Der wohl erfolgloseste Pirat aller Zeiten ist tot - nein, er hieß nicht Karl Ranseier, sondern nannte sich BlackyJack.
Geboren in Berka erkannte er erst nach seinen Lehrlingsjahren an Bord einer Fregatte seiner Königlichen Marine, dass er ab Windstärke 2 seekrank wurde. Damit war er praktisch arbeitsuntauglich und wurde, nachdem er deswegen einige Male kielgeholt wurde, unehrenhaft aus der Marine entlassen.
Seine Wege führten ihn danach von Amsterdam kommend zum Ijsselmeer, welches er für ein wellenarmes Meer hielt und auf welchem er sogleich wieder anheuerte. Doch beim ersten stärkeren Wind…. Natürlich war unser BlackyJack wieder göbelnd unter Deck und als ihn der Kapitän des Plattbodenschiffes wieder kielholen wollte, entwendete BlackyJack das Beiboot und ruderte, was das Zeug hielt.
Und damit begann die Odyssee von BlackyJack, bei der er nicht an Land ging, sondern ruderte und ruderte und während des Ruderns fischte. Da er mit Rücken zum Bug saß, sah er nicht, wohin er ruderte - er ruderte über die Mündung der Ijssel selbige stromaufwärts. Als das Wasser um ihn herum nicht mehr salzig war, konnte er endlich seinen Durst stillen und ruderte weiter.
Von der Ijssel kam er wieder in den Rhein und er ruderte und ruderte und ruderte… Wenn er müde wurde und einschlief, ruderte er natürlich nicht weiter, sondern ließ sich treiben. So kam es, dass er mit dieser Fortbewegung Vorbild für die Echternacher Springprozession wurde („3 vor, 1 zurück“).
Irgendwann war es aber soweit: er hörte den Glockenschlag von Berkas St. Peter, drehte sich um, erspähte den Pulverturm von Berka und ruderte den Moersbach hoch nach Berka rein. Nach Passieren der Fossa Eugeniana legte er an und ging zum Entenmarkt.
Da er nun schon längere Zeit „auf See“ gewesen war, sah er entsprechend heruntergekommen aus. so kam es, wie es kommen musste: die Stadtwache trieb ihn vor die Wälle der Stadt und verhinderte seine Rückkehr.
Ihr könnt Euch vorstellen, dass BlackyJack darüber nicht erfreut war. Aus lauter Wut auf Berka beschloss er, mit seinem Boot als Pirat auf dem Moersbach und der Fossa Eugeniana zu kreuzen, um die Handelswege nach Berka zu stören. Dumm nur, dass es keinen Handel auf diesen Gewässern gab! Er soll auch auf den vielen Seen rund um Berka gesichtet worden sein, hingegen nie auf dem Rhein!
Irgendwann verlor sich die Spur von BlackyJack.
Dass die Einwohner von Berka nicht stolz auf diesen erfolglosen Sohn der Stadt waren, könnt Ihr Euch sicher vorstellen. So kam es auch, dass BlackyJack aus der offiziellen Stadtchronik gelöscht wurde, ebenso in allen offiziellen Verzeichnissen, und in Vergessenheit geriet.
Und wenn mir mein Freund Käpt´n Blaubär nicht von BlackyJack, dem erfolglosesten Piraten aller Zeiten aus Berka, der die Echternacher Springprozession erfunden hat, berichtet hätte, dann hätte ich heute nicht von ihm erzählen können!
Doch warum erzähle ich eigentlich von ihm? Nun, in diesen Tagen haben zwei Jungs aus Berka eine kleine Schatztruhe gefunden, die schon sehr alt war und wohl was mit Piratentun zu tun hat. Denn im Innern war eine Karte von Berka und Umgebung zu finden, auf deren Rückseite viele Zahlen stehen. Und da erinnerte ich mich wieder an die Geschichte von BlackyJack - vielleicht war das ja sein Schatz? Aber schaut selber….
Die Vorderseite der Karte;
Und die Rückseite der Karte;
Viel Erfolg beim Rätseln und anschließend „Happy Hunting“!
Eure Berka-Cacher
P.S.: Es wird manchmal behauptet, dass einige Einwohner von Berka wohl von BlackyJack abstammen. Ob es stimmt? Das müsst Ihr selber rausfinden… ;-)
Herzlichen Glückwunsch:
= SilverJohn
= BiBo06
= ffolkes
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