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Bietzener Heilquelle EarthCache

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Die Geocräsher: Wegen Sabotage...einfach schade für Alle

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Hidden : 7/20/2014
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Die Bietzener Heilquelle:
Ein geologischer Naturschatz




Historie der Heilquelle


Im Mittelalter bildete der Ort um die Bietzener Heilquelle die Grenze zwischen dem Kurfürstentum Trier und Lothrigen. Erstmals erwähnt wurde der Platz im Jahre 1333 als Gerichtsplatz. Ein Manngericht an der damaligen Gerichtslinde beendete lange Terretorialstreitigkeiten zwischen dem Kurfürsten von Trier und dem Herzog von Lothringen, der durch sein Nichterscheinen einige strategisch wichtige Gebiete an den Trierer Kurfürsten verlor. Auch später wurden daraufhin Gerichte an der Quelle abgehalten. 

Schon früh wurde der Ort um die Quelle als magischer Ort betrachtet und es wird von wundersamen Heilungen berichtet, die zur Mythenbildung beitrugen. Der einheimischen Bevölkerung war die Quelle später als "Bietzener Salzquelle" bekannt. Merziger Ärzte sahen das Wasser damals als Heilmittel an, wodruch die Quelle allmählich auch regional bekannter wurde.

Im Rahmen des Saarausbaus in den 1930er Jahren verschwand die Quelle schließlich. Auf der Suche nach neuen Trinkwasservorkommen für den "Bietzer Berg" wurde die Quelle dann wiederentdeckt. So wurde 1961 nahe der heutigen Bohrung eine Bohrung bis 162m teufe in den sogenannten Mittleren Buntsandstein niedergebracht. Der Mineralgehalt der Quelle war allerdings für die Trinkwasser-
versorgung deutlich zu hoch und die Quelle wieder versiegelt.

Erst in den 1980er wurde das Wasser wieder genauer untersucht. Die Stadtwerke Merzig kauften das Quellgrundstück und pumpten 14 Tage lang Quellwasser an die Oberfläche und ließen eine Wasseranalyse vom Institut Fresenius erstellen.

 

Die Qualität des Bietzener Heilwassers


Das Bietzener Heilwasser ist kein gewöhnliches Grundwasser. Sein Alter beträgt zwischen 5000 und 15.000 Jahren und stammt somit aus der Zeit des Jungpaläolithikums, dem jüngeren Abschnitt der eurarischen Altsteinzeit. Das Wasser enthält 4.200mg gelöste Mineralstoffe pro Liter, und übertrifft den Grenzwert für Heilwässer (1.000 mg/l) mehr als deutlich. 

Defintion Heilwasser:


- ...muss aus unterirdischen Vorkommen entstammen
- ...muss schon vom Urprung her rein sein
- ...muss direkt am Quellort oder aus einer geschlossenen Zuleitung genutzt werden
- ...muss mindestens 1.000 mg/l gelöste Mineralien enthalten
- ...muss in seiner Mineralstoffzusammensetzung und miktrobiologische Beschaffenheit ständig durch unabhängige Institute kontrolliert werden
- ...muss durch ein wissenschaftliches Gutachten als gesundheitlich Wirksam nachgewiesen werden
- ...darf nur nach erteilter Erlaubnis vom zuständigen Ministerium hergestellt werden

Das Bietzener Heilwasser wurde am 29.09.1989 staatlich anerkannt als sogenanntes Natrium-Calcium-Chlorid-Wasser. Es tritt aus der Quelle "Bietzener Wiesen" mit einer Temperatur von 15°C zu Tage und ist für jeden Zugänglich. Trinkkuren mit Bietzener Heilweisse sind bei verschiedensten Erkrankungen anwendbar, beispielsweise bei Osteoporose oder funktionellen Störungen im Magen-Dünndarmbereich.

 

Gelöste Mineralstoffe des Bietzener Heilwassers

 

 

Geologie der Bietzener Heilquelle


Die Quelle wird durch versickerndes Regenwasser gespeist. Im Quellbereich sickert es erst durch eine 7m mächtige Schicht an Aufschüttungen. Es folgen drei Bodensegmente unterschiedlicher Korngrößen, die mit zunehmender Tiefe zum Ausgangsgestein immer gröber werden. Zuerst wird eine 2,70m starke Schicht aus braunen und hellgrünen Lehmen durchflossen, auf die eine 1,80m mächtige Schluffschicht folgt. Schluff ist dabei die Korngröße zwischen Sand (0,063-2,00mm) und Ton (< 0,002mm). Alle drei Korngrößen zusammen ergeben Lehm. Nach dem sandigen Schluff folgt eine grobe, sandige Kiesschicht aus verwittertem Ausgangsgestein von 1,30m Dicke. Das Wasser sucht sich in der Tiefe durch die Poren der einzelnen Schichten und braucht daher länger, je kompakter die Bodenstruktur und je geringer die Porendichte ist. Da Tonteilchen sehr klein sind liegen sie dich beieinander und lassen dem Wasser daher kaum Platz zu versickern. Auf dem Weg durch eine Tonschicht werden gröbere Bestandteile schon aus dem Wasser herausgesiebt. Nach den drei Bodenschichten folgt das (nahezu) unverwitterte Ausgangsgestein. 

