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Estherien am Kotzenloch EarthCache

Hidden : 2/22/2015
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


[We are really sorry, but due to the questions, which have to be answered via an information board in German language, there is unfortunately no English version of this Earthcache.]

Allgemeines

Das Naturdenkmal KOTZENLOCH am Feuerbacher Talkrabbenweg und am höchsten Punkt des Lemberges - dem Horn - gelegen ist eine beeindruckende Mergelgrube, die von den Weingärtnern der Gegend über Jahrhunderte hinweg zur Düngung ihrer Weinbergböden ausgehoben wurde.

WengerterZur Herkunft des etwas unschön klingenden Namens "Kotzenloch" gibt es zwei verschiedene Deutungen: Zum einen stamme der Name von Fosse (= 'Ausgrabung') und Loche (= 'Markungsgrenze' - hier: zwischen Weilimdorf und Feuerbach), zum anderen komme er daher, dass die Grube "Koa's Ma's Loch" war, also niemandem und somit jedermann gehörte.

Alten Überlieferungen zufolge sollen im Kotzenloch auch ruhelose Seelen des Nachts ihr Unwesen treiben: Einstige Gemeinderechner und Stadtpfleger (sogenannte Burgermeister), die sich während ihrer Amtszeit illegal bereichert hatten, müssen dort seither allnächtlich umgehen und die veruntreuten Gelder immer und immer wieder zählen...

Geologisches

Erdgeschichtliches Fenster

Das Kotzenloch bietet einen sehr schönen Einblick in die älteste Epoche des Erdmittelalters (Mesozoikum), einer Zeit vor 251 bis 199,6 Millionen Jahren, aus der die geschichteten Ablagerungen von Tonen, Kalken und Mergeln stammen.
SchichtenausschnittDie halbrunde Grubenwand zeigt bunte Tonsteine (Mergel), hellgraue Dolomitbänkchen (Estherienschichten) und grünlichbraune Sandsteine (Schilfsandstein), in zahlreichen, ungewöhnlich deutlich abgegrenzten und z.T. sehr mächtigen Gesteinsschichten. Die bunten Gesteinsfarben sind Anzeiger für die wechselnden Bedingungen zur Zeit der Ablagerung. Die hohe Anzahl Schichtungen am Kotzenlochzeugen von den ausgesprochen wechselhaften Umweltbedingungen.
Das Klima war damals insgesamt warm und relativ trocken, die gesamte Region lag über große Zeiträume unter dem Meeresspiegel und glich einem riesigen Flachwasserbecken in dem sich durch Strömungen Gesteinsablagerungen bildeten. So entstanden nach und nach Buchten, zu denen auch der Lemberg gehört. Die Gesteinsschichten in diesem markanten Böschungsprofil des Mittleren Keupers zeigen dabei eindrücklich, auf welche Weise dieser Berg gewachsen ist.
Entstanden sind diese Schichten auf unterschiedliche Art und Weise. So lagerte sich unter anderem angeschwemmter Sand durch Flüsse bzw. Meeresströmungenaus aus nordöstlicher Richtung hier ab und bildete den Schilfsandstein.

Geologische Besonderheiten: Roter Stein und Urzeitkrebse

Der durch seine rote Färbung auffallende Tonmergel (auch Pelosol genannt) wurde als Schlamm vom heutigen Schwarzwald aus ebenfalls angeschwemmt und hier abgelagert. Diese Schichten sind am Kotzenloch ungewöhnlich mächtig und auch in ihrer Rotfärbung sehr intensiv, was auf eine damalige Flussströmung hindeutet, die in dieser Bucht am Lemberg endete. Auch die sehr feine Körnung des Mergels sind auf diese starken Strömungen aus Norden zurückzuführen.
Tonmergel kann übrigens - insbesondere an Hanglagen - hervorragend Wasser speichern und abgeben und hat zusätzlich eine wärmespeichernde Wirkung. Solche Böden sind deshalb für den Weinbau ideal, v.a. die Sorten Trollinger und natürlich der Lemberger profitieren von deren Eigenschaften.

