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Die Dinotheriensande der Salamanderlöcher EarthCache

Hidden : 10/21/2016
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:



Die Dinotheriensande der Salamanderlöcher

Die Region rund um Gau-Algesheim blickt zurück auf eine geologisch reichlich bewegte Vergangenheit. Sie ist geprägt durch die devonischen Gesteinsformationen des aufgefalteten Rheinischen Schiefergebirges, von den tertiären Ablagerungen in den Niederungen des Mainzer Beckens und durch die jüngeren quartären Anhebungen einer vom Rhein geprägten Landschaft. Durch verschiedene Hebungs- und Senkungsphasen im Laufe der Erdgeschichte hat sich das Höhenprofil der Gegend immer wieder komplett verändert.

Diese gewaltigen Veränderungen wirkten sich auch auf das heutige Naturschutzgebiet „Gau-Algesheimer Kopf“ aus. Nicht ohne Grund vermittelt deshalb hier ein insgesamt 7,5 km langer geoökologischer Erlebnispfad mit seinen 15 Informationstafeln sehr anschaulich die vielfältigen Auswirkungen auf das Landschaftsbild, die Bodenstrukturen und den Wasserhaushalt. Eine außergewöhnliche Rolle spielen dabei die „Dinotheriensande der Salamanderlöcher“ in den Höhenlagen des „Gau-Algesheimer Kopfs“.

Let the Earth be your teacher!

Dieser Earthcache entspricht der aktuellen Richtlinie aus dem Jahr 2013. Diese neue Generation erscheint oftmals viel anspruchsvoller im Vergleich zu so manchem älteren Exemplar. Die Ursache dafür liegt nicht im bösen Willen der Owner begründet, sondern ist vielmehr der Forderung nach einer größeren Komplexität der Aufgabenstellung geschuldet. Für die Lösung müsst Ihr nämlich nicht nur die Infotafel und das Listing sehr genau betrachten, sondern oft auch vor Ort etwas beobachten, untersuchen oder eine plausible Vermutung zu einem geologischen Phänomen äußern. Ziel der neuen Richtlinie ist die Förderung einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem jeweils vorgestellten geologischen Thema.

Die "Salamanderlöcher" sind offizieller Bestandteil der Wegführung zur "Hiwweltour Bismarkturm" und von dort über einen kurzen Zuweg erreichbar. Zu diesem Premiumwanderweg existiert ein Multi Hiwweltour Bismarckturm (Serie inkl. Bonus), welcher gut mit diesem Earthcache kombinierbar ist.



Infotafel mit einem gefüllten Salamanderloch im Vordergrund (Quelle: eigenes Foto)


N A T U R S C H U T Z G E B I E T
DER EARTHCACHE BEFINDET SICH IN EINEM NATURSCHUTZGEBIET UND BIOTOP.
DIE OFFIZIELLEN WEGE MÜSSEN UND DÜRFEN ZU KEINER ZEIT VERLASSEN WERDEN.
VERHALTET EUCH ENTSPRECHEND - NEHMT RÜCKSICHT AUF DIE NATUR!

B E S C H R E I B U N G

Im Miozän vor rund 15 Mio. Jahren bestimmte bei tropischen Klimabedingungen der Ur-Rhein die Landschaft und lagerte am Ufer die sogenannten "Dinotheriensande" als Sedimentfracht auf den tonhaltigen Böden des Mainzer Beckens ab. Aufgrund der mitgeführten Gerölle wird die Quelle im Nordschwarzwald oder in den Nordvogesen vermutet. Der Ur-Rhein floss zu dieser Zeit ab Worms über die Gegend rund um Alzey mitten durch Rheinhessen auf die Binger Pforte zu. Der „Gau-Algesheimer Kopf“ war noch nicht als Höhenzug ausgeprägt und befand sich damals unmittelbar im Schwemmgebiet der „Dinotheriensande“.

Erst später im Pliozän vor ca. 5 Mio. Jahren verlagerte der Ur-Rhein nach Absenkung des Oberrheingrabens allmählich seinen Lauf immer weiter nach Osten bis er schließlich seine gegenwärtige Position erreichte. Die "Dinotheriensande" ließ der Ur-Rhein dabei in seinem ursprünglichen Flussbett als heute wichtiges "Beweismittel" zur Rekonstruktion des damaligen Gewässerverlaufs zurück.


