Hallo Unbekannter,
mein Name ist Bond, Anton Bond, also eigentlich Prof. Dr. Anton Xaver Bond, und ich wende mich heute mit einem eiligen Hilferuf an Dich.
Ich befinde mich gerade einen guten Kilometer unter dem Gipfel des Matterhorns und schreibe diese Zeilen in mein Notizbuch. Die Seite werde ich im Anschluss heraus reißen und mittels Flaschenpost in die Welt schicken. Ich hoffe sie wird von einem tapferen Menschen gefunden.
Morgen werde ich meine Tat vollbringen und die Welt von dem Ungeheuer befreien, das ich mein ganzes Leben lang gejagt habe. Nun, da ich das letzte lebende Exemplar seiner Art gefangen habe, kann ich es nicht töten – ich bin eben doch zu tierlieb.
Statt dessen werde ich es hier oben dem Permafrost übergeben. Vielleicht kann ja so in Zukunft dieses Ungetüm noch einmal wissenschaftlich erforscht werden.
In meiner ganzen Euphorie habe ich aber an eines nicht gedacht und da kommst du ins Spiel. Die Bestie hat Eier gelegt. Da die Eier eines Biberosaurus nicht bebrütet werden müssen, werden die Jungen in den nächsten Wochen schlüpfen und mein Lebenswerk wäre umsonst gewesen.
Das natürliche Habitat des letzten Exemplars lag in etwa bei N 48°45.9 E11°32.6. Dort konnte ich das gefräßige Tier fangen. Vermutlich wirst du dort in der Gegend noch einige Relikte von ihm finden. Diese werden dir einen tieferen Einblick in das Leben des bisher unbekannten Biberosaurus geben.
Hier nur ein paar Angaben, die dir zeigen werden, welche Gefahr von diesem Monster ausgeht:
Beim Biberosaurus handelt es sich um ein Tier, das bereits seit der Zeit des Jura auf unserem Planeten wandelt. Im Laufe der Evolution hat es sich eine Art Fell angeeignet und das Schwimmen gelernt. Mittels seiner messerscharfen Zähne ist es in der Lage, allen natürlichen Feinden zu trotzen. Auch den Gebrauch von Waffen hat es mittlerweile gelernt. Es ist in der Lage aus normalen Bäumen Speere zu schnitzen, die es zur Jagd einsetzt.
Also sieh dich bitte vor!
Wenn du deine Reise beginnst, besuche am besten mein letztes Lager. Mein Forschungsfahrzeug habe ich immer bei N 48°45.798 E11°32.582 geparkt und bin von dort dann einhunderteinundvierzig Meter in Richtung drei null acht gelaufen.
Bitte überprüfe vor Antritt deiner Erkundung auch dein Equipment. Du bist auf einer wissenschaftlichen Expedition und solltest alles Notwendige dabei haben. Du wirst wissenschaftliche Unikate in Händen halten und selbst einige Aufgaben erfüllen müssen. Bitte bring auch etwas mit, auf dem Du bei der Erkundung gewonnene Artefakte ausbreiten und untersuchen kannst, zum Beispiel eine kleine Plane (50 x 50 cm). Sollte die Gefahr des Regens drohen, nimm bitte einen kleinen Schirm oder einen anderen Gegenstand mit, der das Nass von den unwiederbringlichen Artefakten abhält.
Ein Nachtsichtgerät wäre von Vorteil, zur Not tut es auch eine Taschenlampe. Wahrscheinlich musst du tiefer in die Welt des Biberosaurus eintauchen. Dieser kann weit mehr als nur das Tageslicht erkennen.
Ich hoffe es gelingt dir, meinem Lebenswerk einen Sinn zu geben und die Menschheit zu retten.
Nachtrag zu deiner Aufgabe:
Auf deinem Weg wirst du vermutlich an einen Baum kommen, in den eine bisher unbekannte Spezies ein Loch gefressen oder geschlagen hat. Dieses Loch habe ich mit dem Auge eines Biberosaurus gekennzeichnet. Wenn du es gefunden hast, folge den Anweisungen, die ich dir in der angehängten Notiz gebe. Damit kommst du schnell weiter. Am besten ist es, wenn du die Notiz auf deine Reise mitnimmst.
A.X.B.