So. Das wird unser viertes Dosenversteck. Wir, das sind mein Sohn und ich, haben in den großen Ferien unseren Account endlich aktiv mit Logs gefüttert, nachdem wir fast 4 Jahre lang „Mitläufer“ unseres lieben Raubkaters sind. Nun haben wir in kurzer Zeit unseren Zähler locker die ersten 100 Funde überrunden lassen, so dass wir nun auch Dosen auslegen wollen.
Wir können nicht mit atemberaubender Landschaft, Panoramablick oder anderen umwerfenden Gegebenheiten dienen – wohl aber unsere Nachbarschaft ein wenig näher bringen. Wir besetzen einfach die dosenfreien Nischen in unserem direkten Umfeld und wollen mit einer überschaubaren Runde einen Teil des ehemaligen Blechbüchsenviertels aufzeigen.
Als es mich vor 11 Jahren nach Erfurt verschlagen hat, wurde mir genau dieser Begriff genannt: du wohnst ja im Blechbüchsenviertel. Es gibt immer noch triste Häuserreihen und baufällige Objekte hier und da, es ist längst noch nicht alles so schön gepflegt und den Hunden hier wird nicht immer alles hinterhergetragen ;-) - aber es gibt auch schöne Wohnungen, es gibt erschwingliche Garagen und vor allem erreicht man alles zu Fuß, egal ob Einkaufsmarkt, Haltestellen, Ärzte oder Innenstadt nebst Bahnhof. Und regelmäßig wird ein bis dahin noch altes Haus plötzlich eingerüstet und nach einigen Wochen unter Planen verborgen kommt eine hübsche neue Fassade zum Vorschein.
Mit Blechbüchsenviertel wurden zu Zeiten des Kaiserreiches Erfurts Arbeiterviertel früher betitelt, Ursprung des mundartlichen Begriffes ist nicht wirklich bekannt. Naheliegend ist die Erklärung aber, dass sich aufgrund der Armut damals in diesen Vierteln Kinder mit Blechdosen aus Mangel an Spielzeug die Zeit vertrieben. Zentrum des so bezeichneten Viertels bildete Ilversgehoven. Hinzuzurechnen sind Johannes-, Andreas- und eben Krämpfervorstadt, wo wir uns hier befinden.
Erst vor knapp 100 Jahren verbesserte sich die soziale Situation allmählich, auch gerade durch den Beginn des kommunalen Wohnungsbaus.
Heutzutage hört man den Begriff Blechbüchsenviertel selten. Durch die seit der Wiedervereinigung durchgeführten Sanierungen wurden die Gebäude und Straßen in den entsprechenden Vierteln großflächig ansprechend gestaltet, so dass wenig Bezug zu der früheren und abwertenden Bezeichnung betsteht. (Frei nach Wikipedia)