Willy & Ludwig – Madame Lulu
Heute war Ludwig gleich nach dem Frühstück aufgebrochen,
um die letzten Früchtchen für den Winter einzusammeln
und zu schauen, ob sich ansonsten noch allerlei am Wegesrand
finden ließ, was hilfreich sein könnte.
Willy wollte derweil das Haus putzen und ein schmackhaftes
Abendmahl zubereiten.
Als Ludwig am späten Nachmittag die Robinienallee hinunterschlenderte,
wunderte er sich, warum der Schornstein nicht qualmt. Willy sollte doch längst
beim Kochen sein. Es war höchste Zeit und Hunger hatte er nach dem langen Marsch
schließlich auch schon.
Am Zwergenhaus angekommen, saß Willy mit hängenden Ohren vor der Tür.
„Was ist passiert?“ fragte Ludwig.
Willy sprang auf und trampelte verlegen von einem Fuß auf den anderen.
„Gut das du kommst Ludwig. Es ist etwas ganz Furchtbares passiert.
Du warst gerade los, da machte ich mich auch gleich ans Putzen. Gegen Mittag
war ich fast fertig. Ich musste nur noch vor der Tür fegen und den Fußabtreter aus-
schütteln. Da sah ich es ….“ stammelte Willy ganz aufgeregt.
„Was hast du gesehen? Und warum sitzt du vor der Tür?“ fragte Ludwig.
„Es war riesig! Es war grausam! Es war ungeheuerlich!
Mir blieb das Herz stehen. Ich konnte mich nicht mehr rühren.
Ich hatte eine solchen Angst. Ludwig du wirst es nicht glauben“
Die Worte sprudelten nur so aus Willy heraus.
„Nun sprich doch langsam Willy, ich versteh ja gar nichts.“ erwiderte Ludwig.
„Todesmutig stürzte ich mich dem Ungeheuer entgegen, um unser Hab und Gut zu
verteidigen. Es bewegte sich in riesigen Schritten auf die Tür zu. Ich hatte solche Angst,
dass es ins Haus läuft. Geistesgegenwärtig sprang ich zur Tür und zog sie zu.
Da verschwand das Ungeheuer...Ludiwg du glaubst gar nicht, wie grauenhaft es war.“
Willy schlotterten alle Knochen, als er erzählte.
„Wie sah es denn aus das Ungeheuer?“ fragte Ludwig.
Willy beschrieb das Untier ganz genau.
Ludwig lauschte der Beschreibung und mit jedem weiteren Wort machte sich ein verschmitztes
Grinsen auf seinem Gesicht breit.
Als Willy fertig war, fragte Ludwig: „Und nun ist die Tür zu und der Schlüssel drin?“
„Ja“ sagte Willy betrippelt.
„Das ist doch nicht schlimm“ sagte Ludwig schmunzelnd.
„Für solche Fälle habe ich einen Haustürschlüssel in einem Versteck hinterlegt und im Übrigen hast du Madame Lulu gesehen“
Willy fiel ein Stein vom Herzen, da vergaß er sogar zu fragen, wer denn Madame Lulu ist.
Er brauchte jetzt nur einen heißen Tee.
Wisst ihr schon, wen Willy gesehen hat? Nein? Dann solltet ihr unbedingt nachschauen.