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Der Muschelberg EarthCache

Hidden : 8/3/2016
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Der Ort Nexing bei Niedersulz beherbergt ein auf den ersten Blick unscheinbares und doch auf der Welt einzigartiges geologisches Phänomen: einen Berg aus Meeresmuschelgrit fernab jeglicher maritimen Umgebung. At first sight, Nexing near Niedersulz is inconspicuous but nevertheless it is home to a unique geological phenomenon: a hill made of shell grit which is nowhere near a maritime surrounding.

Geologen aus fernen Ländern kennen Österreich nicht, Nexing aber schon.
(Martin Urani)

Ein Berg mitten im Weinviertel und noch dazu aus Muscheln?

Der Nexinger Muschelberg ist in seiner Größe und Lage einzigartig auf der Welt und wurde deshalb von Adolf Papp und Fritz F. Steininger als „Holostratotyp-Lokalität für die regionale, mittelmiozäne Stufe des ‚Sarmatiums‘ aufgestellt“ (Harzhauser 2007, S. 100. ), ein Referenzpunkt also, an dem sich andere Fundorte erst messen müssen.

Zusammensetzung

Der Muschelberg besteht zu fast 100% aus Muschelkalk, also aus Meeresfossilien. Obwohl sich unendlich viele Muschelschalen hier finden, ist die Vielfalt eher gering. „Statistisch dominieren die Schnecken Granulolabium bicinctum und Hydrobia frauenfeldi sowie Schalen der Muscheln Venerupis gregaria und Obsoletiforma vindobonensis." (Harzhauser 2007, S. 100) Muschelschalen und Schneckengehäuse machen insgesamt vier Fünftel der Ablagerungen aus (einen Überblick über die verschiedenen Arten findet ihr in Abbildung 1); der Rest setzt sich aus Sand, Flyschgeröll und Ooiden (kleinen Kalkkügelchen) zusammen.


Abbildung 1 (aus: Harzhauser 2007, S. 101)

Entstehung

Die Fossilien, die man hier findet, stammen aus dem Erdzeitalter Sarmatium, sind also 12,5 Millionen bis 13,5 Millionen Jahre alt.

Vor Urzeiten befand sich hier das Urmeer Paratethys, auch Molassemeer genannt, das sich von der Rhônemündung über den Genfer See und das Alpenvorland in Bayern und Österreich nach Osten erstreckte und auch mit dem Mittelmeer verbunden war. Vor etwa 13 Millionen Jahren wurde es jedoch von den offenen Ozeanen abgeschnitten, was dazu führte, dass ein Binnenmeer entstand, welches vom Wiener Becken zum heutigen Aral See reichte (vgl. Harzhauser 2005, S.57).


Abbildung 2 (aus: Harzhauser 2005)

Verwendung

Im Volksmund wird der Muschelberg auch „Hühnerberg“ oder „Hendlfutterberg“ genannt, da der hoch kalziumhaltige Muschelgrit bis heute zu Tierfutter für Geflügel, Reptilien und Schnecken verarbeitet wird. Im Muschelbergwerk Mück kann man nach telefonsicher Vereinbarung auch Einblick in den Abbau nehmen. Darüber hinaus wurde der Nexinger Muschelgrit auch zum Bau von Kellern und Presshäusern verwendet.

Schaugarten

Im Schaugarten kann man die Struktur des Muschelkalks besonders gut bewundern, wenn man durch die schmalen Durchgänge oder über die kleinen Brücken geht. Franz Ritter von Heintel baute hier 1802 ein Mustergut auf, in dem neben einer Baumschule für Reben und Edelobst auch eine Seidenraupen-, eine Schafs- und eine Karpfenzucht Platz fanden. Im Park des Schlosses Nexing fanden sich damals eine Orangerie, sowie Blumen, Sträucher und Obst. Der wildromantische Garten, der auch einen Ausblick über die Fischteiche von Nexing bietet, war von seinen Reisen nach Frankreich, Italien und England inspiriert. In der Zwischenkriegszeit geriet die Anlage in Vergessenheit, bis sich Familie Urani darum annahm und den Garten wieder der Öffentlichkeit zugängig machte.
(Von April bis Oktober Samstag, Sonntag und Feiertag: frei zugängig, während der Woche telefonische Vereinbarung)

Aufgaben

Die Headerkoordinaten sind bewusst außerhalb des Schaugartens gesetzt, da dieser nicht immer offen ist und außerdem keine Hunde mitgenommen werden dürfen.

