Das Hansaviertel entstand in den 1870er und 1880er Jahren auf einem Bogen der Spree als bürgerliches Wohngebiet mit geschlossener Blockrandbebauung. Ein Teil der Straßen erhielt Namen mit Bezug zu Norddeutschland während weitere Straßen nach Komponisten und Dichtern benannt wurden. Im Zweiten Weltkrieg war das Hansaviertel eines der am stärksten zerstörten Stadtviertel Berlins.
(1910: Flensburger Str. Ecke Claudiusstr.)
Der südlich des Stadtbahnviadukts gelegene Teil des Hansaviertels wurde im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 1957 Interbau unter teilweiser Aufgabe des alten Straßenrasters im Stil der Klassischen Moderne neu errichtet.
Nördlich der Stadtbahntrasse liegt eine Neubausiedlung, die überwiegend in den Jahren 1956/1957 parallel zur Interbau errichtet wurde. Dieses Gebiet wird als „Kleines Hansaviertel“ bezeichnet. Die Neubauten westlich der Claudiusstr. wurden von der Neuen Heimat, einer Wohnungsbaugesellschaft des DGB, als Sozialbauwohnungen errichtet. Nach der Neue-Heimat-Affäre 1982 und gescheiterten Übernahmeversuchen, erfolgte 1986 die Abwicklung der Neuen Heimat. Heute befindet sich der überwiegende Teil der Wohnungen in Privathand.
(2008: Flensburger Str. Ecke Claudiusstr.)
Vereinzelt sind Altbauten der Vorkriegszeit erhalten geblieben, so z.b. der südliche Rand der Flensburger Strasse, sowie am Holsteiner Ufer.
Seit 2001 bildet das Hansaviertel einen eigenen amtlichen Ortsteil im Berliner Bezirk Mitte. Der Ortsteil ist der flächenmäßig kleinste und einer der am dichtest besiedelten unter den Berliner Ortsteilen.