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Italienischer Spaziergang durch Muenchen 2 Multi-cache

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Sabbelwasser: Hallo tokehba,

leider wurde der Cache bis heute nicht wieder aktiviert oder kein konkretes Aktivierungsdatum angegeben. Deshalb erfolgte heute die endgültige Archivierung dieses Caches.
Wenn du an dieser Stelle wieder einen Cache platzieren möchtest, kannst du selbstverständlich gern ein neues Listing zum Review einreichen.

Denke bitte daran eventuellen Geomüll (Cachebehälter, Zwischenstationen) wieder einzusammeln.

Danke und Gruß,

Sabbelwasser
Volunteer Reviewer for Geocaching.com

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Hidden : 2/28/2014
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Muenchen - noerdlichste Stadt Italiens! Diese Bezeichnung hat Muenchen nicht zu Unrecht. Seit Jahrhunderten bestehen zwischen Muenchen und Italien Verbindungen, die das Aussehen der Stadt sowie das Leben in Muenchen, oder besser gesagt von “Monaco die Bavaria“ entscheidend mitgepraegt haben. Mit diesem Spaziergang von der Mariensaeule zum Siegestor macht Ihr Euch auf die Suche italienischer Einfluesse in der Hauptstadt Bayerns.


Wichtig: Druckt Euch die Fotokollage aus, sonst ist der Cache nicht loesbar!

 

Fotomontage

Aufgabe: Jeder der neun Stationen A bis I muesst Ihr ein Bild der Fotokollage zuordnen. Die im Bild stehende Zahl ist dann die Loesungszahl fuer die jeweilige Station.

Die Koordinaten weisen immer nur grob auf die Sehenswuerdigkeit hin, aber nicht unbedingt auf das abgebildete Objekt. Dafuer sollte man sich ein wenig umschauen. Die einzelnen Detailbilder sind zwar alle gleich gross geschnitten, die Objekte, die darauf dargestellt sind, koennen aber unterschiedlich gross oder auch recht klein sein. Also: Schaut genau!

Die Stationen koennen unabhaengig voneinander geloest werden, sind aber in der Reihenfolge
von A bis I am schnellsten abzulaufen. Die direkte Strecke beträgt knappe 3 km und dauert (Suchzeit nicht eingerechnet) ca. 40 Minuten.

 

Historische Einfuehrung:

Bereits im 16. Jhd. kamen aus Italien, v.a. aus Florenz, kuenstlerische Inspirationen nach Muenchen. Der Bayerische Herzog Albrecht V. und sein Sohn Wilhelm V. interessierten sich verstaerkt fuer die Kunstentwicklung suedlich der Alpen. Letzterer wollte Muenchen zu einem zweiten Florenz machen. Die Fugger unterstuetzen die Wittelsbacher dabei mit Rat, Tat und natuerlich Geld. Es siedelten sich verstaerkt Kuenstler aus Florenz und florentinisch geschulte Kuenstler in Muenchen an der Isar an.

Im 19. Jhd. wurde das sog. Isar-Florenz massgeblich durch die Italienbegeisterung des Kronprinzen und spaeteren Koenig Ludwig I. gepraegt. Seine bedeutensten Baumeister waren sein Hofarchitekt Leo von Klenze (1784-1864) sowie Friedrich von Gaertner (1791-1847). Klenze reiste regelmaessig nach Italien, wobei er mehrmals Koenig Ludwig I. begleitete. Gaertner verbrachte mehrere Jahre in Rom, Neapel und Sizilien. Kein Wunder, dass wir viele „Kopien“ italienischer Bilder, Statuen oder Gebaeude in Muenchen finden.

Im Gegensatz zu dem heutigen Kunstverstaendnis wurden bis zum 19. Jhd. grosse Kunstwerke kopiert und dadurch nicht nur das eigene Koennen geuebt und verbessert, sondern auch der urspruengliche Kuenstler damit verehrt. Heutzutage wird von einem Kuenstler dagegen eher erwartet, dass er individuell und einmalig ist. Entscheidend fuer ein Werk war damals ausserdem der Geschmack des Auftraggebers. Kunstwerke wurden im Gegensatz zu heute fast ausschliesslich im Auftrag gefertigt. War ein Original nicht zu erwerben, so hat man es sich einfach kopieren lassen.