Die Aufgaben können sowohl innerhalb der Anlage als auch beim Gedenkstein außerhalb gelöst werden.

Wenn ihr schon mal da seid, solltet ihr aber dem Schaugarten unbedingt einen Besuch abstatten. Dazu müsst ihr jedoch die Öffnungszeiten beachten (in den Sommermonaten Samstag, Sonntag und Feiertag öffentlich zugängig, ansonsten nach telefonischer Vereinbarung).

Hier nun die Fragen (du musst nicht auf meine Freigabe warten, ich melde mich, falls etwas nicht passt):

1) Wie alt ist der hier anzutreffende Muschelkalk circa?

2) Schau dir die Muscheln an (entweder auf der Rückseite des Gedenksteins oder in den Durchgängen des Schaugartens)! Wie groß waren die Muscheln und Schnecken wohl in etwa?

3) Was findest du außer Muscheln und Schnecken noch im Muschelkalk?

4) Wenn du genau hinschaust, sieht du kleine Kalkkügelchen. Wie groß sind sie ungefähr?

5) Es würde mich sehr freuen, wenn du ein Foto von dir und deinem GPS-Gerät entweder neben dem Gedenkstein oder im Schaugarten posten würdest. Dies ist aber natürlich keine Pflicht!

Quellen:

Gespräch mit Firma Mück / Führung im Muschelbergwerk Mück.

Tafeln im Schaugarten.

Harzhauser, M., Rögl, F. und Repp, K. (2005). Das Werden der Paratethys. In: Steininger H. und Steiner, E. (Hrsg.). Meeresstrand am Alpenrand. Molassemeer und Wiener Becken. Katalog zur Ausstellung des NÖ. Landesmuseums 2005. St. Pölten, SS. 13 – 75.

Harzhauser, M. und Piller, W. E. Nexing: Der Muschelberg als Holostratotyp. In: Hofmann, T. (Hrsg.) Wanderungen in die Erdgeschichte. Band 22. Wien Niederösterreich Burgenland. 2007. SS. 100-101.

Hofmann, T., Havlíček, P., Harzhauser, M. Das Wiener Becken – geologische Betrachtungen. In: Wissenschaftliche Mitteilungen Niederösterreichisches Landesmuseum. Band 22. St. Pölten. 2011. S. 18.

Hofmann, Thomas. „Nexing. Frutti die Mare. Der Muschelberg des Ritter v. Heintels in der ‚Nexinger Schweiz‘“. schaufenster KULTUR.REGION. Nachrichten aus der Kultur.Region Niederösterreich. Juli/August 2015. S. 31.

Papp, A., Steininger, F. Holostratotypus Nexing N.Ö. In: Papp, A., Marinescu, F., Senes, J. (Hrsg.), M5. Sarmatien. Chronostratigraphie und Neostratotypen, Miozän der Zentralen Paratethys. Band 4. 1974. SS. 162 – 166.

http://https://www.fischertraum.at/freizeitangebote/nexinger-schweiz--muschelberg/index.html

https://youtu.be/m5RukoqVsy0

http://www.weinviertel.at/a-nexinger-muschelberg

http://www.weinviertel.net/index.php?/topic/1300-muschelberg-nexinger-schweiz/

http://www.schoedl.cc/de/Handel.htm

http://derstandard.at/1285199180562/Altes-Kurioses-und-ein-Hendlfutterberg

http://www.edelsteine-mineralien-gemotion.at/fundorte/nexing/

English

Geologists from far away countries do not know Austria, but they know Nexing.

(Martin Urani, translated)

A hill in the middle of the Weinviertel made of sea shells? The sea shell hill in Nexing is unique in terms of size and location and was therefore used as a benchmark by Adolf Papp and Fritz F. Steininger. (Harzhauser 2007, p. 100.)

Composition

The sea shell hill consists of almost 100% shell limestone originating from sea fossiles. Even though one can find myriads of shells here, their variety is very limited. Statistically, the snails Granulolabium bicinctum and Hydrobia frauenfeldi as well as shells of Venerupis gregaria and Obsoletiforma vindobonensis dominate. (Harzhauser 2007, p. 100) Seashells and snail shells contribute about four fifth of the sediments, the rest is sand, flysch rock and little limestone beads also called oolites (see an overview of the different types in illustration 1).


Illustration 1 (from: Harzhauser 2007, p. 101)

Formation

The fossiles one can find here are between 12.5 and 13.5 million years old and stem from the Sarmatium Age.

