Die Olsenbande 1 Mystery Cache

Als im Oktober 1968 die drei liebenswerten Trottel Egon, Benny und Kjeld in das Leben der Dänen und im Juni 1970 in das der Deutschen traten, hatten sie alle Sympathien auf Ihrer Seite. Der erste Film „Olsen-Banden“ bzw. „Die Olsenbande“ sorgte für leergefegte Städte und Dörfer in Ost und West und in Nord und Süd. In Wirklichkeit hatte sich das Ganze aber völlig anders abgespielt. Grundlage des Filmes sollte eine wahre Begebenheit werden, die von Egon Olsen unter höchster Geheimhaltungsstufe der Regierung unterbreitet wurde. Die vorgefundenen Unterlagen wurden nach Einsichtnahme vom Geheimdienst seiner Majestät sofort unter Verschluss gestellt.

Rankommen war ohne Sondergenehmigung unmöglich. So dachte man… Niemand wusste, dass Egon Olsen bereits vorher einige Jahre in staatlicher Obhut verbracht hatte. Ein Mithäftling, der noch viele Jahre einsaß, erzählte ihm damals von einem sagenhaften Schatz, vergraben in einer unterirdischen Höhle und versehen mit einem äußerst komplizierten Sicherungsmechanismus. Er verriet ihm die Nutzung einer verschlüsselten Schatzkarte, nicht ohne den finalen Hinweis wohlweislich für sich zu behalten. Ein Fehler, schärfte er Egon ein, und der Schatz wäre auf Ewigkeit unwiederbringlich verloren.

Ungeduldig wartete Egon Olsen auf seine Entlassung, das kleine Papier des Mithäftlings mit dem Geheimlabyrinth gut versteckt in seinem Schuh unter dem Absatz. Aber die königliche Polizei war inzwischen nicht untätig gewesen. Ein eingeschleuster Spitzel ließ sich in Egons Zelle verlegen. Er freundete sich mit ihm an, gewann sein Vertrauen und konnte so jeden seiner Schritte beobachten.

Keine noch so kleine Kleinigkeit entging ihm, aber das Gespräch auf den sagenhaften Schatz zu lenken, rief sofort das Misstrauen von Egon hervor und so wäre die Tarnung des Spitzels aufgeflogen. Also übte er sich in Geduld und wartete auf Egons Entlassung.

Obwohl der Spitzel immer vorsichtig gewesen war, schöpfte Egon Verdacht und bemühte sich, mit seinem Zellennachbarn nicht mehr als das Notwendigste zu besprechen. Täglich mehrmals prüfte er, ob die Schatzkarte noch an ihrem Platz war, zeitweise nahm er sogar seinen Schuh mit auf die Pritsche.

Natürlich war die Polizei trotzdem über alle Schritte Egons informiert und konnte einen Plan schmieden, wie Egon, möglichst unbemerkt, das höchst wichtige Dokument entwendet werden könnte. Der Spitzel bekam die Aufgabe, nachts die Karte aus dem Versteck zu nehmen, mit Stift und Papier abzuzeichnen und hinterher wieder unbemerkt zu verstecken.

Eines aber wussten weder Spitzel noch Polizei. Egon hatte eine Kleinigkeit auf der Karte verändert, die nur ihm bekannt war. Und so kam es wie es kommen musste: Egon wurde entlassen, tauchte unter und die Polizei verfolgte ihn nicht, da sie von der Richtigkeit der Karte überzeugt war. Zehn Kryptografen wurden beschäftigt, das Rätsel zu entwirren, aber es kam kein logisches Ergebnis heraus. Aber auch Egon erging es nicht besser. In der Aufregung während seiner letzten Tage im Gefängnis hatte er vergessen, welche Änderung er auf der Karte vorgenommen hatte.