 

Station A: Mariensaeule (N48°08.231 E11°34.526)

Die Mariensaeule in der Mitte des Marienplatzes mit Maria als Schutzpatronin Bayerns (Patrona Bavariae) wurde 1638 von Kurfuerst Maximilian gestiftet. Der Kurfuerst erfuellte damit sein Geluebte ein „gottgefaelliges Werk“ errichten zu lassen, falls die beiden Residenzstaedte Muenchen und Landshut im Dreissigjaehrigen Krieg verschont blieben. Der Kurfuerst selbst floh vor dem Angriff und ueberliess Muenchen seinem Schicksal. Die Muenchner oeffneten den Schweden die Stadttore und zahlten diese aus um einer Brandschatzung zu entgehen. Da nach den enormen Zahlungen kein Geld mehr fuer eine ganze Kirche uebrig blieb, wurde stattdessen die Mariensaeule errichtet. In der Krone der Patrona Bavariae befindet sich eine Reliquie des Stadtheiligen Benno, womit die Saeule zu einem oeffentlichen Gebets-, und Wallfahrtsort wurde.

Mariensaeule Santa Maria Maggiore Rom Vorbilder fuer die Muenchner Mariensaeule sind wahrscheinlich die Mariensaeulen in Rom vor Santa Maria Maggiore (siehe Abb. 1) und in Udine auf dem Mercato Nuovo. Der Bronzegiesser Hubert Gerhard, der lange Jahre in Florenz gelernt hatte, schuf die Muenchner Madonna 1593 in der Tradition des Gnadenbildes von Maria Loreto, also mit dem Jesuskind auf dem Arm und auf einer Sichel stehend. Die Statue war zunaechst fuer ein pompoes geplantes aber nicht erbautes Grabmahl Wilhelm V. in der Michaelskirche gedacht und wurde bis 1620 auf dem Hochaltar der Muenchner Frauenkirche verwendet. Danach wurde sie auf dem Hochaltar durch eine identische Holzkopie ersetzt und das Original 1638 auf der Mariensaeule platziert.

Die Muenchner Mariensaeule war wiederum Vorbild fuer eine Saeule in Wien und in Prag als Dank zur Verschonung durch die Schweden sowie fuer die Mariensaeulen in Freising und Trier. So ging diese italienische Idee um die Welt.


 

Station B: Alte Post (N48°08.364 E11°34.692)

Steht man auf dem Max-Jospeh-Platz, so fuehlt man sich inmitten des Esembles von Oper, Residenz und Hauptpost sofort nach Italien versetzt. Das Opernhaus ist dem roemischen Pantheon nachempfunden und die Residenz dem Palazzo Pitti in Florenz (mehr Informationen dazu gibt’s beim Italienischen Spaziergang 1).

Findelhaus Die Residenzpost oder auch „Alte Post“ genannt, entstand 1747-1754 als Rokoko-Stadtpalais der Familie Toerring-Jettenbach mit einer Westfassade im Rokokostil. Im Zuge der Errichtung des gegenueberliegenden Koenigsbaus der Residenz im florentinischen Renaissancestil ab 1825 wurde dem Rokoko-Palais durch Leo von Klenze eine florentinische Saeulenhalle vorgeblendet. Vorbild fuer die Saeulenhalle war die Saeulenhalle des sog, Findelhauses, des Ospedale degli Innocenti, in Florenz (siehe Abb. 2). Das Palais selbst wurde 1836-1839 zur Hauptpost ausgebaut.

