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Geologischer Aufschluss Tunnel Schee EarthCache

Hidden : 3/10/2016
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Tunnel Schee

Ein geologischer Aufschluss unter Tage

Der 722 m lange Tunnel wurde 1884 für die Kohlenbahn von Sprockhövel nach (Wuppertal-) Barmen gebaut und 1902 um eine zweite Tunnelröhre erweitert. Während des Zweiten Weltkriegs wurden im Rahmen der U-Verlagerung in der Oströhre Flugzeugteile montiert. Nach genau einhunderjährigem Betrieb wurde die Bahnstrecke im Jahr 1984 stillgelegt und der Tunnel fiel in einen 20jährigen Dornröschenschlaf. In den Jahren 2013 und 2014 wurde die westliche Röhre saniert und zu einem kombinierten Rad- und Wanderweg umgebaut. Seit Dezember 2014 verbindet der Scheetunnel die Kohlenbahntrasse des Radwegenetzes Von-Ruhr-zur-Ruhr mit der Wuppertaler Nordbahntrasse. Die östliche Tunnelröhre ist nicht zugänglich; sie ist ein Habitat für Feldermäuse und andere Tiere, die es gerne dunkel mögen. Die westliche Tunnelröhre ist fast das ganze Jahr über geöffnet (außer an Sylvester, Halloween und im Frühjahr nachts, s.u.).

Die beiden Nordportale

 

Die heutigen Gesteinslagen haben sich in dieser Region hauptsächlich aus Ablagerungen und Sedimenten riesiger tropischer Meere gebildet. Diese Schichten wurden durch die sogenannte variszische Orogenese aufgefaltet. Diese Gebirgsbildung ist durch die Kollision der damaligen Kontinente verursacht worden. So ist auch das Rheinische Schiefergebirge als deutsches Mittelgebirge entstanden an dessen Ausläufer wir uns hier befinden.

Der Tunnel stellt einen sehr interessanten geologischen Aufschluss dar, der Einblick in die Schichtenfolge und Struktur der Schichten des „Flözleeren Oberkarbons“ (d.h. im Wesentlichen der Abfolge des Namuriums B) gibt, die sonst nirgends zusammenhängend zu studieren sind. Das geologische Profil des Tunnels wurde erstmals 1959 von K. Patteisky beschrieben und im Jahr 2000 im Zusammenhang mit dem Bau einer Erdgasfernleitung von V. Wrede erneut bearbeitet. Danach reicht das Schichtenprofil von den „Hangenden Alaunschiefern“, die im südlichen Tunnelvoreinschnitt aufgeschlossen waren, über die sandsteinreichen Schichten der Erlenrode- und Hagen-Formation (die früher als „Quarzit-Zone“ und „Grauwacken-Zone“ bezeichnet wurden) bis zur sandsteinarmen Ziegelschiefer-Formation nördlich des Tunnels. Die harten Sandsteinbänke der Erlenrode- und Hagen-Formation setzen der Verwitterung größeren Widerstand entgegen als die benachbarten stärker tonigen Gesteine und bilden daher den Bergrücken, den der Tunnel durchquert.

 

Im südlichen Teil des Tunnels fallen die aus Tonstein- und Sandsteinlagen bestehenden Schichten recht gleichmäßig mit ca. 60 – 80° nach Norden hin ein. Etwa 500 m vom südlichen (bzw. ca. 250 m vom nördlichen) Mundloch entfernt ist die Lagerung der Schichten dann unregelmäßig und gestört. Hier zieht eine größere, nach Norden einfallende Überschiebung, der „Berghaus-Wechsel“, hindurch, der die Schichten um etwa 60 m verwirft. Etwa 100 m weiter nördlich, rund 120 m vom nördlichen Mundloch entfernt, treten dann auch südfallende Schichten auf. Der hier zu rekonstruierende Faltenbau steht im Zusammenhang mit einer weiteren Überschiebung, die nach Süden einfällt und etwa 50 m Verwurf besitzen dürfte. Etwa 250 m nördlich außerhalb des Tunnelportals streicht dann eine weitere Überschiebung aus, die „Haßlinghäuser Überschiebung“, die aber nicht aufgeschlossen ist.

