Nun aber zur eigentlichen Grabanlage:
Das Großsteingrab von Bunsoh wurde 1874 in einem runden Grabhügel bei Bunsoh freigelegt und 1908 näher untersucht. Das Ganggrab wurde dabei auf 3500-2800 v. Chr. datiert. Mit 3,75 m Länge ist es verhältnismäßig klein. Seine Breite beträgt 1,55 m und die Längsachse ist von West nach Ost ausgerichtet. Der Boden der Kammer war mit kopfgroßen Rollsteinen gepflastert und die Zwischenräume zwischen den Tragsteinen waren mit flachen Steinplatten verschlossen. Der Zugang zu Kammer liegt im Süden und war in vier Quartiere unterteilt. Als Grabbeigaben fanden sich Kermiken und Geräte aus Feuerstein.
Auf den acht vertikalen Tragsteinen ruhen drei Decksteine, von denen der westliche ein in der Fachwelt bekannter Schalenstein ist, mit etwa 300 Schälchen, mehreren Linien, einem Radkreuz, stilisierten menschlichen Händen und einem Fussabdruck. Die letzten drei sind in Deutschland nicht bzw. nicht mehr und auch sonst nur selten anzutreffen, aus diesem Grund gilt der Schalenstein von Bunsoh als eines der bedeutendsten Kultobjekte aus urgeschichtlicher Zeit.