Luft- und Sonnenbad
Als Wuppertaler Neubürger sind wir immer daran interessiert, die Geschichte unserer neuen Heimat zu erkunden. Begonnen haben wir bekanntlich mit der Straßenbahn. Dabei stießen wir auf eine Karte von 1935. Auf dem "weltberühmten" Hasenberg gab es dort den interessanten Eintrag "Luft- und Sonnenbad". Auch auf einer Karte von 1955 befindet es sich noch an gleicher Stelle. Da war unsere Neugier natürlich geweckt. Die Ergebnisse unserer Nachforschungen sind vielleicht ja auch für euch interessant...
1935 1955
In der „Enzyklopädie der Volksmedizin“ von 1843 heißt es:
„Das Luft- und Sonnenbad ist im engeren Sinne das Verfahren, sich nackt oder nur leicht bekleidet der Luft und dem Sonnenlichte auszusetzen, indem man sich in einem Pavillon oder Schilderhäuschen, welches an allen Seiten geöffnet werden kann, bei gutem Wetter täglich einige Stunden in der freien Luft und im Sonnenscheine aufhält. Gegen Gicht, Rheumatismus, nervösen Gesichtsschmerz und andere Leiden leistet ein solches Luftbad oft mehr, als alle Arznei. Alten Leuten, schwachen Kindern, Rekonvaleszenten, asthmatischen Männern, bleichsüchtigen Frauenzimmern u. s. w. ist nichts erquickender und wohltätiger, als der täglich mehrstündige Aufenthalt an einem sonnigen, vor Winden geschützten Plätzchen, wo selbst schon bei uns, im nördlichen Deutschland, in den Monaten Februar und März, sowie noch im Oktober und November an heitern Tagen die Sonnenstrahlen recht erwärmend sind. Solche schwächliche Personen fühlen sich, nachdem sie sich eine bis zwei Stunden leicht gekleidet, der Sonne exponiert haben, sehr gestärkt.“
Oha! Wilde Umtriebe, oder doch eher medizinisch motiviertes Sonnenbaden?
"Paar beim Ausdruckstanz" von Gerhard Riebicke (um 1930)
Diese Photographie hat natürlich nichts mit dem Sonnenbad zu tun, sie dient allein der Beflügelung unserer und vielleicht auch eurer Phantasie… Damit wollen wir natürlich nicht der Pornographie Vorschub leisten, denn, hier geben wir dem Reviewer recht: "Für Fotos von nackten Menschen gibt es im Internet sicherlich genug andere Portale."
Bei den Gartenfreunden Rheinland heißt es:
"Vor dem Weltkrieg (1914/18) war der Name Kleingarten im Rheinland ungebräuchlich, … obwohl in Stadt und Land seit alten Zeiten Gartenbau nicht nur gewerbsmäßig, sondern auch zum Zwecke der Selbstversorgung und der Erholung betrieben wurde.
Organisierte Gartenbauvereine, aus denen später noch heute existierende Kleingärtnervereine entstanden, sind schon relativ früh… nachweisbar. 1892 erschien der "Naturheilverein Sonnenbad" in Elberfeld mit 84 Gärten…
Der Wuppertaler Kleingärtner-Verband vermeldet zum gleichen Thema:
„Kleingärten gibt es schon sehr lange in unserer Stadt. 1892 wurde der Verein "Sonnenbad", heute heißt er "Sonnenbad-Nüllerkopp", gegründet, der sich seinerzeit überwiegend der Freikörperkultur widmete und erst später zu einem "echten" Kleingärtnerverein wurde. Die meisten Vereine wurden aber in den Jahren nach dem I. Weltkrieg und in der Zeit nach 1945 gegründet. Die schlechte Versorgungslage zwang die Wuppertaler dazu, durch Anbau von eigenem Obst und Gemüse ihren Küchenzettel aufzubessern.“
Hm, also doch eher harmloser Gemüseanbau? Andererseits gibt es auf der Kleingartenanlage auch heute noch einen großen, blickdicht abgeschlossenen Liegebereich. Falls sich etwa die Vereinsmitglieder bis auf den heutigen Tage der hüllenlosen Sonnenanbeterei hingeben sollten, so …
... so sei es ihnen von ganzem Herzen gegönnt!
Der Ort war damals geradezu ideal gewählt: Auf einem Bergrücken mit einem fast ebenen Platz für die Vereinsgebäude und anschließendem Hang in Südlage inmitten eines Waldgebietes. Wie hätten die Gründerväter und –mütter damals auch ahnen können, dass 80 Jahre später eine Autobahn quasi direkt vor ihrem Gartentörchen vorbeiführen würde?
Zum Cache: Wir wollen die „schwachen Kindern, asthmatischen Männer und bleichsüchtigen Frauenzimmer“ nicht beunruhigen. Also bleiben wir lieber ein paar Meter von ihnen weg. Bitte nähert euch dem Cache, oder der Cache euch, nach reiflicher Überlegung. Rohe Gewalt führt auch zum Ziel. Aber nur für den ersten Cacher... Also: Lösen, Durchfädeln, automatischer Stopp. Nachher bitte umgekehrt!
Zum Rätsel: Wir sind nach den „Straßenbahn am Gabelpunkt“-Caches mehrmalig aufgefordert worden, endlich wieder mal ein Rebus herauszubringen. Deshalb also hier in altbewährter Form! Umlaute sind auszuschreiben. Für die Zeilen A bis D zählt ihr die Anzahl der jeweils in der Zeile vorkommenden Konsonanten. Für die Zeilen E bis H zählt ihr die Anzahl der jeweils in der Zeile vorkommenden Vokale. Sollte eine Zahl gleich 10 oder größer sein, dann bildet ihre Quersumme. Den Cache findet ihr nach einer kleinen Rechnung bei:
N51° 15.(H+A) (B-C) (E/H)'
E007° 07.(G) (A*D) (F-D)'
Ob Deine Lösung korrekt ist überprüfst Du hier.