Neben der frappierenden Aehnlichkeit zum Findelhaus in Florenz weisen die Fresken (Johann Georg Hiltensperger, 1839) und der besondere rote Farbton „rosso popeiano“ (Pompejanisches Rot) unter den Arkaden auf Italien hin. Ab dem 18. Jhd. wurden die 79 nach Christus durch einen Vesuvausbruch verschuetteten roemischen Staedte Pompeji, Herculaneum und Stabiae bei Neapel systematisch ausgegraben. Diese Ausgrabungen riefen in ganz Europa Begeisterungswellen hervor. Viele Gelehrte, Adlige und Kuenstler, u.a. auch Koenig Ludwig I. und Leo von Klenze, reisten zu den Ausgrabungsstaetten. Die dort vorherrschende charakteristisch rote Farbe, urspruenglich Herculanisch genannt, findet sich neben dem pompejanisch inspirierten Baustil im Neoklassizismus wieder. Koenig Ludwigs Italienbegeisterung haben wir es zu verdanken, dass der Klassizismus seinen Weg nach Bayern fand und Muenchen neben Berlin zu einem Zentrum des deutschen Klassizismus wurde. 2011 wurde bekannt, dass es sich bei der charakteristisch roten Farbe, die eine solche Modewelle ausgeloest hatte, urspruenglich um gelbe Ockerfarben gehandelt haben muss. Rote Farbmischungen aus Zinnober und Bleioxid waren vor 2000 Jahren sehr kostspielig. Die guenstigeren Ockertoene waren billiger, hatten allerdings die Eigenschaft bei Erhitzung roetlich zu werden. Und beim Vulkanausbruch entstanden sehr heisse Gase.


 

Station C: Bronzeloewen - Die Muenchner Glueckbringer (N 48°08.475 E 011°34.648 )

Seit 1616 bewachen vier Bronzeloewen die Eingaenge der Residenz an der westlichen Fassade. Wahrscheinlich wurden Sie ebenfalls wie die Marienstatue von Friedrich Sustris fuer das pompoese Grabmahl Wilhelm V. in der Michaelskirche entworfen. Die beiden Loewen am suedlichen Portal sind Werke des Florentiners Carlo de Cesare del Palagio (und seit Feb-2014 irgendwie gerade weg von ihren Sockeln), die zwei am noerdlichen Eingang die von Hubert Gerhard, der die Technik der Bronzekunst wahrscheinlich in Florenz gelernt oder zumindest in der Werkstatt Giambolognas studiert hat.

Der Bronzeguss erlebte im 16. Jhd. eine neue Bluetezeit in Italien. Der Flame Giambologna, der im Dienste der Medici in Florenz stand, war einer der bedeutensten Kuenstler des Bronzegusses zu dieser Zeit. Waehrend der Renaissance reisten die Wittelsbacher haeufig nach Italien zu den Medici und brachten den Wunsch mit auch Muenchen mit Bronzestatuen zu schmuecken. Die vier Loewen sind eines der vielen Beispiele dafuer. Ein alter Muenchner Aberglaube besagt, dass Wuensche in Erfuellung gehen, wenn man den Loewenhaeuptern die Schnauzen reibt.

 

Station D: Feldherrnhalle (N48°08.509 E11°34.642)

Der Odeonsplatz gilt in Muenchen als das Sinnbild Italiens schlechthin. Die Feldherrnhalle ist das zentrale Gebaeude des Platzes. Auf Italienisch waere sie eine sog. Loggia, was fuer eine offene Bogenhalle steht. Loggien wurden hauptsaechlich in Florenz gebaut. Das Vorbild fuer die Feldherrnhalle ist die Loggia dei Lanzi an der Piazza della Signoria in Florenz (siehe Abb. 3). Die Feldherrnhalle wurde 1841-44 von Friedrich von Gaertner, dem Nachfolger des Hofarchitekten Leo von Klenzes, unter Koenig Ludwig I. an der Stelle des fruehen Schwabinger Tors erbaut. Sie sollte die Kriegserfolge Bayerns repraesentieren. Links steht eine Statue von General Johann Tilly (Sieg gegen die Boehmen 1620), rechts die von Fuerst Wrede (Sieg ueber die Franzosen 1813) und in der Mitte das Bayerische Armeedenkmal.

