Märchenrunde 2
Diese Mystery-Cachereihe soll sich an alle richten, die bei der Märchenstunde nicht aufgepasst haben.
Das tapfere Schneiderlein
An einem Sommermorgen saß ein Schneiderlein auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräften. Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und rief 'gut Mus feil! gut Mus feil!' Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, es steckte sein zartes Haupt zum Fenster hinaus und rief 'hier herauf, liebe Frau, hier wird sie ihre Waare los.' Die Frau stieg die drei Treppen mit ihrem schweren Korbe zu dem Schneider herauf und mußte die Töpfe sämmtlich vor ihm auspacken. Er besah sie alle, hob sie in die Höhe, hielt die Nase dran und sagte endlich 'das Mus scheint mir gut, wieg sie mir doch vier Loth ab, liebe Frau, wenns auch ein Viertelpfund ist, kommt es mir nicht darauf an.' Die Frau, welche gehofft hatte einen guten Absatz zu finden, gab ihm was er verlangte, gieng aber ganz ärgerlich und brummig fort. 'Nun das Mus soll mir Gott gesegnen,' rief das Schneiderlein, 'und soll mir Kraft und Stärke geben,' holte das Brot aus dem Schrank, schnitt sich ein Stück über den ganzen Laib und strich das Mus darüber. 'Das wird nicht bitter schmecken,' sprach er, 'aber erst will ich den Wams fertig machen, eh ich anbeiße.' Er legte das Brot neben sich, nähte weiter und machte vor Freude immer größere Stiche. Indeß stieg der Geruch von dem süßen Mus hinauf an die Wand, wo die Fliegen in großer Menge saßen, so daß sie heran gelockt wurden und sich scharenweis darauf nieder ließen. 'Ei, wer hat euch eingeladen?' sprach das Schneiderlein, und jagte die ungebetenen Gäste fort. Die Fliegen aber, die kein deutsch verstanden, ließen sich nicht abweisen, sondern kamen in immer größerer Gesellschaft wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die Laus über die Leber, es langte aus seiner Hölle nach einem Tuchlappen, und 'wart, ich will es euch geben!' schlug es unbarmherzig drauf. Als es abzog und zählte, so lagen nicht weniger als sieben vor ihm todt und streckten die Beine. 'Bist du so ein Kerl?' sprach er, und mußte selbst seine Tapferkeit bewundern , 'das soll die ganze Stadt erfahren.' Und in der Hast schnitt sich das Schneiderlein einen Gürtel, nähte ihn und stickte mit großen Buchstaben darauf 'siebene auf einen Streich!' 'Ei was Stadt!' sprach er weiter, 'die ganze Welt solls erfahren!' und sein Herz wackelte ihm vor Freude wie ein Lämmerschwänzchen.'
Doch nun zur Gewinnung der Koordinaten:
1. Lies den Text aufmerksam durch.
2. x = Was verkaufe die Bauersfrau? Buchstabenwert = x
3. y = Was will der Schneider erst fertig machen? = y
4. N 50° 02.(x + 304)’
5. E 10° 42.(y + 919)’
das Märchen ist natürlich von den Gebrüder Grimm
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