Die große römische Quellfasssung, etwa 700m östlich von Kallmuth gelegen, wurde gegen Ende des 1. Jh. n. Chr. erbaut und speiste damals etwa 4.000 m3 Wasser in die römische Wasserleitung nach Köln ein. Erst im Jahre 1953 wurde sie freigelegt, 1957 restauriert und für Interessierte zugänglich gemacht . Der alte komplett geschlossene Schutzbau erhielt im Jahre 2013 eine umfangreiche Renovierung: Durch ein aufgeständertes Dach wird der Innenraum nun gut durchlüftet, was den Moosbefall deutlich reduziert. Zudem ist dadurch jetzt ein Einblick von außen möglich. Auf Anfrage beim Ortsvorsteher von Kallmuth kann die Brunnenstube auch von innen besichtigt werden.
Die Römer haben die Fundamente dieser 3,5 x 5,8 Meter großen Kammer direkt in die damals wasserführenden Schichten gesetzt. Das vom Hang kommende Quellwasser sickerte durch die mörtellosen Fugen hinein, floss aber auch durch torartige Öffnungen in den schweren Sandsteinblöcken an den Ecken und in der Mitte der Langseite in die Kammer.
Zur Entlastung dieses mörtellos zusammengesetzten Teils der Wandung dienten die darüberliegenden Stürze und Bögen, die das aufgehende Mauerwerk, nun durch Mörtel verbunden, zu tragen hatten. Das Bauwerk ragte etwa bis in Brusthöhe aus dem Boden; die Mauern hatten eine Bekrönung aus halbrunden Sandsteinen, eine Überdachung war nicht vorhanden.
Der Beckenboden ist zur Filterung mit Kieselsteinen ausgelegt. Ein Schwellstein ließ das Wasser etwa 0,3 m im Inneren ansteigen, ehe es in die an der Längsseite angeschlossene Rinne in die Hauptleitung abfließen konnte. Das sorgte für eine gewisse Beruhigung des Wassers und ermöglichte dabei ein Absetzen von Schwebstoffen.
In einer zweiten Bauphase des Römerkanals wurde unterhalb der Quellfassung auch der Leitungsstrang vom »Grünen Pütz« (seitlicher Aufschluss)angeschlossen. Da diese Quellfassung erheblich höher liegt, kam das Wasser mit einer höheren Fließgeschwindigkeit . Damit das Kanalmauerwerk nicht von der beständigen Kraft des fließenden Wassers beschädigt werden konnte, hatte man vor dem Anschluß noch ein kleines Tosbecken angelegt, durch welches das Wasser geführt und verlangsamt wurde.