Then, you could find the prehistoric sea Paratethys here, which streched from Lake Geneva and the Alpine foothills in Bavaria and Austria and was also connected to the Mediterranean Sea. 13 million years ago it was disconnected from the open seas and formed an inland sea which streched from the Vienna Basin to today’s Aral Sea. (see Harzhauser 2007, p. 100)


Illustration 2 (from: Harzhauser 2005)

Usage

Locals call this geological formation „the chickens' hill“ or „chicken food hill“ as the sea shell grit is rich in calcium and is used as food for poultry, reptiles and snails up to today. The nearby mine Muschelbergwerk Mück can be visited with an appointment and gives insight into today‘s quarrying. Apart from that, sea shell grit from Nexing was also used to build wine cellars and press-houses.

Exhibition / Show garden

In the show garden you can have a closer look at the structure of the shell limestone when walking through the narrow passages or over the small bridge. Franz Ritter von Heintel built a model farm here in 1802, which did not only house a nursery for grapevine and choice fruit but also bred silkworms, sheep and carps. In the park of Nexing Palace there was an orangery, flowers, shrubs and fruit then. The wild-romantic garden, which also offers a view of the fishing ponds, was inspired by Heintel’s trips to France, Italy and England. In the Interwar Period, the garden was forgotten until the Urani family took responsibility and openeed the site tot he public again.

From April to October the garden is open on Saturdays, Sundays and public holidays free of charge. During the week, you can make an appointment by phone.

Tasks

The header coordinates point to a place outside the show garden as the site is not always open and dogs may not be taken into the exhibition.

The tasks can be solved inside or outside the show garden. If you are in Nexing and the garden is open, it is definitely worth a visit. Please mind the opening hours (In the summer months the gardne is open on Saturdays, Sundays and public holidays, otherwise please make an appointment by phone).

Here are the questions (you don’t have to wait for a logging permission).

1) How old is the seashell limestone here?

2) Look at the seashells (either at the back of the memorial stone or in the passages oft he show garden). How large do you think the seashells and snail shells were approximately?

3) What can you find in the limestone apart from seashells and snail shells?

4) If you look closely, you can find little limestone beads (Oolites). How large do you think they are?

5) A picture of you or your GPS near the memorial stone or in the show garden would be appreciated, but is not mandatory, of course.

Sources:

Talk with the Mück company / tour of Muschelbergwerk Mück.

Boards in the show garden.

Harzhauser, M., Rögl, F. und Repp, K. (2005). Das Werden der Paratethys. In: Steininger H. und Steiner, E. (Hrsg.). Meeresstrand am Alpenrand. Molassemeer und Wiener Becken. Katalog zur Ausstellung des NÖ. Landesmuseums 2005. St. Pölten, pp. 13 – 75.

Harzhauser, M. und Piller, W. E. Nexing: Der Muschelberg als Holostratotyp. In: Hofmann, T. (Hrsg.) Wanderungen in die Erdgeschichte. Band 22. Wien Niederösterreich Burgenland. 2007. pp. 100-101.

Hofmann, T., Havlíček, P., Harzhauser, M. Das Wiener Becken – geologische Betrachtungen. In: Wissenschaftliche Mitteilungen Niederösterreichisches Landesmuseum. Band 22. St. Pölten. 2011. p. 18.

Hofmann, Thomas. „Nexing. Frutti die Mare. Der Muschelberg des Ritter v. Heintels in der ‚Nexinger Schweiz‘“. schaufenster KULTUR.REGION. Nachrichten aus der Kultur.Region Niederösterreich. Juli/August 2015. p. 31.

Papp, A., Steininger, F. Holostratotypus Nexing N.Ö. In: Papp, A., Marinescu, F., Senes, J. (Hrsg.), M5. Sarmatien. Chronostratigraphie und Neostratotypen, Miozän der Zentralen Paratethys. Band 4. 1974. pp. 162 – 166.

http://https://www.fischertraum.at/freizeitangebote/nexinger-schweiz--muschelberg/index.html

https://youtu.be/m5RukoqVsy0

http://www.weinviertel.at/a-nexinger-muschelberg

http://www.weinviertel.net/index.php?/topic/1300-muschelberg-nexinger-schweiz/

http://www.schoedl.cc/de/Handel.htm

http://derstandard.at/1285199180562/Altes-Kurioses-und-ein-Hendlfutterberg

http://www.edelsteine-mineralien-gemotion.at/fundorte/nexing/

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