Eine 39,70m mächtige rotbraune Sandsteinschicht lässt das Wasser nur sehr langsam versickern. Diese Schicht ist durch einschwemmende Eisenhydroxide wie Lepidokrokit (γ-Fe3+O(OH)) oder Goethit (α-Fe3+O(OH)) verbraunt, also sehr tonig und daher für eine Sandsteinschicht ungewöhnlich kompakt. Das Wasser beginnt nun auf seinem Weg nach unten immer mehr gelöste Anionen und Kationen aufzunehmen. Auf die verbraunte Sandsteinschicht folgt ein weiterer, 22,50m mächtiger, rotbrauner Sandstein mir weniger Tonelementen, der das Wasser schneller versickern lässt. Auf diese beiden mächtigen Schichten folgt eine Abfolge weniger mächtiger und unterschiedlich stark zerklüfteter Sandsteine. In der 9,50m mächtigen Schicht brauner Sandsteine ist in viele zerklüftete Spalten CO² eingeschlossen, welches beim durchfließen vom Wasser aufgenommen wird. Das Kohlenstoffdioxid verändert nun die Löslichkeit des Wassers vor allem für Carbonate. Es folgt eine 6,50m mächtige Schicht hellroten Sandsteins und eine weitere 15m mächtige Schicht roten Sandsteins. Sie bilden den markanten Teil des sogenannten Rotliegend, einer Gesteinseinheit aus dem unteren Abschnitt des mittel- und westeuropäischen Permsystems. Mehr über das Rotliegend findet ihr hier.

Die obige Abfolge verschieden roter Sandsteine wiederholt sich nun in einer 37m mächtigen Schicht mit roten bzw. hellroten Sandsteinen, die allerdings stärker zerklüftet sind. In den Spalten lagert sich Ton an, weshalb die Sickergeschwindigkeit des Wassers stark verringert wird. Durch den Druck erwärmt sich das Wasser beim Versickern zudem alle 33m um 1°C. Bei jetzt 155,50m hat sich das Wasser also schon ca. 4,71°C im Vergleich zur Auftrefftemperatur an der Oberfläche erwärmt. Auf seinem Weg nach unten muss das Wasser nun noch durch eine Schicht rotbrauner Sandsteine. Bei 162m bildet diese Sandsteinschicht viele Spalten, in denen sich das Wasser nun sammelt. Diese letzte Schicht ist der sogenannte Grundwasserleiter (engl. Aquifer) und steht direkt oberhalb der wasserundurchlässigen Schicht an. Die Aquifer im Merziger Graben sind die sogenannten Kreuznacher Schichten aus dem Oberrotliegenden (Perm) und die des Mittleren Buntsandsteins, die sich beide hydrogeologisch sehr ähnlich verhalten.

Als wasserundurchlässige Schichten findet man typisch für die Saar sehr kompakt gelagerte Tone und Lehme. Allerdings sind diese sonst meist im Schnitt schon unter einem Aquifer auf ca. 80m Teufe anzutreffen. Die besondere Tiefe sorgt daher für eine hohe und kontinuierliche Mineralstoffanreicherung des Bietzener Heilwassers.

 

Geologie des Merziger Beckens



Bearbeitet nach [4] (abgerufen am 23.04.2014)


Eure Aufgabe


Um den Earthcache einfacher zu lösen empfiehlt es sich zuerst den Tradi „Bietzener Heilquelle“ aufsuchen. Dort findet ihr Hinweise und einen wichtigen Gegenstand zum Bestimmen verschiedener Wasserwerte, der ihr ansonsten mitbringen müsst.

 

Beantwortet zum Lösen des Earthcaches folgende Fragen:



1. Beschreibe des Geschmack des Bietzener Heilwassers.

2. An welchem Tag wurde die Bietzener Heilquelle neu gefasst?

3. In welcher Tiefe beginnen die rotbraunen Sandsteine der Kreuznacher Schichten?

4. Bestimmt die Gesamthärte und die Karbonathärte des Heilwassers in Grad Deutscher Härte (°d)? Welche Stoffe im Wasser sind für die Werte verantwortlich und aus welchen geologischen Schichten kommen Sie?

5. Bestimme den pH-Wert des Wassers. Welchen Wert hat er in etwa und welcher Farbe entspricht das auf den Indikator?

(6. Wie gelangen Nitrate ins Wasser und was bedeutet das für die Bietzener Heilquelle?) Optional

(7. Mache ein Foto von dir beim Trinken des Bietzener Heilwassers!) Optional

Schickt eure Antworten an heilquelle@gmx.de

 

Anschließend dürft Ihr sofort loggen ohne eine Rückmeldung abzuwarten. Sollte Ihr keine Mail geschickt haben, diese nicht angekommen oder  die Antworten falsch waren, werden wir auf Euch zukommen.


Bitte geht pfleglich mit allen Gegenständen um, die zum Beantworten der Fragen notwendig sind.



Geparkt werden kann direkt auf dem Parkplatz der Heilquelle




Viel Spaß beim Forschen wünschen

Die Geocräsher



Quellen:
[1] Andreas Schäfer: Sedimentologisch-numerisch begründeter Stratigraphischer Standard für das Permo-Karbon des Saar-Nahe-Beckens. Courier Forschungsinstitut Senckenberg (Stratigraphie von Deutschland V - Das Oberkarbon (Pennsylvanium) in Deutschland), Frankfurt 2005
[2] Auswertung von Pumpversuchen im Festgestein des saarländischen Hauptgrundwasserleiters: Landesamt für Umweltschutz des Saarlandes. Saarbrücken, 2003.
[3] Trinkwasser im Saarland: VGW – Verband der Gas- und Wasserwirtschaft des Saarlandes e.V. Sulzbach, 1998.
[4] Der kostbare Naturschatz aus Merzig: Stadtwerke Merzig GmbH. Merzig, 2007.

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