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Geologischer Spaziergang am Eibsee EarthCache

Hidden : 8/24/2014
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Dieser EarthCache führt Dich zum Eibsee, die blaue Lagune am Fuße der Zugspitze. Dort lädt er Dich ein, den Eibseerundweg zu gehen, für den Du 1:45 h Gehzeit einplanen solltest. Los geht es dazu an obiger Koordinate in nördlicher Richtung.


Blick auf den Eibsee

Der Eibsee ist ein See 9 km südwestlich von Garmisch-Partenkirchen unterhalb (3,5 km nördlich) der Zugspitze im Wettersteingebirge in Bayern. Er gehört zur Gemeinde Grainau und ist im Privatbesitz.
Der Ur-Eibsee entstand aus Gletschern der Eiszeit, welche sein Becken am Fuße der Zugspitze ausschürften. Durch einen Bergsturz am Ende des postglazialen Wärmeoptimums vor ca. 3400-3700 Jahren wurde dieses Becken besonders im Norden und Osten teilweise verfüllt ("Das durch Schwerkraftwirkung umgelagerte Felsvolumen (ca. 300-400 Millionen m³) löste sich im Bereich einer tektonischen Störung zwischen den Felsmassiven der Zugspitze und der Großen Riffelwandspitze, wodurch eine große Nische/Felsenlücke zurückblieb, gebildet aus Zugspitz-Nordwand und Nordwestwand der Großen Riffelwandspitze, an deren Basis sich das Bayerische Schneekar befindet. Ursache des Ereignisses waren sehr wahrscheinlich regional erhöhte atmosphärische Durchschnittstemperaturen im Gefolge einer natürlichen Klimaerwärmung (postglaziales Wärmeoptimum), in deren Verlauf die Permafrostzone im Gebirgsfels schwand, Klufteis aufzutauen begann, felsbindende Eisbrücken ihre Wirksamkeit verloren, klüftige Felsmassen labil und sie schließlich schwerkraftgetrieben durch das Bergsturzereignis in eine stabilere Position umgelagert wurden. Die sehr steile Gebirgsflanke wurde dadurch teilweise entlastet. Das in Bewegung geratene Material bestand in der unmittelbaren Frühphase des Bergsturzereignisses aus Komponenten der Formationen Reiflinger Bankkalk - Kössener Schichten sowie älterem Felssturz- und Hangschuttmaterial. Da die Bergsturzbahn den östlichen und mittleren Teil des Eibsees querte - nur der westliche blieb unversehrt -, erfolgten dort wesentliche Modifizierungen betreffend die Zusammensetzung des Bergsturzmaterials und der morphologischen Form der Eibseesenke, die an einer vom Loisachgletscher ausgeräumten tektonischen Störung schon angelegt war (Anzeichen für die Eibsee-Störung findet man in zahlreichen Harnischflächen im Plattenkalk am NW-Ufer). Der in den See stürzende und ihn durchflutende Felsblockstrom schob eine viele Meter hohe Flutwelle vor sich her, inkorporierte Wasser sowie aus dem Senkenboden gerissene, unverfestigte (plastische) Seetone, -kreiden und weitere glazigene Ablagerungen, welche die Dichte und innere Reibung (Zähigkeit) von Partien des Massenstroms herabsetzten. Vermutlich wurde bei diesem Großereignis ein Hauptteil des Eibseewassers vorübergehend aus seinem Becken gedrängt.").


Blick von der Zugspitz-Talstation hinauf zur Große Riffelwandspitze 2631m (links) und zur Zugspitze 2962,06m. Die morphologische Einsenkung/Hohlform zwischen beiden Bergen entspricht einer gewaltigen Nische, die bis hinab ins Bayerische Schneekar reicht. Diese großräumige Lücke blieb nach Abgang der Eibsee-Bergsturzmassen vor 3400-3700 Jahren zurück und macht den entstandenen Massendefizit an der sehr steilen Gebirgsflanke sichtbar. Die mutmaßlichen Ränder dieser Abrisszone sind weiß markiert. (Quelle)

Der Eibsee verfügt nicht nur über malerische Buchten sondern auch acht idyllische Inseln. Das Hauptbecken des Eibsees bestimmt der Weitsee. An der Nordost-Ecke verbindet er sich mit dem Untersee. Der Braxensee, Steingringpriel und Frillensee sind durch Schwellen vom Eibsee getrennt. Da der Eibsee keinen oberirdischen Abfluss besitzt, handelt es sich um einen Blindsee. Fast ein Drittel des Jahres ist er zugefroren, da er sich in einer Kaltluftsenke befindet.

