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Das Holstentor und sein geologischer Untergrund EarthCache

Hidden : 12/20/2014
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Das Holstentor und sein geologischer Untergrund

Einleitung

Ihr befindet euch vor Ort am Holstentor, das wegen seinem hohen Bekanntheitsgrad als Wahrzeichen der Stadt Lübeck gilt. Das Stadttor, das die Altstadt der Hansestadt nach Westen begrenzt gehört zu den Überresten der Befestigungsanlagen der Lübecker Stadtbefestigung. Es ist neben dem Burgtor das einzige erhaltene Stadttor Lübecks, aber das macht es natürlich geologisch gesehen nicht Besonders. Dennoch dient uns das Holstentor in den nachfolgenden Ausführungen immer wieder als „Beweismittel“, da ein direkter Einblick in den geologischen Untergrund der Stadt Lübeck kaum möglich ist.


Das Holstentor

 

Die Entstehung des geologischen Untergrunds

Die Hansestadt Lübeck ist im Lübecker Becken gelegen, welches sich von der Lübecker Bucht im Norden, zum Ratzeburger See im Südosten und Bad Oldesloe im Westen erstreckt. Dieses Becken entstand in der Elster-Eiszeit durch einen etwa 250 km² großen Eisstausee. Hier lagerten sich über den sogenannten Toteisplatten im Wechsel Staubeckensand und Staubeckenton ab. Unter dem Eis lagerten Schmelzwassersande und –kiese, sowie Geschiebemergel. Mit dem Abschmelzen des Eises in die Eiszeit fiel der Lübecker Eisstausee trocken und zuvor abgelagerten Sedimente verdichteten sich und es bildete sich das heutige Flussnetz aus. Die Staubeckentone und –schluffe werden seit dem Mittelalter zur Herstellung von Ziegeln und Terrakotta abgebaut und verwendet und verleihen seit dem der Altstadt ihr typisch rotes Aussehen.


Typischer Wechsel zwischen Bänderton und –schluff / Sanden
(Quelle: Jo Weber wikipedia.org/ Eisstausee)

 

Die baugrundgeologische Problematik in der Stadt

Während der Stadtkern der Altstadt oberhalb des Grundwasserspiegels auf relativ standfesten Staubeckentonen („Lehm“) und –sanden, sowie einem Fundament aus eiszeitlichen Findlingen steht das Holstentor und einige andere Gebäude nur auf weichen Torf und Mudde (Seeschlamm) der Trave. Hier wurden im 13. Jh. die vermoorten Talauen der Trave und der Wackenitz mit Bodenaushub bedeckt und später bebaut. Während die ersten Holzhäuser noch keine Probleme bereiteten sanken die Backsteinhäuser förmlich ein. Ihr Eigengewicht und Entwässerungsmaßnahmen bewirkten eine Absackung des Torfes. Diese Absackung war so hoch, dass infolgedessen die Keller verfüllt wurden und die Erdgeschosse zu Kellern umfunktioniert werden mussten. Zudem wurde das Straßenniveau angehoben. Einige Häuser, wie das Holstentor, haben aber ein so hohes Eigengewicht, das sie zusätzlich noch mit Pfählen und später mit Beton unterfüttert wurden, um ein Einstürzen zu verhindern. So musste das Holstentor immer wieder aufwendig restauriert werden, da es jedes Jahr einige Zentimeter im Erdboden versank. Die tiefsten Schießscharten befanden sich bereits 50 Zentimeter unter dem Erdboden, und die Neigung des gesamten Tores nahm im 19. Jh. so gefährliche Ausmaße an, dass sich die gesamte Statik veränderte, so dass man den Einsturz des Gebäudes befürchtete.


Skizzenhafte Darstellung des geologischen Untergrunds von Lübeck

 

Begebt euch an die angegebenen Koordinaten, beantwortet anhand eurer Beobachtungen die folgenden Fragen und schickt uns hier die Antworten.
Ihr dürft gleich loggen, wenn es Probleme gibt dann melden wir uns.

Schön wäre es, wenn ihr ein Foto mit hochladen würdet, dies ist zum Loggen des Caches aber nicht zwingend erforderlich.

 

Fragen:

1.     Schaut euch das Holstentor von mehreren Seiten an. Fällt euch etwas auf in Bezug auf seine Neigung auf?

Geht davon aus, dass die Trave einen unmittelbaren Einfluss auf die Festigkeit des Untergrundes vor Ort hat.

 

2.     Ist dann die Neigung des Gebäudes noch stimmig?

 

3.     Sollte dem nicht so sein, woran könnte es liegen?

 

4.     Beschreibt mit eigenen Worten und Messungen das Verhältnis vom Holstentor zum Niveau der Straße, zum Salzspeicher und zur Trave.

 

Um das baugrundgeologische Problem der Stadt nachvollziehen zu können möchten wir euch bitten ein kleines Experiment zu machen. Gebt in eine Schale oder Becher so viel Quark, dass der Boden mind. 1 cm bedeckt ist. Nun legt ihr zwei unterschiedlich schwere Objekte darauf. (Wir haben eine Kastanie und ein XXX verwendet.)

5.     Welchen Rückschluss kann bezüglich der Festigkeit des Untergrundes zum Gewicht der Häuser daraus ziehen?

 

Quellen / Bilder / weitergehende Informationen:
Murawski / Meyer: Geologisches Wörterbuch
Sammlung geologischer Führer, Bd.88: Die deutsche Ostseeküste
http://de.wikipedia.org/wiki/Eisstausee
http://de.wikipedia.org/wiki/Holstentor

Happy Hunting wünschen

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