Loggia dei Lanzi, Ehrenwache

Am 9. Nov.1923 marschierte Hitler mit seinen Anhaengern zur Feldherrnhalle. Dort wurde der sog. Hitler-Ludendorff-Putsch von der Bayerischen Landespolizei blutig niedergeschlagen. Nach der Machtergreifung 1933 wurde die Feldherrnhalle zu einem besonderen Ort der NS-Propaganda. An der oestlichen Seite wurde eine Tafel mit den Namen der seinerzeit so genannten Blutzeugen, der 16 gefallenen Putschisten, angebracht, die von einer Ehrenwache der SS geehrt wurde (siehe Abb. 4). Jeder Passant, der an dieser Tafel vorbei kam, war verpflichtet, diese mit dem Hitlergruss zu ehren. Um die Huldigung an der Gedenktafel zu vermeiden, gingen viele Passanten von der Residenzstrasse ueber die Viscardigasse hinter der Feldherrnhalle in die Theatinerstrasse und gelangten so ohne Hitlergruss zum Odeonsplatz. Die Muenchner nennen daher die Viscardigasse bis heute noch das „Drueckebergergasserl“.

 

Die naechsten Stationen befinden sich alle auf der Ludwigstrasse. Diese sog. Siegesstrasse (Via Triumphalis) galt im 19. Jhd. als eine der monumentalsten Strassen Europas und ist von der Feldherrnhalle aus Florenz bis zum Triumphbogen aus Rom genau einen Kilometer lang. 1808 wurde ein Wettbewerb fuer das Projekt Ludwigstrasse ausgeschrieben. Es sollte ausserhalb der Stadtmauern eine repraesentative Strasse zur Residenz hin entstehen mit symboltraechtigen Gebaeuden fuer Wissenschaft, Kunst, das roemisch-katholische Christentum sowie fuer die Regierung. 1816 schaltete sich Koenig Ludwig I. in die Planungen ein und beauftragte 1816 Leo von Klenze mit der Gesamtplanung. Dieser wurde 1827 von Friedrich von Gaertner abgeloest.

 

Station E: Pallais Leuchtenberg (N48°08.629 E11°34.655)

Leo von Klenze plante nur die Fassaden der Gebaeude in der Ludwigstrasse. Den Grundriss und die weitere Ausgestaltung der Prachtbauten war den eigentlichen Bauherren ueberlassen. Allerdings war durch die vorgegebenen Fenster- und Stockwerkhoehen die Raumhoehe festgelegt und es gestaltete sich schwierig, fuer solche palastartigen, eher fuer das warme italienische Klima geeigneten Haeuser finanzstarke Bauherren im kalten Bayern zu finden.

Palazzo Varnese Eugene de Beauharnais, Ludwigs verhasster Schwager und der Stiefsohn Napoleons, war seit 1804 Vizekoenig Italiens. Er wurde 1814 arbeits – und obdachlos und zog in die Heimat seiner Frau, Ludwigs Schwester, nach Muenchen. Da er keinen Titel hatte und die Palaeste an der Ludwigsstrasse nur Adeligen vorbehalten waren, wurde er kurzerhand von Ludwigs Vater Max I. Joseph zum Herzog von Leuchtenberg geadelt. Er kaufte die Palais-Baustelle am Odeonsplatz 4 und lies durch Leo von Klenze das sog. Leuchtenbergpalais nach dem Vorbild des Palazzo Farnese in Rom errichten (siehe Abb. 5). Das Palais hat ca. 250 Zimmer, die u.a. mit einer umfangreichen Gemaeldesammlung und Bildhauerwerken ausgestattet wurden. Diese Kunstwerke befinden sich heute in der Residenz und den Pinakotheken.

Weiterhin wurde im Palais Leuchtenberg der erste geruchlose bewegliche Abtritt, eine Innovation in der Entwicklung der sanitaeren Anlagen, die zuerst in Paris entwickelt wurde, verwirklicht. Zu diesem Zweck hat Leo von Klenze eigens die franzoesische Hauptstadt aufgesucht, um vor Ort diese technische Errungenschaft zu studieren.

Nachdem der Herzog von Leuchtenberg das Palais gekauft hatte, war das Eis gebrochen und es fanden sich immer mehr Kaeufer fuer die geplanten Gebaeude in der Ludwigstrasse. Heute befindet sich in dem Palais das Bayerische Finanzministerium.


