Die Nedlitzer Südbrücke überführt die Bundesstraße B2 über den Sacrow-Paretzer-Kanal. Die erste Brücke an diesem Standort war eine Stahlkonstruktion und wurde 1904 eröffnet, als der Kanaldurchstich zwischen Weißem See und Jungfernsee vorgenommen wurde. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Brücke zerstört und ca. 80 Meter neben der alten Brücke wurde unter russischer Leitung eine Behelfsbrücke erbaut. Diese bestand ausschließlich aus Holz und ruhte auf 150 Pfählen.
Mehrere Jahre dauerte der Bau einer neuen Brücke, die unter Verwendung der ursprünglichen Stahlbauteile und den alten Widerlagern entstand. Weil Material für den Brückenüberbau Mangelware war, mussten zwei zusätzliche Brückenpfeiler im Kanal errichtet werden. Im Winter des Jahres 1950 wurde sie für den Verkehr freigegeben und erhielt den Namen "Brücke des Friedens".
Doch auch diese Brücke war den heutigen Verkehrsansprüchen nicht gewachsen und so wurde 2011 die marode Brücke durch eine moderne Stabbogenbrücke ersetzt. Sie wurde ohne Kanalpfeiler errichtet und hat eine Durchfahrtshöhe von 5,25 m über dem oberen Betriebswasserstand sowie eine lichte Weite von 58,70 m zwischen den Widerlagern, was die Unterquerung von großen Frachtschiffen mit zwei übereinander gestapelten Containern ermöglicht. Die neue Überführung ist Bestandteil des Ausbaus des Sacrow-Paretzer-Kanals, der heftig umstritten war. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Stadt Potsdam klagten gegen das Projekt beim Bundesverwaltungsgericht. Es wurde letztendlich ein Kompromiss gefunden, der sowohl die Belange des Naturschutzes als auch der Industrie berücksichtigt. Der Kanal wurde nicht mehr in der Breite, sondern nur noch in der Tiefe ausgebaggert. Umweltschützer hatten das Abholzen hunderter Bäume beklagt; andere Kritiker sorgten sich um die Wasserstände und befürchteten etwa das Trockenfallen der Pfahlgründungen der Sacrower Heilandskirche.
Der Rückbau der alten Brücke sowie deren Pfeiler und Widerlager erfolgte im Jahr 2012. Da die alte "Brücke des Friedens" für viele Einwohner Potsdams bis heute als ein wichtiges Symbol für den Wiederaufbau nach dem Krieg galt, wurde das restaurierte Brückenschild zur Erinnerung an diese Aufbauleistung als Gedenktafel nun an der neuen Nedlitzer Südbrücke aufgestellt.
Zum Cache
Der Cache befindet sich weder auf noch unter der Brücke.
Es muss nichts demontiert werden. Achtet auf Muggles und seid vorsichtig an der vielbefahrenen Straße!