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Alte Ziegelei Traditional Geocache

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Schlipsopi: der Schlipsopi (Peter) ist im August verstorben, ich verwalte seinen Account, habe aber keine Zeit, seine Dosen zu übernehmen, kohni

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Hidden : 3/21/2016
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

In loser Reihenfolge möchte ich Euch ein paar schöne Eindrücke und Wissenswertes aus der Seestermüher Marsch vermitteln.

 


Eng verknüpft mit der Geschichte der Gemeinde sind auch die Kurzenmoorer Ziegelwerke. Die Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte verstärkt zum Bau große Industrieanlagen. Auch der Ausbau der preußischen Verwaltung schlug sich in zahlreichen Hochbauten wie Schulen, Rathäusern, Gerichtsgebäuden usw. nieder. Der Ziegelstein war hier das vorherrschende Baumittel. So entwickelte sich auch in der Seestermüher- und Haseldorfer Marsch Ende des 19. Jahrhunderts eine mittelständige Ziegelindustrie, die den tonhaltigen Marschboden als Rohstoff nutzte. 1889 entschieden sich Claus Hell, Viehzüchter und Landwirt aus Kurzenmoor, und sein gerade aus den USA in die Heimat zurückgekehrter Bruder Hermann Hell zur Gründung einer Ziegelei auf einem der Familie gehörenden Grundstück am Seesteraudeich. Als Rohstoff diente der Schwemmton der schweren Marschböden in der unmittelbaren Nachbarschaft der Ziegelei. Der Rohstoff des Tons war aufgrund seines niedrigen Salpetergehaltes sehr gut und nicht durch Moor- oder Torfbeimischungen versetzt. Das Land zur Tongewinnung wurde von den Kurzenmoorer Landwirten der Ziegelei zum Abbau zur Verfügung gestellt und dann durchschnittlich um einen halben bis hin zu einem Meter "abgeziegelt", also abgegraben. Die Kohle für den Brennofen wie auch zum großen Teil die fertigen Ziegel wurden auf dem Wasserweg transportiert. Diese direkte Lage an einem schiffbaren Fluss stellte für viele Ziegeleien, so auch für die Kurzenmoorer Klinkerwerke, einen unmittelbaren Wettbewerbsvorteil dar. Der billige Schiffsversand über Krückau und Elbe ermöglichte eine überregionale Marktorientierung. Der Brennofen "System Dannenberg" mit seinen 16 Kammern war auf das Brennen von Klinkern zugeschnitten. 1910/11 wurde am Ofen ein größerer Umbau vorgenommen und dieser auf das System "Franke-Magdeburg" umgerüstet. Außerdem wurde der Ofen um 4 auf jetzt 20 Kammern verlängert. Das Trocknen der nassen Steine erfolgte in zwei großen, parallel zum Ofen stehenden, mit Pappe gedeckten Etagenschuppen, die seitlich mit Jalousien ausgerüstet waren und Trockenplatz für 370.000 Steine boten. Eine Dampfmaschine des Bergedorfer Eisenwerks lieferte 30 PS. Den Dampfkessel baute die Carlshütte in Büdelsdorf. Die beiden Ziegelpressen von der Firma Richard Raupack in Görlitz hatten zusammen eine Tageskapazität von 50.000 Steinen. Normal war allerdings eine Tagesproduktion von 20.000 bis 25.000 Steinen. Nach anfänglich recht schleppendem Betrieb verbesserte sich das Betriebsergebnis nach der Jahrhundertwende deutlich. Beschäftigt wurden zu dieser Zeit durchschnittlich 30 Arbeiter, die meist von April bis November eingestellt waren und danach in die Heimat zurückkehrten, zumeist in das Herzogtum Lippe, nach Posen, Hessen oder anderen Provinzen des Deutschen Reiches. Etliche der Ziegeleiarbeiter blieben aber im Laufe der Zeit am Seesteraudeich oder in Seester, holten ihre Familien nach oder gründeten hier eine eigene Familie, die teilweise bis heute in Seester wohnen. In den 1960er Jahren arbeiteten auf der Ziegelei in Kurzenmoor noch 18 Beschäftigte, die maximal 4 Millionen Steine im Jahr produzierten. Pro Tag konnten 16.000 Steine hergestellt werden. Die vergleichsweise schlechten Arbeitsbedingungen in den Ziegeleien führten während der Hochkonjunktur in den 60er Jahren trotz der Beschäftigung von ausländischen Gastarbeitern zu einem anhaltenden Arbeitskräftemangel, so dass viele schleswig-holsteinische Ziegeleien, so auch 1971 die Klinkerwerke Kurzenmoor, ihren Betrieb endgültig einstellen mussten. Rund 40 Jahre lang verfielen die Gebäude, unter anderem der massive Ringofen sowie der 1956 erneuerte, hohe Industrieschlot zusehends und mussten schließlich auf behördliche Anweisung hin aufgrund der akuten Einsturzgefahr im Sommer 2010 abgerissen werden.

Additional Hints (Decrypt)

Uvre jheqra qvr Ynfgxäuar orynqra

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)