 

Station F: Bayerische Staatsbibliothek (N48°08.840 E11°34.790)

Friedrich von Gaertner erbte 1827 den Posten des Hofarchitekten von Leo von Klenze. Er gestaltete den noerdlichen Teil der Ludwigstrasse und baute die Bayerische Staatsbibliothek sowie die Ludwigskirche. Der Wechsel der Architekten ist deutlich am Bruch des Baustils noerdlich und suedlich der Staatsbibliothek (Hausnummer 16) zu sehen.

Bis zur Hoehe der Staatsbibliothek findet man fuer die Stadtpalaeste auf der Ludwigstrasse Vorbilder aus Rom und Florenz im Stil der italienischen Renaissance und der Antike. Dieser Teil der Prachtstrasse wurde von Leo von Klenze geplant. Im noerdlicheren, von Friedrich von Gaertner ausgefuehrten Teil, aendert sich der Baustil hin zu einem deutsch nationalen Stil mit Vorbildern aus der Romanik und Gotik. Fuer Gaertner typisch ist der sog. Rundbogenstil, angelehnt an die Romanik (siehe Fenster und Tueren der Staatsbibliothek).

Die Staatsbibliothek hatte den roemischen Palazzo Ruspoli zum Vorbild, allerdings ist das Muenchner Gebaeude viel breiter als das roemische. Die monumentale Prachttreppe (siehe Abb. 7) wurde in Anlehnung an die Scala die Giganti (siehe Abb. 6) im Venediger Palazzo Ducale gebaut.

Scala di Giganti_Treppe Stabi

Die Bayerische Staatsbibliothek in Muenchen ist die zentrale Landesbibliothek des Freistaates Bayern und eine der bedeutendsten europaeischen Universalbibliotheken. Sie geniesst als internationale Forschungsbibliothek Weltrang. Ihr Bestand belaeuft sich auf ca. 9,93 Millionen Baende (Stand 2012). Darueber hinaus verfuegt sie in ihrem Altbestand ueber eine der wichtigsten Handschriftensammlungen der Welt, die umfangreichste Sammlung von Inkunabeln in Deutschland, sowie zahlreiche weitere bedeutende Sondersammlungen.

Wer online ein wenig in den Schaetzen der Bibliothek stoebern will, der kann das mit Hilfe folgender mobiler Apps machen: Famous Books, Oriental Books, Bayern in historischen Karten, bavarikon3D.


 

Station G: Ludwigskirche (N48°08.914 E11°34.825)

Der Bau der Ludwigskirche wurde 1827 vom Magistrat Muenchens in Auftrag gegeben. Koenig Ludwig I. wollte 100000 Gulden aus seinem Privatvermoegen fuer den Kirchenbau beisteuern, wenn diese von Friedrich von Gaertner in „seiner Ludwigstrasse“ auf Hoehe der Schellingstrasse gebaut und mit Fresken von Peter von Cornelius ausgeschmueckt werden wuerde. Weiterhin sollte der Grundstein am Tag des Heiligen Ludwigs (25. August) gelegt werden. Der Magistrat wollte die Kirche suedlicher, nahe der Altstadt bauen, da eine weitere Bebauung in der Gegend um die Schellingstrasse waehrend der naechsten 100 Jahre ziemlich unwahrscheinlich war. Auf Grund der enormen Baukosten von rund 1 Milliarde Gulden lehnte der Magistrat den Bau der Kirche ab und gab erst nach, als Koenig Ludwig I. drohte, die Residenz und Universitaet von Muenchen in eine andere Stadt zu verlegen.

Ludwigskirche Altarbild und Dach

Die von Friedrich von Gaertner 1829-1844 gebaute Ludwigskirche (heutige Universitaetskirche) ist der erste Monumentalkirchenbau im Rundbogenstil und besitzt das zweitgroesste Altarfresko der Welt. Gaertner passte den Stil der Kirche seinen anderen Gebaeuden in der Ludwigstrasse an. Fuer die Innendekoration liess er sich unter anderem von Mosaiken in Ravenna inspirieren. Das spektakulaere Dach-Mosaik der Kirche wurde im zweiten Weltkrieg schwer beschaedigt und erst 2007 bis 2009 nach den Originalentwuerfen von Friedrich von Gaertner wiederhergestellt (siehe Abb. 08).

