Die Gessiner Waldkirche
Wie jeden Sonntag saßen Willy & Ludiwg beim Frühstück.
Sonntags ließen sie es sich immer so richtig gut gehen.
Es gab Kaffee, frische Brötchen, Marmelade und für jeden ein
frisch gekochtes Hühnerei vom Hof Immensoll.
Und wie jeden Sonntag hörten sie wieder das Glockengeläut
aus der Ferne.
„Das hört sich wirklich nicht an, als wenn es aus Basedow kommt.“
murmelte Ludwig vor sich hin.
„Da hast du wohl recht“ erwiderte Willy „Aus Gessin kommt es aber auch nicht.“
Beide waren sich einig, dass die Glockenschläge oben vom Wald
herüber schallten.
„Was hältst du davon, wenn wir heute nach dem Frühstück mal einen ausgiebigen
Spaziergang machen?“ fragte Ludwig.
Willy sprang freudig erregt auf und rief: “Das ist eine gut Idee. Lass uns erkunden, was
da oben im Wald los ist.“
Genüsslich schlürften sie an ihrem Kaffee, als Ludwig plötzlich den Zeigefinger hob.
„Was ist?“ fragte Willy.
Da begann Ludwig bedeutungsvoll zu erzählen:
„Mir ist gerade etwas eingefallen.
Meine Großmutter erzählte mir früher, als ich noch ein kleiner Zwerg war,
immer davon, wie sie sonntags mit ihren Eltern und Geschwistern in die
Gessiner Waldkirche ging. Es sei eine besonders schöne Kirche gewesen.
Großmutter erzählte auch, dass sie nach dem Kirchgang immer ein Picknick
veranstalteten. Die Eltern hätten stets Kuchen und belegte Brote vorbereitet.
Für jedes Kind gab es eine Nascherei. Das Schönste aber war, dass die Eltern sich
sonntags immer Zeit für die Kinder nahmen und mit ihnen spielten und herumtollten.“
„Das muss ganz toll für die Kinder gewesen sein“ rief Willy.
„Lass es uns auch so machen. Wir packen unseren Picknickkorb und besuchen die
kleine alte Kirche. Vielleicht treffen wir ja dort noch andere Zwerge und verleben einen
schönen Sonntag.“
Gesagt, getan …schaut nach, ob es die Gessiner Waldkirche noch gibt.