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Geschichte der Reifenwerksiedlung Wherigo Cache

Hidden : 12/1/2015
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Ende April 1945, hat die sowjetische Besatzungsmacht im ehemaligen Ketschendorf das erste Internierungslager im Bereich der späteren sowjetischen Besatzungszone eingerichtet. Die Arbeiterwohnsiedlung der Deutschen Kabelwerke wurde geräumt. Mehr als 10.000 Menschen wurden dort, unter unmenschlichen Bedingungen eingepfercht. Bis zur Auflösung des Lagers im Februar 1947 kamen hier mehr als 4700 Menschen ums Leben.


Das Internierungslager Ketschendorf wurde Ende April 1945 in der 1940 erbauten Arbeitersiedlung der DEKA (Deutsche Kabelwerke) eingerichtet. Nachdem die Einwohner kurzfristig ihre Häuser verlassen mussten, wurde die Siedlung mit einem 2.50 m hohen Bretterzaun, mit mehreren Stacheldrahtzäunen und Wachtürmen umgeben. Die Wohnsiedlung wurde ein ausbruchsicheres Lager. Die Leitung des Lagers lag in den Händen des Sowjetischen Lagerkommandanten. Die Inhaftierung in das von außen und innen hermetisch abgeschlossenen Lagers, erfolgte über eine Schleuse. In der Regel wurde den Häftlingen alles, auch jedes Stückchen Papier abgenommen. Durch Zufall wurde einem 16 jährigen Häftling eine Brottasche nicht abgenommen. In dieser Tasche befand sich eine Bibel. Diese war das einzige Buch im Lager. Das Alter der Häftlinge lag zwischen 12 und 72 Jahren, darunter etwa 500 Mädchen und Frauen und mehr als 1500 Jungen. Die Inhaftierten waren nach Frauen, männlicher Jugend und Männern untergliedert und in Zügen zu je 50 Personen eingeteilt. Sie wurden in den Häusern der Siedlung untergebracht, die die hohe Anzahl der Zugänge im Herbst 1945 nicht fassen konnte. Nichtsdestoweniger wurde die Belegungskapazität des Lagers im Oktober 1945 von einer Kommission mit 10 000 Personen festgelegt. 40 bis 50 Häftlinge wurden in Zimmern oder Kellern von 20 Quadratmetern zusammengepfercht. Man lag auf blankem Fußboden oder auf dem Beton der Keller. Nackte Pritschen gab es nur im Frauenlager. Die unzureichende Ernährung, Hunger, die katastrophalen hygienischen Zustände und die Unterbringung auf engstem Raum führten zu Infektionen und Erkrankungen. Fast alle Häftlinge litten an Fehlernährung. Viele waren von schorfig-eitrigen Hauterkrankungen und Durchfällen geplagt, an Wassersucht oder Lungenentzündung erkrankt. Die Anzahl der Insassen des Lagers Ketschendorf lässt sich nicht genau bestimmen. Sie änderte sich im Verlaufe der Monate, auch durch Verlegung von Gefangenen. Man rechnet mit etwa 10.400 Insassen. Als das große Massensterben im Frühjahr 1946 einsetzte, stapelte man die Toten nackt zum Abtransport auf einem Wagen. 4.722 Menschen kamen im Lager Ketschendorf ums Leben. Man vergrub die Toten auf einem Geländestück zwischen dem hinteren Lagerzaun und der Autobahn, dem "Wäldchen". Nach jetzigem wissenschaftlichem Kenntnisstand sind das etwa 100 mehr als die Tafel am Gedenkort angibt. Trotz eines Lagerlazaretts war die medizinische Versorgung völlig unzureichend. Den Häftlingsärzten standen außer Jod kaum Medikamente zur Verfügung, auch keine chirurgischen Hilfsmittel. „Operiert" wurde mit nicht ganz sterilen einfachen Messern, Scheren und Glasscherben. Hier im Lagerlazarett arbeitete die bekannte Schauspielerin Marianne Simson als Krankenschwester. Ihre Veranstaltungen über ihre Tätigkeit als Schauspielerin machten das trostlose Lagerleben etwas bunter, obwohl man sich als Häftling dafür eine Scheibe Brot vom Munde absparen musste. Bei eisiger Kälte, bis zu -20°C, begannen am 17. Januar 1947 die Vorbereitungen zur Auflösung des Lagers. 662 arbeitsfähige Häftlinge aus Ketschendorf und dem Lager Jamlitz wurden ausgesondert, erhielten Winterbekleidung und wurden für den Einsatz im Kohlebergbau nach Sibirien verschickt. Für die Bevölkerung in der SBZ und auch später in der DDR blieb das Thema Internierungslager ein Tabu. Die Trauer von Angehörigen wurde nicht geduldet. Blumen, die auf die vermutete und tatsächliche Grabfläche hinter dem ehemaligen Lager Ketschendorf niedergelegt wurden, entfernte die Deutsche Volkspolizei regelmäßig. Im Jahr 1952 wurde die Reifenwerksiedlung erweitert und zu einer Arbeitersiedlung mit verschiedenen Versorgungseinrichtung und einer Schule mit einer Kapazität von 380 Schülern erweitert. Bei den Arbeiten fand man die Massengräber der Toten aus dem Lager Ketschendorf. Unter strenger Geheimhaltung transportierte man die Gebeine der Toten nach Halbe und vergrub sie dort anonym auf dem Soldatenfriedhof. In der SED-Diktatur wurden die Toten des Lagers Ketschendorf als unbekannte Kriegstote vom April 1945 in Halbe ausgewiesen. Nach dem Untergang der SED-Diktatur der DDR im November 1989 konnten die Überlebenden des sowjetischen Speziallagers die erste Gedenkveranstaltung 1990 durchführen. Nach 40 Jahren offizieller Geheimhaltung des Geschehens in den NKWD-Lagern konnten die Überlebenden endlich über ihr Leid offen sprechen. Auszug aus der Internetseite des Internierungslagers Ketschendorf. (WhereIgo Name: Internierungslager Ketschendorf)

Additional Hints (Decrypt)

Grkg zvgaruzra haq qvr Mnuy 531 zrexra!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)