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Geotop "Araukarie auf Becks Wiesen" im Töpferloch EarthCache

Hidden : 8/27/2016
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:




Mit diesem Earthcache möchte ich Euch einen der größten Kieselholz-Einzelfunde Europas vorstellen. Das Stammstück ist der Kohren-Formation (Sedimente und Pyroklastite) der Nordwestsächsischen Senke zuzuordnen. Es wurde aufgrund seiner anatomischem Merkmale als Cordait bestimmt und ist heute attraktiver Bestandteil des Geotops "Araukarie auf Becks Wiesen" südlich von Wendishain. Mit einem Alter von 290 Millionen Jahren gehört der Cordait zu den wissenschaftlich wertvollsten Erhaltungsformen fossiler Pflanzen und ist damit ein bedeutsamer und schützenswerter Geotop, der dem Besucher Einblicke in die Erdgeschichte, einschließlich der Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde, gibt.



Das Fundgebiet gehört regionalgeologisch zum Südostrand der Nordwestsächsischen Senke, einer Rotliegend-Senke im Kreuzungsbereich SW-NO- und SO-NW-streichender tektonischer Linien. Dieser Position wird allgemein auch der intensive Vulkanismus zugesprochen, der an der Bildung und Füllung der Senke einen großen Anteil hat. In Verbindung mit der flachen Lagerung hat der hohe Anteil an sehr variablen vulkanischen Gesteinen sowie die weitflächige Bedeckung mit tertiären und quartären Sedimenten die geologische Gliederung über lange Zeit erschwert.

Heute wird die Nordwestsächsische Senke wie folgt eingeteilt:
Kohren-Formation (Sedimente, Pyroklastite, Vulkanite mit intermediären und basischen Anteilen)
Rochlitz-Formation (Rochlitz-Ignimbrit)
Oschatz-Formation (Sedimente, Pyroklatite, überwiegend saure Vulkanite).

Verkieselung, auch Silifizierung genannt, ist die Ausfüllung von Porenräumen durch Siliziumdioxid sowie die Umwandlung von Gestein unter Zufuhr von gelöstem SiO2. In der Natur verkieseln nicht nur Gesteine, sondern zuweilen auch Gewebe wie Holz. Damit der Prozess stattfinden kann, muss im Kluft- oder Porenwasser Kieselsäure gelöst sein, die mineralischen Lösungen müssen den Ort der Verkieselung erreichen können und dort geeignete chemische Bedingungen vorfinden.

Die älteste Erwähnung verkieselter Stammstücke südlich von Wendishain in „bedeutender Anzahl und in Metergröße“ verbanden sich mit der geologischen Erstkartierung für die „Geologische Specialkarte des Königreichs Sachsen“ im Maßstab 1 : 25 000. CREDNER & DATHE (1879) beschrieben „das untere Tuffrothliegende bei Wendishain-Wallbach“ als eine Wechsellagerung von Tonsteinen, Konglomeraten und grobkörnigen Porphyrtuffen. Erstere sind plattig und treten in hellgrauer, rötlichgrauer oder braunroter Färbung mit weißlicher Fleckung auf. Auf den Tonsteinplatten beobachteten sie vereinzelt undeutliche Pflanzenabdrücke.



Als Hauptfundpunkt gab man das Vorkommen in einer kleinen südlichen Seitenschlucht im Nachtgrund bei Wendishain an (CREDNER & DATHE 1879). Spätestens bei der Erstellung von Gutachten für Wasserfassungen zur Versorgung der Stadt Leisnig im Jahre 1897 für das Quellgebiet am Flurdreieck Hartha, Wallbach und Wendishain, von wo eine Leitung über Minkwitz nach Leisnig verlegt werden sollte, fiel auf, dass auch hier zahlreiche große Kieselholz-Stämme im Tallehm verborgen waren.

Das Vorkommen von zwei großen Stücken im „Töpferloch bei Becks Wiesen“ war erst ein Jahr lang bekannt, als es 1931 auf Veranlassung von Prof. Dr. WAGNER vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz unter Schutz gestellt wurde (HERRMANN 1937). Nach seinen Angaben stellte man damals über den Landesverein Mittel zur Verfügung, damit der Bach, der den Stamm freigelegt hatte, ein Stückchen verlegt werden und die Abflussrinne zum Zweck eines rascheren Wasserabflusses gegraben werden konnte.

Nach Verabschiedung des Reichsnaturschutzgesetzes vom 26. Juni 1935 rückte das bereits unter Schutz stehende Stammstück erneut in das Interesse. BERNHARDT (1935) schrieb, dass die Grube, in welcher der 2 m lange und 1 3/4 dicke Stamm liege, entwässert werden müsse. In der Folgezeit wurde das große Stück nach und nach wieder zugeschwemmt und von Auenvegetation überwuchert. 1941 wendete sich Dr. HERRMANN an den Landesverein Sächsischer Heimatschutz, das Stück wiederum freizulegen. Die Kriegs- und Nachkriegszeiten ließen diese Pflege des geologischen Naturdenkmals dann in den Hintergrund treten.

