Frosthebung- oder wer sät jedes Jahr die Steine nach?
Jedes Jahr passiert im Frühling das gleiche. Beim Pflügen der Felder stoßen die Bauern auf neue große Steine. Die werden dann abgesammelt und irgendwo am Feldrand auf einen Haufen geworfen. Doch wieso „wachsen“ die Steine immer wieder nach? Dieses Phänomen nennt sich Frosthebung. Jeder hat schonmal gehört, dass sich Wasser beim Frieren ausdehnt. Wenn jetzt im Winter feuchte Erde gefriert, dann dehnt sich der ganze Boden ein Stück aus. Hier in Norddeutschland haben die Gletscher einiges an Steinen zurückgelassen, die auch in der Erde stecken. Bei Frost werden auch sie mit empor gehoben. Sobald es anfängt zu tauen, sackt der Boden wieder in sich zusammen. Es kommt aber oft genug vor, dass die Steine im Boden zum Teil noch in gefrorenem Boden stecken, während die Erde im oberen Teil schon taut. Dadurch liegen die Steine dann ein Stück höher als vor dem Winter (s. Abbildung).
Durch das Pflügen erwischen die Bauern dann die Steine. Dieser Vorgang wiederholt sich jedes Mal, sobald Frost ins Spiel kommt.
Ein weiterer Effekt ist, dass die Steine die Kälte besser leiten als der Boden. Dadurch bilden sich unter den Steinen bereits Eislinsen, die den Stein hoch drücken, bevor der Boden komplett zugefroren ist. Wenn es taut wird der entstehende Hohlraum unter den Steinen schnell durch nach rieselndes Material verschlossen. Die störenden Steine aus dem Feld werden dann meistens auf einen Haufen am Feldrand gelegt.