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Jammertal - Geotop (130 Mio. Jahre Erdgeschichte) EarthCache

Hidden : 11/7/2016
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:




Jammertal - Geotop (130 Mio. Jahre Erdgeschichte)

Einführung Geotope:

Geotope geben uns herausragende Einblicke in den geologischen Aufbau der Erde und die erdgeschichtliche Entwicklung. Zu den Geotopen zählen markante Felsen, Höhlen, Quellen, besondere natürliche Landschaftsformen, aber auch vom Menschen freigelegte Aufschlüsse von Gesteinen in Steinbrüchen oder an Straßenböschungen. Seltene Bodenbildungen, mineralienreiche oder fossilführende Gesteinsschichten können ebenfalls besonders schützenswert sein. Als Geotop werden erdgeschichtliche Bildungen bezeichnet, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde oder des Lebens vermitteln. Sie umfassen somit einzelne Naturschöpfungen und natürliche Landschaftsteile sowie Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralien und Fossilien.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Geotope äußerst vielgestaltig sind. Ob Felsen, Steinbrüche, Fossilfundpunkte oder Höhlen: Geotope können punktuell und nur kleinflächig sein, etwa eine Baugrube oder ein Steinbruch, oder aber auch große Landschaftsteile umfassen, wie zum Beispiel die Vulkanlandschaft des Siebengebirges bei Königswinter am Rhein. Nicht jedes Geotop ist besonders schutzwürdig und muss oder kann dauerhaft erhalten werden. Viele Geotope, zum Beispiel in Baugruben, sind nur kurze Zeit zugänglich und müssen rasch dokumentiert werden. Schutzwürdig sind vor allem jene, die durch Seltenheit, außergewöhnliche Schönheit oder durch ihre besondere wissenschaftliche Bedeutung herausragen.
 

Zu diesem EarthCache:

Im westlichen Münsterland liegt zwischen Alstätte und Ottenstein ein Bodenaufschluss, in dem rund 130 Millionen Jahre Landschaftsentwicklung dokumentiert sind. Es ist der Geotop ,,Jammertal". In seiner Art ist dieser Geotop einmalig, denn in der Regel dokumentieren Bodenaufschlüsse nur kurze erdgeschichtliche Abschnitte. Selten sind es mehr als 10 000 Jahre. Schon der dort auftretende Bodentyp, ein Bänderparabraunerde-Podsol, stellt eine Seltenheit dar. Der Boden hat sich im Bereich des Gildehaus-Sandsteins entwickelt. Dieser Sandstein - eigentlich muss man von Sand sprechen, denn durch Verwitterungsvorgänge wurde das Gestein entfestigt - ist im unteren Profilbereich aufgeschlossen. Der Gildehaus-Sandstein wurde in der UnterkreideZeit in der Alstätter Bucht am Rand eines Meeresbeckens abgelagert. In der Folgezeit, insbesondere während des Tertförs, bildete der Sandstein die Oberfläche einer Landschaft, die unter subtropischen bis tropischen Klimabedingungen intensiver Verwitterung ausgesetzt war. Davon zeugt der rostbraune, steinige Horizont über dem entfestigten Sandstein. Es handelt sich um Abscheidungen von Brauneisenstein, die auch als Eisenschwarten bezeichnet werden. Die intensiven Verwitterungsprozesse zerstörten die Minerale des Sandsteins, selbst Quarz wurde gelöst und weggeführt. Übrig blieb das Eisen, das schließlich zu einem Erzvorkommen angereichert wurde. Mit einem Eisengehalt von 20 - 22 % ist es allerdings nicht abbauwürdig.

Nach der warmen Tertiär-Zeit folgten die Eiszeiten. Auch sie sind in dem Geotop dokumentiert. Denn als die nordischen Gletscher nach Mitteleuropa vorstießen, wurde der Brauneisensteinhorizont durch Frost gesprengt und jüngere Bodenbildungen füllten die Frostspalten auf. Bis heute andauemde junge Bodenbildungsprozesse sind sowohl über als auch unter der Eisensteinkruste dokumentiert. Oben hat sich ein nährstoffarmer, stark saurer Boden entwickelt. Der bodenbildende Prozess, bei dem es unter anderem zur Zerstörung von Tonmineralen und intensiver Stoffverlagerung kommt, wird hier als Podsolierung bezeichnet.

Die Podsolierung ist eine abwärts gerichtete Umlagerung gelöster organischer Stoffe, oft zusammen mit Aluminium und Eisen. Die Verlagerung findet bei stark saurer Reaktion statt, weil dann Nährstoffmangel den mikrobiellen Abbau der organischen Komplexbildner hemmt. Die gleiche Wirkung hat auch ein kühlfeuchtes Klima.

Unterhalb der Eisensteinkruste wurden dagegen Tonminerale neu gebildet, nach unten verlagert und in einzelnen Bändern angereichert. Heute beeinflusst auch der Mensch die Bodenbildungsprozesse. Chemische Untersuchungen belegen eine aktuelle Bodenversauerung, die auf die Nutzungsbedingungen zurückzuführen ist.