In den 50er Jahren ließen die häufigen Hochwässer auch den größeren Stamm völlig im Schlamm verschwinden. Im Jahr 1972 vermerkte DIETER HÄNDEL auf einer Karteikarte der Geologischen Naturdenkmale Sachsens, dass sich beide verkieselten Hölzer im Bachbett 140 m nordwestlich (bachabwärts) der Brücke des Weges Queckhain-Nauhain auf dem Flurstück „Töpferloch“ befänden. A. SCHUBERT aus Hartha, der die Stelle sehr genau benennen konnte, legte 1979 mit weiteren Naturfreunden das Stück wenigstens soweit frei, dass es wieder zu sehen war.



Im Jahr 1992 wurde eine Anfrage des Landratsamtes Döbeln an das Sächsische Landesamt für Umwelt und Geologie, dahingehend beantwortet, dass man keine Einwände habe, einen oder beide Stämme von der sumpfigen Wiese am „Töpferloch“ zu bergen und an einer besser zugänglichen Stelle aufzustellen. Aktivitäten der Harthaer Heimatfreunde führten letztlich zu einer Exkursion durch das „Töpferloch“. Den Anlass dazu bot der „Tag des Geotops“ im Jahre 2002. Das Hochwasser im August 2002 spülte kurz vor dieser Begehung weitere größere Kieselholzstücke frei. Der Zustand des Naturdenkmals rief den Entschluss wach, dieses geologische Naturdenkmal in geeigneter Weise in Szene zu setzen. Man einigte sich darauf, ein Stammstück im Bach zu belassen und das größere Stück in günstigerer Position am Weg auf einem Betonsockel zu präsentieren.

Noch im selben Jahr nahm das Sächsische Landesamt für Umwelt und Geologie das „Geotop Araukarie auf Becks Wiesen“ in das Geotopkataster Sachsen auf. Das Landratsamt kümmerte sich mit dem Umweltzentrum Ökohof Auterwitz e.V. um die Organisation der Hebung sowie um die Erstellung einer Erläuterungstafel. Dies erfolgte im Mai 2005. Durch die Hebung konnte das Gewicht auf 8 Tonnen präzisiert werden. Am 21.11.2005 konnte das Geotop „Araukarie auf Becks Wiesen“ letztlich feierlich enthüllt werden. Die anschauliche Tafel erläutert dem Besucher nun die geologischen Etappen seiner Entstehung.

Quellen:
wikipedia
H. Walter und R. Rößler, Ein großer Kieselholz-Stamm aus dem Rotliegend Sachsens (Kohren-Formation, Nordwestsächsische Senke), Veröffentlichungen des Museums für Naturkunde Chemnitz, 29 (2006), 177-188

Begebt Euch nun an die oben angegebenen Koordinaten und schaut Euch das Kieselholz-Fundstück an. Auf einer Informationstafel findet Ihr auch ein paar Informationen zur Entstehung der versteinerten Araukarie.

Nach den aktuellen Earthcache-Guidelines dürft Ihr den Besuch dieses Earthcaches sofort loggen. Parallel dazu beantwortet Ihr mir bitte die nachfolgenden Fragen. Nutzt dazu die Kontaktmöglichkeiten über mein Geocaching-Profil. Ich melde mich bei Euch, wenn eine oder mehrere Fragen nicht richtig beantwortet sein sollten.

1. Innerhalb welches chronostratigraphischen Systems des Paläozoikums begann die Versteinerung der "Araukarie"?
2. Beschreibe kurz in eigenen Worten den Prozess der Verkieselung. Welche Bedingungen müssen vorherrschen?
3. Schaut Euch die Oberfläche der Araukarie im Töpferloch einmal genauer an. Sind noch immer Holzstrukturen erkennbar? Wie fühlt sich die Oberfläche der Araukarie im Vergleich zu Holzkohle an? Was glaubt Ihr, woran das liegen könnte? (Bitte denkt daran, dass Ihr hier an diesem geologisch bedeutsamen Ort behutsam Eure Untersuchungen vornehmen solltet.)

Über ein Vor-Ort-Foto von Eurer kleinen Exkursion in die Pflanzenwelt des Rotliegend freue ich mich, natürlich ist dies keine Logbedingung.

Und nun wünsche ich Euch viel Spaß im Töpferloch!

(Bei den im Listing veröffentlichten Fotos handelt es sich um eigene Aufnahmen vom 27.08.2016.)

Additional Hints (No hints available.)