EstherienDa das Wasser in diesem Meeresbecken damals zeitweise einen sehr hohen Salzgehalt hatte, bot es nur sehr wenigen Lebewesen einen Lebensraum. V.a. eine bestimmte Muschelkrebsgattung der Estherien kam mit diesen Umweltbedingungen zurecht, kleine, etwa 1 cm große Krebse, deren Körper von einer zweiklappigen Schale umhüllt ist. Sie gehören der Gruppe der Conchostraca (Muschelschaler) an und sind die älteste, heute noch in unveränderter Gestalt auftretende Ordnung der Urzeitkrebse ("lebende Fossilien"), die sich durch hohe Anpassungsfähigkeit an extreme Lebensräume und durch explosionartige Vermehrungfähigkeit kennzeichnet.
Über viele Jahrtausende bildeten diese kleinen Urkrebse durch Fossilisation die Dolmitbänkchen am Lemberg. Diese hellen Gesteinsschichten werden dabei durch mineralische Sedimentschichten unterbrochen. Diese in dieser Häufigeit und Deutlichkeit ebenfalls nur sehr selten anzutreffenden Schichtwechsel zeugen von den wechselhaften Lebensbedingungen, denen das Meeresbecken am Lemberg und die darin lebenden Urtiere im mittleren Keuper ausgesetzt waren.

Im späteren Laufe der geologischen Geschichte wurden die umliegenden Gesteinsschichten der Gegend dann nach und nach ausgewaschen und eingeebnet, nur der Lemberg wurde vor der Abtragung bewahrt.

Logbedingungen

Bitte beantwortet zunächst an Stage1 am unteren Ende der Treppe mit Hilfe der Schautafeln folgende Fragen:

1. Vor wie vielen Jahren entstanden diese Gesteinsschichten? ACHTUNG: Wert der oberen Infotafel!
2. Durch was wird die rote Färbung der Tonsteine hervorgerufen?
3. Welchem "heimischen Urtier" dienten die Estherien als Nahrung?
Kein Zutritt
Steigt nun die Treppe hoch bis zu Stage2 "Schätzfragen" (Bitte die Warnschilder unbedingt beachten!), von der aus Ihr eine sehr gute Sicht auf die Mergelwand habt und beantwortet dort diese beiden Fragen:

4. Schätzt die Mächtigkeit (Höhe) der unteren roten Tonsteinschicht in Metern! Woran könnte es liegen, dass sie unterschiedliche Rotfärbungen aufweist?
5. Wie viele der schmaleren, grauen Estherienschichten könnt Ihr unterscheiden? Sind sie alle gleich stark abgelagert oder unterscheiden sich die Schichtstärken? Versucht zu erklären, was die Ursache dafür sein könnte!

Ein optionales Foto von Eurem GPS oder Eurem Maskottchen vor dem Kotzenloch wäre in Eurem Log sehr gerne gesehen. Die Einstellung eines Fotos ist eine freiwillige Leistung - Ihr könnt auch ohne Foto loggen.

Bitte sendet Eure Anworten über unser Profil an uns. Es darf sofort geloggt werden!
Wir melden uns, falls etwas nicht passen sollte.

Wir wünschen viel Spaß beim Er(d)kunden des "Kotzenlochs"!



QUELLENANGABEN
INFORMATONEN:
- Schautafeln vor Ort, http://www.themenpark-umwelt.baden-wuerttemberg.de, http://de.m.wikipedia.org/wiki/Mittlerer_Keuper, http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/UZK/index.html, http://www.feuerbach.de/historie/begehbares-feuerbacher-gedaechtnis/kotzenloch
FOTOS: (von oben nach unten)
- Bild1: Historischer Mergelabbau durch die sog. "Wengerter" (© LUBW, Autor: BofaWeb; mit freundlicher Genehmigung der LUBW)
- Bild2: Schichtenausschnitt "Kotzenloch" (© 2015, Bohnanzas)
- Bild3: "Estherien"(© 2009, BerndH, Wikipedia Commons)
- Bild4: Warnschild (© 2015, Bohnanzas)

Additional Hints (No hints available.)