Varus, Statthalter in Germanien
Nur wenige hundert Meter von diesem Kunstwerk. vom „gescheiterten Varus" entfernt, befand
sich ein Feldlager und ein Lippehafen der Truppen des unten abgebildeten Varus. Weiteres zur
Geschichte der Römer in Haltern am See findet ihr im Römermuseum, ca. 800 m entfernt.
Publius Quinctilius Varus(* 47/46 v. Chr. in Cremona; + 9 n. Chr in Germanien)
war ein Senator und Feldherr der augusteischen Zeit. Sein Name ist vor allem mit der römischen Niederlage
in der nach ihm benannten Varusschlacht verbunden, bei der unter seiner Führung drei römische
Legionen ihren Untergang fanden, als sie von Germanen unter dem Cheruskerfürsten Arminius
angegriffen wurden. Varus selbst nahm sich noch auf dem Schlachtfeld das Leben.
Von 7 bis 9 n. Chr. war Varus dann legatus Augusti pro praetore in Germanien, wobei umstritten ist,
ob das Gebiet bis zur Elbe damals, wie etwa Werner Eck annimmt, bereits Provinzstatus besaß. In
dieser Rolle hatte Varus auch das Oberkommando über die fünf am Rhein stationierten Legionen.
Im Frühsommer des Jahres 9 n. Chr. zog Varus mit der 17., 18. und 19. Legion - insgesamt etwa
20.000 Legionäre und Hilfstruppen - von Vetera (Xanten) entlang der Lippe zur Weser in das
Sommerlager, um weiter östlich römische Präsenz zu zeigen. Die beiden anderen Legionen blieben
in Mogontiacum (Mainz). Für den Rückweg wählte Varus im Herbst auf Veranlassung von Arminius
und Segimer eine andere Route, nachdem Arminius ihm von einem angeblichen Aufstand berichtet
und gebeten hatte, diesen unterwegs niederzuschlagen. Seqestes und einige andere sollen Varus
zwar vor einem Verrat des Arminius gewarnt haben, Varus entschied sich aber dafür, dem
Vorschlag des Arminius zu folgen. Vermutlich hoffte Varus, auf diese Weise leicht militärischen
Ruhm erlangen und so seine Karriere krönen zu können.
Auf dem Weg nach Südwesten wurden die drei Legionen, die sich in befriedetem Gebiet wähnten,
mit ihrem Tross jedoch von germanischen Kämpfern unter der Führung des Arminius in einem
Hinterhalt angegriffen. Die Schlacht endete nach viertägigen Kämpfen mit der weitgehenden
Vernichtung aller drei Legionen und wird in der modernen Geschichtswissenschaft als
Varusschlacht bezeichnet. Varus selbst nahm sich am Ende mitsamt seinen höchsten Offizieren
auf dem Schlachtfeld das Leben. Als Augustus am 6. Oktober von der Niederlage des Varus in
Germanien erfuhr, soll er nach den Ausführungen des Biographen Sueton ausgerufen haben:
Quintili Vare, legiones redde! (auf Deutsch: .Quintilius Varus, gib die Legionen zurück!")
Den Kopf des Varus schickte Arminius angeblich zwecks eines Bündnisangebotes gegen die Römer
an Marbod, das der König der Markomannen allerdings ablehnte. Marbod sandte den Kopf des
Varus vielmehr weiter an Augustus. Der Princeps ließ das Haupt ehrenvoll in seinem eigenen
Mausoleum bestatten.
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