Die in Portsmouth, Südengland, liegende "HMS Victory" vermittelt einen authentischen Eindruck über das Leben an Bord eines englischen Kriegsschiffes während der Napoleonischen Kriege um 1800. Um das 70m lange Schiff mit seinen 42 km Leinen, 5468m² Segeln und 100 Kanonen zu bedienen, war eine Besatzung von 850 Mann notwendig. Bei der Konstruktion stand allerdings allein der Einsatzzweck im Vordergrund. Die Bedürfnisse der Menschen waren zweitrangig.
Die oberen Decks dienten vor allem dem Bewegen des Schiffes. Am Heck, etwas erhöht, befand sich das Poopdeck. Von hier leiteten die Offiziere das Schiff, Dabei war dem Captain die windzugewandte Seite vorbehalten. Unter dem Poop-Deck befand sich die Captains Cabin mit direktem Zugang zum vorgelagerten, ebenfalls überdachten Quarterdeck, von dem aus bei rauher See oder im Gefecht das Schiff gesteuert wurde. Nach vorne erstreckte sich das Upperdeck, das am Bug im Forecastle endete.
Auf dem Middle- und Lowerdeck fand zwischen den Geschützen das tägliche Leben der Besatzung in drangvoller Enge statt. Eine Ausnahme bildete natürlich die geräumige Great Cabin, die in der Regel von einem Commodore bzw. Admiral bewohnt wurde. Gegessen und geschlafen wurde auf bzw. über den Kanonen. Daher befanden sich hier auch die Galley und die Sick Bay. In jeder Beziehung eine dunkle Angelegenheit!
Die tiefer, unter der Wasserlinie gelegenen Decks dienten zum einen als Stauraum, zum anderen waren hier die bei Kampfhandlungen zu schützenden Stationen eingerichtet. Im Orlopdeck versah der Chirurg an den im Kampf Verletzten sein blutiges Handwerk. Darunter bis zum Schiffsboden befand sich der größte Stauraum einschließlich des Main Magazins. Von dort wurde das Schwarzpulver in den komplett separierten und nur von aussen erhellten Filling Room gebracht, um die Kartuschen für die Geschütze zu füllen.
Zum Cache:
Angenommen, Ihr segelt gerade bei einer südlichen Brise auf dem Backbord-Bug Richtung Ost-Nord-Ost. Ihr steht als Captain auf dem Quarterdeck und überdenkt den zukünftigen Kurs Eures Schiffes. Dabei gilt es, ein paar Dinge zu beachten:
Logline: Die Logline diente dazu, die Geschwindigkeit eines Schiffes zu ermitteln. Dazu wurde ein Schwimmkörper an einer Schnur mit Knoten ausgesetzt und die Schnur abgerollt. Die Anzahl der in einer bestimmten Zeit durchgelaufenen Knoten war die Geschwindigkeit. Wir machen das hier allerdings ein bisschen anders:
Vom Quarterdeck aus seht Ihr direkt unter Euch eventuell noch die traurigen Überreste einer zerschossenen Lafette. Zu Eurem Leidwesen haben die Midshipmen (=pubertierende Offiziersanwärter) die Logleine achtern neben dem Steuerbordknie (=tragendes Bauteil) des Quarterdecks versteckt. Holt Euch die Logleine und begebt Euch zur vorderen Steuerbordecke des Quarterdecks. Rollt nun die Logleine zur Gänze ab, laßt das Log herab bis es den Boden berührt und zählt die Anzahl Knoten vom Grund bis über das Geländer des Quarterdecks. Die Knoten am Log selber sind zu ignorieren. Wieviele Knoten ist dann das Quarterdeck hoch?
Weather gauge: Unter der Weather gauge (dt. Luvstellung oder Windvorteil) versteht man die vorteilhafte Position eines Kriegssegelschiffes gegenüber dessen Gegner. Das im Vorteil befindliche Schiff steht dabei im Luv des Gegners und kann so den Zeitpunkt und die Art des Angriffes bestimmen.
Blickt Ihr nun von Eurer Seite querab über das Quarterdeck, entdeckt Ihr relativ dicht bei 3 Masten mit jeweils drei seltsam-spitzen Segeln, die versuchen, den Wind einzufangen. Die Segel besitzen stellenweise rote Streifen. Wieviele rote Streifen befinden sich insgesamt an allen 9 Segeln?
Nach getaner Arbeit bitte das Werkzeug wieder gut verstauen - danke!
Der Kurs zum Logbuch lautet dann:
[ 11*Knoten - Streifen ]m
[ 3*Knoten*Streifen - 2 ]°