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Nun kommt aber ein kleiner Wermutstropfen zu diesem EarthCache:

Insgesamt sind dort die Aufschlussverhältnisse momentan nicht mehr so gut, wie auf dem oberen Listingbild sichtbar. Sie haben sich leider im Laufe der Zeit verschlechtert. Das ursprüngliche Geotop ist insgesamt in einem gewissen Maße bereits verfallen und der seinerzeit dort angelegte bodenkundliche Schurf ist kaum noch zu sehen und zu erkennen. Das liegt bei Boden- und Lockergesteinsaufschlüssen in der Natur der Sache, sie verfallen meist schon in kurzer Zeit. Lockergesteinsprofile lassen sich nun mal nur in den allerseltensten Fällen längerfristig offen halten und schützen. Dennoch ist es euch gestattet, das Geotop mit bestimmter Rücksicht zu betreten, um dort eigene Erkenntnisse und Ermittlungen für die nachfolgenden Fragen gewinnen zu können. Grabungen sind allerdings nicht erlaubt und daher unbedingt zu unterlassen. Die Verhältnisse vor Ort bieten aber immer noch genügend geologische Besonderheiten für die folgenden Aufgaben.

Um diesen EarthCache loggen zu können:

begebt Euch zu den Koordinaten und befasst euch mit den nachstehenden 3 Aufgaben, deren Antworten ihr teilweise auch nur vor Ort finden werdet. Ihr benötigt hierzu lediglich Auffassungsgabe und Erkenntnisse, die Ihr durch eigene Ermittlungen dort erfahren müsst.
 
Aufgaben/Fragen:
 
1.)
Der zuoberst deutlich sichtbare Bereich der Podsolierung (Verlagerungen im Boden) zeigt hier Schichten metallorganischer Verbindungen, die auch krustenähnlich als sog. Eisenstein vorhanden sind. Das Bild im Listing veranschaulicht einmal diese Konstellation.
Was sind Voraussetzungen für diese Umlagerungen und wie sind sie entstanden?
 
2.)
Erkennst du dort im Boden metallische Spuren und wenn ja, welche könnten das sein? ; ... nimm am besten einen Magneten zur Hand und mache damit einen kleinen Versuch.
 
3.)
Das obere Listingbild zeigt in einem Ausschnitt die Formation über eine gewisse Breite an.
Die Stelle ist leicht zu finden und erkläre hierzu, was dir dort besonders aufgefallen ist und nenne in etwa die freigelegte Breite.
 

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Eure Antworten aus den Aufgaben schickt uns bitte per Mail und danach dürft Ihr den EarthCache sofort loggen. In den EarthCache-Guidelines ist bewusst nicht vorgesehen, dass auf eine Logfreigabe seitens des Owners gewartet werden muss. Wir werden die uns zugesandten Antworten und Lösungen auf ihre Richtigkeit prüfen. Found it- Logs, die - auch auf Nachfrage hin - ohne Antworten zu den Aufgaben kommen, werden natürlich kommentarlos gelöscht. Es ist zwar keine Logbedingung, aber wenn Ihr wollt, macht ein Foto von Euch und dem Objekt an den Koordinaten, ohne allerdings mögliche Antworten bildlich zu spoilern.
 
Viel Vergnügen bei diesem EarthCache für die ganze Familie, die bei dieser Gelegenheit ebenfalls die naheliegenden und gut beschilderten Naturschutzgebiete (Wacholderheide Hörsteloe) auf schönen Rad- und Wanderwegen erkunden können. Hier in der Nähe könnt ihr auch den tollen Multi der Wacholder-Runde GC1TWTF absolvieren.
 
Team N51E06
 

Quellen und Nachweise:
Wikipedia (Collage), Geo-Lexikon, Geo-Wissen, freundlichst Dr. Martin Hiß vom geologischen Dienst Krefeld, freundlichst Gutsbesitzer Christian Terbrack, Kreis Borken, eigene Erkundungen und Ermittlungen mit Bildern vor Ort.

Nederlands-Version:
Info voor onze Nederlandse cachervrienden:
Helaas moeten we afzien van een vertaling in het nederlands. Zouden we dit toch doen, wordt de lijst (Listing) veel te lang en verwarrend. Mocht u desondanks een versie in het nederlands wensen, vertel het ons, en wij nemen contact met jullie op. Of jullie maken gebruik van een andere dienst, of andere hulp. Zoals bv."https://translate.google"

Hartelijk dank voor uw begrip,
Bernd van Team N51E06


English-Version:
"Unfortunately we needed to refrain from adding an English version as it would have made the listing too long, complex and confusing. In case you do need an English translation kindly do not hesitate to contact us and we will look for a solution. Or you may want to try an online translation service.

Thank you very much for your kind understanding."
Bernd of team n51e06

Additional Hints (No hints available.)