Neulich war ich auf einem Cacher-Event. Da am gleichen Tag ein neuer Rätselcache veröffentlicht worden war, drehte sich das Gespräch natürlich immer mal wieder um dieses neue Rätsel - wie auch um so manch ein schon länger bestehendes Rätsel.
So fragten mich gleich mehrere Cacherkollegen, ob ich vielleicht eine Idee zur Lösung dieser Rätsel hätte. Darüber habe ich etwas nachgedacht - und heute freue ich mich, mitteilen zu können, dass ich mal ein paar allgemeine und spezielle Hinweise zur Lösung von Rätselcaches geben werde.
Ich weiß natürlich auch, dass prinzipiell jedes Rätsel anders ist und es daher unmöglich sein muss, eine allgemeingültige Formel zur Lösung zu präsentieren. Aber ich werde dennoch in meinem noch nicht ganz so reichen Erfahrungsschatz graben.
Ob diese Beschreibung allerdings irgendjemandem helfen wird, muss die Zeit dann erst noch zeigen. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt.
Generell sollte berücksichtigt werden, dass die Koordinaten des Fragezeichens in vielen Fällen überhaupt nichts zu tun haben mit den Koordinaten der Dose. Sicherlich gibt es da mal Ausnahmen, aber dann wird im Regelfall auch explizit darauf hingewiesen. Oftmals dienen die Koordinaten nur dazu, das Fragezeichen auf der Karte an einer besonders exponierten Stelle zu platzieren - zum Beispiel mitten auf einer Kreuzung, mitten in einem See oder mitten auf einem Gewerbebetrieb.
Zwar weiß man jetzt die ungefähre Gegend, in der die Dose liegt - aber man muss dann doch das eigentliche Rätsel lösen.
Häufig beginne ich noch vor dem Lesen der detaillierten Cachebeschreibung mit einem Blick auf mögliche Hinweise, die oftmals verschlüsselt angezeigt werden. Im Regelfall ist die Verschlüsselung mit ROT13 gewählt - aber das muss ja nicht sein und es gibt noch viele andere Zahlen als nur die 13. Manchmal muss man halt auch etwas probieren, bis man zum richtigen Schlüssel kommt.
Sehr gemein ist es dann, wenn der verschlüsselte Hinweis auch noch von hinten nach vorne geschrieben ist, man also von rechts nach links lesen muss. Aber wenn der Schlüssel erst gefunden ist, kommt man in diesen Fällen mit etwas Sprachgefühl schon gut weiter.
Etwas schwieriger wird es dann oftmals mit dem eigentlichen Rätsel. Hier sind der Phantasie des Owners ja faktisch keine Grenzen gesetzt und es gibt kaum ein Thema, über das man kein Rätsel machen könnte. Oft muss man dann erst einmal lange im Internet recherchieren und sich in spezielle Themen einlesen.
Leider neigen manche Owner dazu, in der Beschreibung unheimlich viele Informationen zu geben, die zur Lösung des eigentlichen Rätsels gar nicht benötigt werden. Hier muss man dann erst Spreu und Weizen trennen.
Oftmals gibt der Owner auch seine Quellenangaben an. So weiß jeder sofort, dass der Text nicht geistiges Eigentums des Owners ist. Hier empfiehlt sich dann ein Blick in das Original, um die Cachebeschreibung mit dem Original abzugleichen. Stimmt an einer Stelle der Text nicht genau überein, so spricht einiges dafür, dass speziell an dieser Stelle eine Modifikation vorgenommen wurde, um Koordinaten zu verstecken. Jetzt empfiehlt es sich, genau diese Stelle(n) ganz genau unter die Lupe zu nehmen.
Bei längeren Texten sollte man Zeile für Zeile vorgehen. Vielleicht hat der Owner auch eine besondere Formatierung des Textes gewählt, um bestimme Zeichen oder Zeichenketten zusammenzubringen.
Generell gelten natürlich gerne die üblichen Verschlüsselungen, um Buchstaben in Zahlen zu verwandeln - denn Koordinaten sind ja immer Zahlen. Besonders beliebt ist der Code mit Buchstabenwerten, wo jedem Buchstaben ein Zahlenwert entsprechend seiner Position im Alphabet zugeordnet wird. Also A=1, B=2 usw.
Hat man so die Buchstabenwerte ermittelt, muss manchmal auch noch die Quersumme der Buchstabenwerte gebildet werden, um letztendlich an brauchbare Zahlen zu kommen. Manchmal ist die Sache aber auch deutlich weniger kompliziert und es reicht das einfache Abzählen der Anzahl von Buchstaben oder Worten.
Hoffentlich hat dieser sehr allgemein gehaltene Text geholfen. Ich denke, der ein oder andere Cacherkollege wird auch über diesem Text brüten und sich fragen, was der Brombärpapa jetzt wieder damit sagen wollte. Aber vielleicht geht auch einigen Leuten ein Licht auf und sie haben plötzlich Ideen, wie sie an so manchen Rätselcache herangehen können. Ich wünsche auf jeden Fall allen Lesern viel Erfolg beim Lösen von Rätseln und beim Finden von Dosen!
