Wunder auf Bestellung: das Federchen
Zur Wallfahrtskirche von Oberbüren sind zu Hunderten Totgeborene aus dem ganzen Bistum hergetragen worden, um hier kurze Zeit zum Leben erweckt, getauft und kirchlich bestattet zu werden. Nach mittelalterlicher Vorstellung blieb nur den Getauften die ewige Verdammnis erspart. Wie spielte sich das ab? In einem Nebenraum der Kirche sollen die toten Körper von Kleinkindern über glühenden Kohlen erwärmt worden sein. Im Chor der kalten Kirche sei ihnen hernach ein Federchen über die Lippen gelegt worden, das sich mit der warmen Luft nach oben bewegte, was man als sichtbares Lebenszeichen deutete. – So schreibt um 1486 der zweifelnde Konstanzer Bischof Otto von Sonnenberg an die Kurie in Rom.
Oberbüren erlangte internationale Bedeutung. Einzigartig sind das Ausmass der Wallfahrt, die Dichte der Quellen überlieferung und die Übereinstimmung mit dem archäologi schen Befund: In der Grabung fanden sich Skelettreste von 250 Kleinkindern. Es gelang, Frühgeburten ab dem vierten Schwangerschaftsmonat freizulegen, was bislang europaweit als einzigartig gilt. Die Funde bestätigen die Beschreibung des Bischofs und zeugen zugleich von der Sorge der Eltern um das Schicksal ihrer ungetauften Kinder.
Die schwebende Feder – Beweis des Lebens
Gunter Frentzel schreibt zu seiner Skulptur «Die Feder» (2003): «Das Symbol für Leichtigkeit und Fliegen wurde mit 17 Chrom stahlstäben geschaffen, die aufeinandergeschichtet sind. Sie reflektieren das Licht und assoziieren Bewegung.»
Quelle: www.erz.be.ch/erz/de/index/kultur/archaeologie/fundstellen/seeland/bueren_an_der_aarechilchmatt.html
Der Cache befindet sich in der Nähe der Skulptur «Die Feder» N 47°08.251 E 007°22.800
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