Vom Startpunkt geht es vorbei am Eibsee-Hotel zu einem Steg bei N47° 27.653 E10° 59.267. Hier trennen sich Weitsee und Untersee. Etwa einen halben Meter tief befindet sich hier eine Schwelle aus Bergsturzmaterial, welche bei Niedrigwasser sichbar werden kann und sogar die beiden Seen wieder voneinander trennt. Im Untersee scheint auch der unterirdische Abfluss des Eibsees zu liegen.

Weiter geht es nach N47° 27.724 E10° 58.627. Auf der rechten Seite findet sich dort die Senke des Steingringpriels. Hier haben sich mehrere kleine Seen gebildet, die unterirdisch mit dem Eibsee hydraulisch in Verbindung stehen. Im weiteren Verlauf des Weges lohnt sich ein Blick vom Eibsee über die schroffe Flanke der Nordwand zum Zugspitzgipfel. Direkt in Falllinie unterhalb des Zugspitzgipfels (auf ca. 2000 Meter Höhe) zeichnet sich einer Narbe gleich in der steilen Bergflanke das Bayrische Schneekar ab (hier passierte der Bergsturz vor 3700 Jahren). Unterhalb dieser Zone lässt sich eine Gesteinszone aus Alpinem Muschelkalk erkennen. Diese Zone steigt langsam nach Südwesten an. Daneben kann man von hier sehr gut den in der mittleren Trias abgelagerten, dunkelgrauen Kalkstein erkennen, der aufgrund seiner knollen- und wulstartigen Schichtoberfläche auch Wurstelkalk genannt wird. Auf dem weiteren Weg entlang des Nordufers lassen sich mehrer Bergsturzblöcke aus Alpinem Muschelkalk entdecken.

Nächster Halt ist bei N47° 27.687 E10° 57.417. Hier mündet der Kotbach, welcher in Gernmösl auf 1265 m entspringt, in den Eibsee. Du erkennst sicher den Schwemmkegel in der Nordwestbucht und dessen Deltaschüttung. Fließt ein Fluss ins Meer oder in einen See, so verlangsamt sich die Fließgeschwindigkeit schlagartig. Dabei verliert der Fluss alle mitgeführten Schwebstoffe und Gerölle. Im ruhenden Gewässer bildet sich ein typisches Sediment-Profil, die Deltaschüttung. Je nach Jahreszeit hat ein Fluss unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeit. Bei hoher Fließgeschwindigkeit kann er größere Sedimente transportieren (Geschiebe), in wasserarmen Zeiten fließt er langsamer und hat häufig nur eine feine Schlammfracht. Die Deltaschüttung zeigt diesen jahreszeitlichen Wechsel durch wechselnde Korngrößen in den einzelnen Schichten.


Deltaschüttung (Quelle)

Letzte Station auf dem Eibseerundweg ist der Frillensee bei N47° 27.275 E10° 59.008. Analog zum den Kleinseen (im nördlichen Uferbereich) wurde der Frillensee durch den Bergsturz vom Eibsee abgekapselt. Im Untergrund sind die beiden Seen hydraulisch verbunden. Der Wasserstand orientiert sich gemäß dem Prinzip der kommunizierenden Röhren am Wasserstand des Eibsees.

Um diesen Earthcache zu loggen, beantworte bitte folgende Fragen per Email (Du brauchst nicht auf eine Logfreigabe zu warten, ich melde mich, wenn etwas nicht stimmt):

  • Welche Beobachtung auf dem Steg bei N47° 27.653 E10° 59.267 lässt die Vermutung zu, dass der Untersee der unterirdische Abfluss des Eibsees darstellt?
  • Schaue Dir die Bergsturzblöcke aus Alpinem Muschelkalk entlang des Nordufers genauer an. Handelt es sich dort um überwiegend hellem oder dunklem Wettersteinkalk?
  • Wenn Du Dir den Schwemmkegel des Kotbaches anschaust, denkst Du, dass die Fließgeschwindigkeit hier im Laufe des Jahres stark variiert oder nicht? Welche Beobachtung stützt Deine Überlegung?
  • Freiwillig: über ein Foto von Dir vor dem Eibsee würde ich mich freuen.
Quellen: Die Alpspitze im Wettersteingebirge; Wikipedia über den Eibsee; Geotrekking Zugspitzland von Andreas P. Kaiser (Rother Wanderbuch)

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