Das Altarfresko (siehe Abb. 09) stammt von Peter von Cornelius. Nachdem dieser den Auftrag fuer das Fresko erhalten hatte, reiste er nach Rom. Die ersten Bilder fuer das Fresko zeichnete er dort. Der Aufbau des Freskos der Ludwigskirche zeugt von sehr guter Kenntnis des Juengsten Gerichts von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle in Rom.


 

Station H: Universitaetsbrunnen (N48°09.030 E11°34.915)

Palazzo Varnese Die beiden Brunnen vor der Universitaet wurden in den Jahren 1842 bis 1844 nach Plaenen von Friedrich von Gaertner geschaffen. Da ihre Vorbilder auf dem Petersplatz in Rom stehen (siehe Abb. 10), werden sie auch Roemische Brunnen genannt. Dennoch hat Friedrich von Gaertner die Brunnen vom Petersplatz nicht einfach kopiert, sondern sie wurden nach seinem eigenen Entwurf geschaffen. Das Universitaetsbrunnen-Paar wirkt trotz des dort nahezu unaufhoerlich fliessenden und herumlagernden Strassenverkehrs auch heutzutage noch als Blickfang.

 

Station I: Siegestor (N48°09.134 E11°34.930)

Einen Kilometer von der Feldherrnhalle entfernt bildet das Siegestor den Abschluss der Ludwigstrasse. Das Vorbild des Muenchner Triumphbogens ist der Triumphbogen des Kaiser Konstantins in Rom beim Kolosseum. Das Siegestor wurde dem Bayerischen Heer gewidmet. Deshalb zeigen die Reliefs Kampfszenen, die die Kraft und den Willen des bayerischen Heeres unterstreichen. Allerdings kaempfen hier Roemern an Stelle von Bayern. Bayerische Soldaten haetten auf einem Roemischen Bogen nicht wirklich gut gepasst.

Palazzo Varnese Die Medaillons dagegen stellen Allegorien der ehemaligen bayerischen Regierungsbezirke dar: Ober- und Niederbayern (Alpenviehzucht), Ober- und Mittelfranken (Handwerk und Viehzucht), Unterfranken (Wein, Getreidebau und Schifffahrt), Rheinpfalz (Wein und Fischfang), Oberpfalz (Hammerwerk) und Schwaben (Weberei).

Friedrich von Gaertner, der den Bau geplant hatte, war bei der Eroeffnung 1850 bereits verstorben und Koenig Ludwig I. hatte zu Gunsten seines Sohnes Maximilian II. 1848 bereits abgedankt. Die Ueberreste, die nach der Zerstoerung des zweiten Weltkrieges nicht mehr fuer die Rekonstruktion des heutigen Siegestores wiederverwendet wurden, lagern unter freiem Himmel oestlich des Stadtmuseums.


 

Und nun ab zum Final:

Ordne die einzelnen Bilder der Fotomontage den Stationen A bis I zu. Die im Bild stehende Zahl ist die Loesungszahl fuer die jeweilige Station. Hebt Euch die Einzelloesungen fuer einen moeglichen Bonus auf!

Mariensaeule: A=

Alte Post: B=

Residenzloewe: C=

Feldherrnhalle: D=

Leuchtenberg Palais: E=

Nationalbibliothek: F=

Ludwigskirche: G=

Universitaetsbrunnen: H=

Siegestor: I=

 

N= E + FxI

O= G + AxD

P= H + BxC

 

Das Doserl befindet sich auf Grund der Abstandsregel etwas weiter weg an einer nicht wirklich italienischen Konstruktion bei:

N48°08. 2xN + 4xO + P + 1

E11°35. O + P – N - 23

 

Quellen: „Italienische Spaziergaenge in Muenchen, Band I“ von Daniela Crescenzio, IT-Inerario (2012); Wikipedia.

Additional Hints (Decrypt)

Binyrf Qhaxryteüa, zntargvfpu.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)