurden, wodurch sich kesselförmige Vertiefungen ausprägten.

Direkt oberhalb der Sandsteinblöcke befindet sich im abgelagerten "Unteren Meeressand" des Mainzer Beckens ein mächtiges Austernpflaster. Da die Austern die Felsen flacher Gezeitengewässer an warmen Meeresküsten als Lebensraum bevorzugen, hat sie offensichtlich eine starke Brandung von dort losgerissen und im "Zeilstück" in großer Menge abgelagert. Über den Austernbänken verflacht sich der Hang zunehmend und ist überlagert von dem sogenannten "Oberen Meeressand". Dieser Schleichsand zeigt nach Auswertung der Fossilienfunde einen allmählichen Zufluss von Süßwasser an.

Weiter östlich überlagert an Stage 2 das eiszeitliche Löß die subtropischen Hinterlassenschaften. Das relativ junge Material ist zwischen 2,6 Millionen und etwa 10 Tausend Jahren in der Region entstanden. Löß ist ein homogenes, hellgelblich-graues Sediment, das vorwiegend aus Schluff besteht. Das staubfeine Material wurde aus den ausgetrockneten Überflutungsebenen der Flüsse in Sturmphasen ausgeweht und als Löß in weiten Teilen von Rheinhessen mit einer Schichtdicke von bis zu 40 Metern abgelagert. Löß ist das beste Ausgangssubstrat für die landwirtschaftlich günstigsten Böden weltweit und wird auch von allerhand Insekten gerne als Brutstätte genutzt.

(Quellen: Infotafel, Wikipedia)


L O G B E D I N G U N G E N

  • Dieser Earthcache besteht aus zwei Stationen mit jeweils zwei Aufgaben.

  • Vom Parkplatz aus beträgt die Wegstrecke insgesamt etwa 1,2 km.
    Bitte beachtet die Wegpunkte!

  • Schickt mir Eure Antworten zu den vier Aufgaben an meine Mailbox (siehe Profil).
    Bitte vergesst dabei nicht, Euren GC-Namen und den Namen des Earthcaches zu erwähnen.

  • Stage 1 - Hauptkoordinaten
    Der Einstieg WP1 ist über WP0 vom Parkplatz aus zu erreichen.

    1. Ordnet den geologischen Zeitzeugen
      • A. "Strudellöcher"
      • B. "Sandstein"
      • C. "Austernpflaster"
      • D. "Löß"
      den jeweils passenden geologischen Zeitabschnitt zu:
      "Eiszeit" - "Alzey-Formation" - "vor ca. 30 Millionen Jahren" - "Donnersberg-Formation"


    2. Von der Beobachtungsplattform könnt Ihr die ehemalige Sandgrube gut einsehen.
      Beschreibt die Anordnung der geologischen Schichten mit eigenen Worten.

  • Stage 2
    Der Einstieg WP2 ist über WP0 von Stage 1 aus zu erreichen.

    1. Lest Euch den Text auf der Infotafel genau durch und beantwortet die beiden Fragen.
      a. Warum führten die Flüsse der Region damals kaum Wasser?
      b. Wie genau ist der Löß im "Zeilstück" entstanden?

    2. Beschreibt den freigelegten Löß-Aufschluss möglichst genau in eigenen Worten.
      (Gesamthöhe, Farben, Körnung, Oberflächen, Einschlüsse, Rissverläufe, Bewuchs, Sonstiges)


    Es sind keine Internetrecherchen notwendig!
    Die Lösungen findet Ihr auf der Infotafel oder im Listing, manchmal müsst Ihr aber auch etwas vor Ort beobachten und beschreiben. Bitte keine Kurzantworten!


  • Wenn Ihr möchtet, dann dürft Ihr gerne freiwillig ein Bild von Euch am Zeilstück posten.
    Aber bitte dabei möglichst nicht allzu viel spoilern ...

  • Ihr braucht nicht auf eine Logerlaubnis zu warten.
    Sollte etwas nicht stimmen oder unklar sein, dann melde ich mich.

Viel Spaß mit diesem Küstenweg-Earthcache!


Additional Hints (No hints available.)