Der Verlauf des Ur-Rheins (grau) und die heutigen Vorkommen der "Dinotheriensande" (gelb)
(Originalgrafik von Madelaine Böhme, Manuela Aiglstorfer, Dieter Uhl, Ottmar Kullmer
[CC BY 2.5] via Wikimedia Commons - Bildausschnitt mit modifizierter Beschriftung)

Im mittleren Pleistozän des Quartärs vor ca. 1 Mio. Jahren begann schließlich aufgrund erneuter tektonischer Störungen eine schubweise Anhebung des Rheinischen Schiefergebirge um bis zu 300 Meter, welche bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Bäche und Flüsse schnitten sich in die ursprünglich flache Ebene allmählich ein. Sie bildeten im Laufe der Jahre die deutlich sichtbaren Hangterrassen des heutigen Rheinischen Schiefergebirges mit seinen charakteristischen tiefen Tälern und plateauartigen Höhen und prägen den Verlauf des heutigen Rheintals. Durch diese jüngste Hebung gelangten so dann auch die „Dinotheriensande“ aus den Tälern des Ur-Rheins in die Höhenlage des "Gau-Algesheimer Kopfs".


Das "Dinotherium Giganteum" - der Namensgeber für die "Dinotheriensande"
(Grafik von Tim Bertelink [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons)

Die „Dinotheriensande“ erhielten ihren Namen aufgrund der Tatsache, dass darin oft spektakuläre fossile Überreste des "Dinotherium Giganteum" (übersetzt: "Riesiges Schreckenstier") zu finden waren. Eines der markantesten Merkmale dieses bis zu über vier Meter großen und fast 15 Tonnen schweren Rüsseltiers waren die beiden etwa eineinhalb Meter langen Stoßzähne im Unterkiefer, die eine zum Körper hin abwärts gebogene Form aufwiesen. Der spätere Einfluss des Ur-Mains lieferte mit dem sogenannten "Arvernensis-Schotter" eine weitere Hinterlassenschaft, welche in ähnlicher Weise nach dem Rüsseltier "Anancus Arvernensis" benannt ist. Bedeutende "Dinotherium"-Funde sind aus einer ca. 35 km weiter südlich gelegenen Sandgrube bei Eppelsheim bekannt - dort befindet sich auch ein Dinotherium-Museum.

Aufgrund der besonderen Anordnung der Bodenschichten zeigten sich nach dem Abbau von Sanden und Kiesen in den Höhenlagen des „Gau-Algesheimer Kopfs“ unverhofft weitgehend isolierte Grundwasservorkommen, welche häufig auch während der Sommermonate nicht austrocknen. Die sogenannten "Salamanderlöcher" bieten als einmaliges Geotop eine ideale Heimat für insgesamt vier verschiedene Molcharten, die hier wiederum als Namensgeber für dieses ungewöhnliche Phänomen herhalten. Über die besonderen geologischen Details informiert vor Ort sehr anschaulich eine gelungene Informationstafel des geoökologischen Erlebnispfads.

Insbesondere in den Sommermonaten solltet Ihr Euch aber unbedingt vor den vielen aggressiven Stechmücken in Acht nehmen - bei meinen bisherigen Besuchen haben mich jedesmal eine Handvoll dieser Exemplare "angezapft" und in der Folge ziemlich juckende Knuppel hinterlassen!

(Quellen: Infotafel, Wikipedia)


L O G B E D I N G U N G E N

  • Schickt mir die Lösungen der folgenden drei Aufgaben an meine Mailbox (siehe Profil).
    Bitte vergesst dabei nicht, Euren GC-Namen und den Namen des Earthcaches zu erwähnen.

    1. Die "Dinotheriensande" wurden ursprünglich in die Täler des Ur-Rheins geschwemmt.
      Erläutert, auf welche Weise die Sande von dort hoch auf den Gau-Algesheimer Kopf gelangten?

    2. Schaut Euch rechts von der Infotafel auf dem kleinen Hügel den Boden aus der Nähe an.
      Könnt Ihr die "Dinotheriensande" U N D den "Arvernensis Schotter" darin erkennen?
      Beschreibt Eure Beobachtungen möglichst genau (Farbe, Korngröße, Form, Oberfläche, Sonstiges).


    3. Aufgrund der besonderen Anordnung der Bodenschichten füllen sich die "Salamanderlöcher" auch in den Sommermonaten häufig mit Grundwasser.
      Erläutert die geologischen Zusammenhänge, die zu diesem Phänomen führen.

    Es sind keine Internetrecherchen notwendig!
    Die Lösungen findet Ihr im Listing, auf der Infotafel sowie als Beobachtungsaufgabe direkt vor Ort. Bitte keine Kurzantworten!


  • Wenn Ihr möchtet, dann dürft Ihr gerne freiwillig ein Bild von Euch an den Salamanderlöchern posten.

  • Ihr braucht nicht auf eine Logerlaubnis zu warten.
    Sollte etwas nicht stimmen oder unklar sein, dann melde ich mich.

Viel Spaß bei den Salamanderlöchern!


Additional Hints (No hints available.)