Willkommen zu einem der nunmehr letzten Caches der Serie des Gymnasiums Hartha vom Frühjahr 2017 mit dem ehemaligen Zentral-Cache "Melanie Safka" (inzwischen archiviert)
... wir befinden uns am 18. August 1944 gegen 21.00 Uhr - in der Normandie. Im Raum von Falais (... als Zentrum ausgewählt wurde von uns eine deutsche FLAK-Stellung bei N 48°52.946 W 0°12.271) steht die 12. SS Panzerdivision gegen die 1. Kanadische Armee – die deutschen Truppenverbände sind defacto eingeschlossen und sollen laut Führer-Befehl "aushalten" - die deutschen Kommandeure allerdings (in Kennung der wirklichen militärischen Lage) wollen ausbrechen …
... die nachfolgend erzählte Geschichte ist natürlich fiktiv, Namen und Zusammenhänge frei erfunden, jedoch stimmen die historischen Gegebenheiten in den Grundzügen und alles hätte sich ungefähr so zugetragen haben können ...
... bereits am Strand westlich von Colleville sur Mer hatten die Amerikaner am 6. Juni 1944 (D-Day) an Omaha Beach im Abschnitt Green bei extrem hohen Verlusten, unter anderem auch mehrere deutsche Kompaniegefechtsstände fast unversehrt eingenommen.
Im Verschlag des Funkers eines solchem fanden sie unter anderem bis dato unbekannte, sehr große Blätter in Tabellenform, mit geschwärzten Feldern - fast wie ein Kreuzworträtsel.
Keiner der Aufklärer konnte sich irgend etwas Logisches darunter vorstellen, aber die Anweisung lautete: »... all things must go to England!« (alles irgendwie nicht Identifizierbare wurde erst einmal mitgenommen …).
Lieutenant Arno Goldmann, Verbindungsoffizier der 1. Kanadischen Armee zu den US-Truppen sowie dem Britischen Kontingent - ein 1936 aus Deutschland emigrierter Jude, hielt nun einen Funkspruch sowie dieses „Kreuzworträtsel“ in der Hand, welcher von der 12. SS Panzerdivision stammte - gesendet am 18.8.1944 um 20.50 Uhr – und eingepeilt auf die oben angegebenen Koordinaten - eine deutsche FLAK-Stellung, bestückt mit den gefährlichen Acht-Achtern, wie Aufklärungsfotos vom Tage verrieten. Es war bekannt, dass diese auch gepanzerte »Erdziele« bekämpfen konnten und deshalb waren sie »Number One Targets« für die US-und Royal Airforce!
Der Funker vor Ort war sicher gerade bei seiner Entschlüsselung vom Angriff kanadischer Aufklärer überrascht worden und nicht mehr in der Lage, alles wie befohlen, zu vernichten.
Doch nun musste erst einmal der vermeldete Munitionsnachschub ausgeschalten werden – und den Funkspruch mit dem Übergabestandort hielt Goldmann wahrscheinlich in der Hand.
Die Schlüsselinformationen zum erhaltenen »RASTER44« - dem RS-44 kamen von Bletchley Park - selten genug gelang es in diesen Tagen, einen Funkspruch dieser Klasse zu knacken - Raster44 war extrem sicher und ein erfolgreicher Angriff eigentlich nur dann möglich, wenn es den Alliierten gelang, ein Originalblatt mit den jeweiligen Tageschlüsseln in die Hand zu bekommen. Zusätzlich waren noch einmal mindestens 40 Zeichen bekannter Klartext notwendig.
Der Einsatz des neuen Chiffrierverfahrens war bereits längerfristig angekündigt - dies wussten auch die Briten aus gebrochenen ENIGMA-Chiffren - doch nun war er da! Erst vereinzelt, ab August 1944 faktisch überall im Einsatz.
Da kaum noch ENIGMA‘s vorhanden waren, griff man auf deutscher Seite immer häufiger auf dieses Chiffrierverfahren auch während der Kesselschlacht von Falais zurück.
Da in diesen Tagen das Zurückweichen deutscher Einheiten an der Tagesordnung war, gelangten die Alliierten durchaus einige male in den Besitz der benötigten Schlüsselunterlagen - nicht immer konnte alles schnell genug vernichtet werden, wobei das der Befehl für die Nachrichtendienste auf beiden Seiten der kämpfenden Parteien war.
Der Munitionsnachschub wurde punktgenau (damals natürlich noch ordentlich in Grad, Bogenminuten sowie Bogensekunden - wir haben das schon mal in Dezimalgrad umgerechnet) angekündigt um den Ausbruch sicher zu stellen, was an diesem Tage eventuell sogar noch möglich gewesen wäre (jedoch die aktuellen Führer-Befehle verhinderten auch dieses für die eingekesselten Heeresgruppen).
... und das nun fand Lieutenant Arno Goldmann - hilf Du ihm, den Munitionsnachschub vor den deutschen Verbänden in Alliierte Hände zu bringen!:
ACHTUNG:
Auch Quellen im Netz dazu sind sachlich falsch z. B.: Klaus Schmeh - 2008: Codeknacker gegen Codemacher: die faszinierende Geschichte der Kryptologie - hier wird eine 25 mal 25 Matrix verwendet, obwohl das Original, welches angeführt wird, lediglich über 24 Zeilen verfügt (... die 24 ist korrekt)!!!
PS: Klaus Schmeh war jedoch 2008 einer der ersten Autoren, welche dieses Thema überhaupt erst einmal im deutschsprachigen Raum wissenschaftlich angefasst hatten - heute ist die "Datenlage" dazu wesentlich umfangreicher - es hat sich z. B. eine originale Heeresdienstvorschrift im PDF-Format angefunden!!!
Korrekturhinweis für das Final:
Nord: Minus 343 1/100 Grad - Ost: Plus 967 1/100 Grad - wir haben wegen Überlagerung mit einem anderen Cache noch einmal "umbauen" müssen. Die letzte Änderung erfolgte hier nach erneutem Einmessen am 13.7.2018 um 18:00 Uhr 
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MarliesWolke & saxony315
PPS: ... das Schlüsselblatt haben wir historisch nachgestaltet - zu dieser Zeit sahen diese eben so aus - waren folgerichtig auch mit "Reichsadler" versehen (alle Stempel sind Fakes - die haben wir lediglich für dieses Projekt kreiert!)
... verwende als Quelle zum "Verstehen": http://www.cdvandt.org/RS44.pdf
Deine Lösung mit den bereits verrechneten Korrekturwerten kannst Du hier: GeoChecker.com überprüfen.