1939 wurde eine Molkereigenossenschaft gegründet, die die Milch aus 78 Ortschaften und einem Einzugsgebiet von 900 km² erfassen sollte. Mitten im 2. Weltkrieg wurde es notwendig, einen Neubau mit angeschlossener Käserei zu errichten. Die Planung übernahmen die Architekten Ernst Otto Hofmann und Adolf Hoch. Am 8. Mai 1942 wurde das Gebäude in Langau dem dauerhaften Betrieb übergeben.
Das Einzugsgebiet reichte von Theras bis Kurlupp und von Großau bis Retz. Im damals größten Käsereibetrieb des östlichen Österreichs wurden pro Jahr bis zu 20.000 Liter Milch zu Tilsiterkäse verarbeitet. Mit der anfallenden Molke wurden Alkohol, Fruchtsäfte und andere Produkte erzeugt, nebst bis zu 180 Tonnen Butter.
Zu Kriegsende musste die Molkerei gegen die ständig wechselnde Besatzung verteidigt werden. Die neu gezogene Staatsgrenze bedeutet einen großen Verlust der Orte nördlich der Grenze. Die Nachkriegsjahre sind eine schwierige Phase des Überlebens.
Ab 1951 geht es jedoch unter der Führung des neuen Direktors Holzapfel wieder bergauf. Er führt die längst notwendige Erneuerung des gesamten Betriebes durch. Die Milchanlieferung wird umorganisiert und der Fuhrpark effizienter eingesetzt. Außerdem wird nun statt Tilsiter Edamer und Gouda produziert. 1954 erprobt man erstmals die Reifung und Haltbarmachung von Käse in Polyamidfolie.
Eine neue Kühlmethode mit Ammoniakkompressoren und weitere Neuerungen bringen zusätzlichen Aufschwung. Als unter den wachsamen Augen des damaligen Landeshauptmanns Leopold Figl der neue Betriebszubau eingeweiht wird schreibt eine Zeitung am 27. Mai 1962 von der „modernsten Molkereianlage Niederösterreichs“.
Doch es bleibt nicht bei diesem Erfolg: 1969 muss die Molkerei Langau mit Horn fusioniert werden. Der Druck, die Verarbeitungs- und Vermarktungskosten so gering wie möglich zu halten, bedeutet schließlich im Jahre 1972 das Aus.