Man erzählt sich die Geschichte, dass ein Koch der nahe gelegenen Garnison gerne in diesen Wald ging um Bärlauch zu ernten. Während der Erntezeit verfeinerte er jedes Essen mit Bärlauch.
Das schmeckte dem Hilfskoch überhaupt nicht. Eines Abends als er etwas über den Durst getrunken hatte, prahlte er, dass er bei der nächsten Schiessübung dem Koch seinen Bärlauch unter dem Allerwertesten wegschiessen würde.
Da blubberte eine Stimme aus dem Bier: „Unterschätze nicht die Macht des Bärlauchs“. Darüber verdrehte der Hilfskoch die Augen und lachte laut heraus. Nun blubberte es ein zweites Mal und die Stimme sagte: „Damit du keinen Schaden anrichtest, werden sich deine Kugeln in kleine Tannen verwandeln“. Nun lachte sich der Hilfskoch tränen und nahm noch einen grossen Schluck Bier. Nun blubberte es zum dritten mal; dieses mal in seinem Mund: „Der Fluch des Bärlauchs wird dich treffen“, und das Bier lief ihm aus der Nase heraus. Der Hilfskoch hatte nun wirklich zu viel getrunken und ging zu Bett.
Schon bald kam der Tag der nächsten Schiessübung. Der Hilfskoch schlich sich mit dem geladenen Gewehr vom Schiessstand in den Wald. Nach wenigen Minuten sah er den Koch beim Bärlauchpflücken. Er legte sich für eine gute Schussposition hin und wartete, damit seine Schüsse weniger auffielen, bis im Schiessstand wieder geschossen würde. Da kitzelte ihn ein Bärlauchblatt so an der Nase, dass im Tränen in die Augen stiegen. Nun hörte er Schüsse und so feuerte er wild dorthin, wo er glaubte den Koch gesehen zu haben. Als seine Munition aufgebraucht war, rieb er sich die Augen trocken. Er stellte fest, dass weit verstreut um den Koch herum Tannen standen. Selbst auf den Bäumen hatte es Tannen!
Abends beim Bier musste der Hilfskoch so über den Vorfall lachen, dass er vor Freude weinte. Nun geschah es, dass sich der Geschmack des Bärlauchs auf seine Zunge legte. Und immer wenn der Hilfskoch danach Tränen in den Augen hatte, sei es vor Freude oder Trauer hatte er den Bärlauchgeruch im Mund. Seither unterdrückt der Hilfskoch seine Gefühle so gut er kann, weicht jeder Situation aus, die Gefühlsregungen auslösen und lässt sich Botox spritzen, damit nicht die kleinste Falte eine Träne auslösen würde.
Wer mir diese Geschichte nicht glaubt, kann selber nachsehen gehen. Eine Tanne hat hoch oben in einer Platane überlebt.