Quellen:
Volker Wrede, in: GeoPark Ruhrgebiet News 02 | 2015
wikipedia

Zwar ist das Tunnelgewölbe ausgemauert und mit einer Betonschale versehen, in den meisten der ehemaligen Sicherheitsnischen liegt jedoch der anstehende Fels frei. Diese Nischen sind kleine, aber sehr aufschlussreiche "Schaufenster", in denen die geologischen Gegebenheiten unter Tage entdeckt werden können. Sie sind fortlaufend durchnummeriert. Da die Nischen im Tunnel nicht extra beleuchtet werden, ist es dringend erforderlich, zur genaueren Betrachtung eine Taschenlampe mitzubringen.

 

Um den Earth Cache zu loggen, müsst ihr euch die Nischen 2, 3, 5, 17, 22, 21-31, 41, 56 und 63 etwas genauer angucken und anschließend folgende Fragen beantworten:

1.) Nischen 2, 41 ,63

In welche Richtung und in welchem Winkel fallen die Gesteinsschichten, die in den jeweiligen Nischen aufgeschlossen sind, ein? Welchen Formationen (s. Abbildung) sind Schichten dieser drei Nischen jeweils zuzuordnen?

2.) Nischen 3, 17, 22

Vergleiche die Mächtigkeit, Farbe, Festigkeit und Struktur der Gesteinsschichten, die in diesen drei Nischen zu sehen sind. Um welche Gesteinsarten könnte es sich im Einzelnen handeln?

3.) Nische 56

Beschreibe die besonderen mineralischen Ablagerungen, die hier zu sehen sind. Welche Formen sind erkennbar, wodurch sind die Ablagerungen vermutlich entstanden?

4.) Nischen 21 bis 31

In diesen Nischen an der Westseite der Tunnelröhre sind deutliche Verfärbungen zu sehen. Welche Farbe haben diese und worauf sind sie zurück zu führen?

5.) Nische 5

Wodurch könnte die hier sichtbare Färbung entstanden sein?

Eine Übersicht der Fragen zum Ausdrucken und Ausfüllen vor Ort findet ihr hier:
auf deutsch >> oder englisch >>
(pdf-Dokumente, Owner bestätigt Unbedenklichkeit)

Nehmt euch bitte etwas Zeit für diesen Earthcache; er ist nicht in ein paar Minuten zu machen. Die D-Wertung ist etwas höher, da hier nicht einfach nur ein Informationsschild abzulesen ist. Sendet mir die Antworten zu allen Fragen bitte über das Kontaktformular meines GC-Profils oder die Message-Funktion; danach kann direkt geloggt werden. Es müssen natürlich nicht alle Antworten 100%ig korrekt sein. Es sollte jedoch deutlich werden, dass ihr euch auf der Grundlage der Informationen dieses Listings und der Untersuchungen vor Ort inhaltlich mit den geologischen Fragestellungen auseinander gesetzt habt. Etwas Internetrecherche nach den Beobachtungen unter Tage kann auch nicht schaden.

Fotos werden bei den Logs von Earthcaches natürlich immer gerne gesehen. :-)

Jeder Cacher, der einen EarthCache besucht und die Aufgaben per Mail beantwortet hat, kann einen EarthCache sofort loggen. In den EarthCache-Guidelines ist bewusst nicht vorgesehen, dass auf eine Logfreigabe seitens des Owners gewartet werden muss.
www.gc-reviewer.de/...

An den Zugängen zur Trasse sind nur in sehr begrenztem Umfang Parkplätze für Kraftfahrzeuge vorhanden. Es wird daher empfohlen, mit dem Fahrrad, Longboard oder zu Fuß anzureisen. Der Schee-Tunnel ist fast das ganze Jahr geöffnet. Nur im Frühjahr, während der Ausschwärmphase der Fledermäuse, wird der Tunnel nachts von 23 bis 6 Uhr geschlossen. Außerdem wird der Tunnel auch an Silvester und Halloween gesperrt (Schließungszeiten >>).

 

ruhrPod

Additional Hints (Decrypt)

[Taschenlampe nicht vergessen!]

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)