Auf vielen Karten ist an diesen Koordinaten das „Franzosengrab“ markiert. Aber liegt dort wirklich ein Franzose? Auf dem Grabstein steht etwas anderes.
Das „Franzosengrab“ bezeichnete ursprünglich die Stelle, wo die Gefallenen des Gefechts vom 5. Mai 1813 begraben liegen. Die genaue Lage der Stelle ist aber in Vergessenheit geraten. Die Bezeichnung „Franzosengrab“ ist übergegangen auf einen Grabhügel, unter welchem ein Kämpfer auf deutscher Seite begraben liegt.
Von diesem Grab erzählt die Legende:
„Während des Gefechts wurde ein deutscher Kriegsfreiwilliger vom Pferd geschossen. Er war sofort tot. Sobald es sich tun lies, bereiteten die Kameraden dem Gefallenen ein Grab am Waldrand, nahe dem Gefechtsfeld. Ein Gersdorfer Bauer stand mit seinem Geschirr in der Nähe, offenbar unter dem Befehl, Verwundete abzufahren. Dem Bauern übergaben die Soldaten das unverletzte Pferd des Gefallenen samt Reitzeug mit der Bitte, er möge Pferd und Reitzeug den Angehörigen in der Gegend um Altenburg zustellen oder ihnen den Wert in Geld erstatten. Der Bauer tat weder das eine noch das andere. Er behielt das Pferd, einen Grauschimmel, für sich. Lange Jahre ist das Pferd bei ihm im Acker gegangen. Erst nach Jahren erwachte das Gewissen des Bauern, und er erkannte die Schändlichkeit seiner Handlungsweise. Zur Sühne für das verübte Unrecht hat er den Grabhügel im Wald vorgerichtet und nicht nur selbst bis an sein Lebensende das Grab gepflegt, sondern auch seinen Nachkommen für alle Zeiten die Pflege des Grabes zur Pflicht gemacht.“
Quelle: Broschüre "800 Jahre Gersdorf"
An das Gefecht bei Obergersdorf 1813 erinnert auch der Gedenkstein an der B176, errichtet anlässlich des 100. Jahrestages. In den Stein ist eine Kanonenkugel aus jener Zeit eingelassen.
Bitte verhaltet Euch so, wie es sich für eine solche Stätte gehört.