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Spurensuche am Glaubenberg EarthCache

Hidden : 11/4/2013
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

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Geocache Description:



Spurensuche am Geotop Glaubenberg


Ortsfremde Gesteine und ein verschwundener Fluß


Hier am  Erlebnisgeotop Glaubensberg wird ein weiterer interessanter Einblick in die Riesgeologie gegeben. Auf dem 2,7 km langem Rundweg werdet ihr einige ortsfremde Gesteinsschollen und Spuren eines längst  vergessenen Flußes finden. Zudem gibt es noch Wissenswertes über die Natur hier und ihr habt von den Aussichtspunkten ein paar schöne Blicke ins Ries. Vergesst also, neben festem Schuhwerk, eueren Foto oder Fernglas nicht.


Bamnner



Station 1
N 48° 47.274 E010° 37.996

Direkt am Parkplatz am Sportheim von Großsorheim findet ihr bereits die erste Infotafel. Neben einer kurzem, anschaulichen Abhandlung über das Riesereignis, erfahrt ihr dort schon vieles über das Geotop und seine Besonderheiten.
Hier am und um den Glaubenberg ist ein relativ breiter Gürtel mit ortsfremden Schollen zu sehen, die nach dem  Einschlag des Meteoriten wieder in den Krater abrutschten. Außerdem findet man hier auf engstem Raum unterschiedliche kalk-, eisen- und kieselsaure Böden. Auf  dem Spaziergang werdet ihr zum Schluss auch auf eine Sandgrube treffen.

Die Entstehung des Rieses:
Vor knapp 15 Millionen Jahren schlug hier an der Grenze zwischen schwäbischer und fränkischer Alb ein ca. 1 km großer Gesteinsmeteorit mit einer Geschwindigkeit von über 70000 km/h in die Erdoberfläche ein. Am Einschlagsort entstanden Temperaturen von über 20000° Celsius auf und es baute sich ein enormer Druck von mehreren  Millionen Bar auf. Die Druckwelle rast mit Überschallgeschwindigkeit durch das Gestein wodurch dieses zertrümmert und verändert wurde. Es entstehen sogar völlig neue Gesteine (z. B. Suevit) und man findet Hochdruckmineralien wie Coesit und Stishovit.
Der Meteorit explodierte und verdampfte und schlug einen in der Anfangsphase 4,5 km tiefen und 12 km breiten Krater heraus. Der sogenannte Primärkrater kollabierte aber bereits nach einigen Sekunden und am Kraterrand rutschten riesige, bereits ausgeschleuderte Gesteinsschollen wieder in der Krater und erweiterten ihn im Durchmesser auf die heutigen ca. 24 km.

Ortsfremde Gesteine:
Als ortsfremde Gesteine bezeichnet man Material das durch unterschiedliche Einflusse wie Wasser, Wind, Tektonik aber auch wie hier von einem Impakt von ihrem eigentlich Entstehungsort zu ihrer heutigen Lage transportiert wurden. Dadurch kann es, wie auch häufig im Ries, vorkommen, daß ältere und damit eigentlich tieferliegende Gesteinsschichten sich auf Jüngeren ablagern oder man findet Gesteine, welche eigentlich in einer Gegend nicht vorkommen.

Frage 1:

Wie heißen diese ortsfremden Schollen mit ihrem Fachbegriff?

Folgt nun immer der Beschilderung und ihr kommt automatisch zu den folgenden Stationen.


Panoramablick
N48° 47.274 E010° 38.309

Panorama


Den braucht ihr eigentlich nicht für diesen Earthcache. Ihr sollte aber trotzdem einen Blick in das Ries und andere ortsfremde Schollen werfen.


Station 2
N48°47.165 E010°38.421

Hier seht ihr das zentrale Gestein des Glaubenberges. Es handelt sich hier um eine heterogene Weißjurascholle deren Lagerung noch gut zu erkennen ist. Sie weist aber deutliche Beeinflussungen (Scherungen, Zerrüttungen) auf. Anhand von Funden im fosilreichen Kalkstein wird hier ein Alter von 152 Mio. Jahren angenommen.


Steinbruch

Seht Euch diese Scholle genau an. Wie ist sie gelagert, wie in ihrer Struktur zerstört? Merkt Euch dies, Ihr werdet Eure Betrachtungen noch bei Station 4 benötigen!


Station 3
N48°47.169 E010°38.459


Hier könnte ihr die eigentliche Besonderheit des Geotops sehen:
Auf der Jurascholle zieht sich ein ca. 3 m mächtiger Sandstrang von Süd nach Nord. Diese eiszeitlichen Flussablagerungen enthalten neben den Sanden noch gerölle und mürbe Sandsteine und stellen im Ries eine absolute Besonderheit dar. Durch die Lagerung dieser Sedimente können Geologen unterschiedliche Schlüsse über Klima, geologische Zusammenhänge, ja sogar über die Fließgeschwindigkeit ziehen. Dieser Bach entstand aber erst sehr viel später als das Ries (postriesisch). Zeugen dafür sind im Bachlauf eingelagerte Spuren von Riesseekalk, welcher ja erst nach dem Einschlag im später entstandenen Riessee gebildet wurde.
Anhand seines Verlaufs gilt es als sehr wahrscheinlich, daß es sich hier um einen Zulauf der Ur-Wörnitz handelt. Die heutige Wörnitz durchzieht das Ries ca. 30m tiefer.

Frage 2:


Sucht nun die Schicht am Aufschluss, als die Fließgeschwindigkeit des Baches am stärksten war. Wodurch unterscheidet sie sich von den anderen Schichten? Welche der 3 Schichten ist dies (obere / mittlere / untere)?

Flussbett


Station 4
N48°47.172 E010°38.657


Hier liegt eine ortsfremde Scholle aus eisenoxidreichem Sandstein. Auch sie wurde, wie die weiter oben befindliche Kalkscholle mit dem Flußbett erst durch den Einschlag des Meteoriten in ihre heutige Position geschleudert. Kurioserweise haben sich an ihr aber die Lagerung der Schichten sehr gut erhalten, jedoch hat die Stoßwelle das Gefüge dermaßen gelockert, daß der nunmehr überwiegend feinkörnige Sand sehr gut abgebaut werden konnte. Er wurde hier als Baumaterial für die Umgebung genutzt.
Die Rotfärbung des Gesteins ist durch das Eisenoxid entstanden. Dieses wurde gebildet, als sich vor 170 Mio. Jahren ein Meer das Land überspülte. Der flache Meeresboden wurde von einem Mikrobenfilm überzogen (Pilze, Bakterien). Spezielle Bakterien  schieden durch ihren Stoffwechsel Eisen (Eisen-III-Oxidhydroxid für den der es genau wissen muss) aus. Submarine Flußsysteme förderten diese Partikel in tiefere Gesteinsschichten und  lagerten diese ab. Anders als in der weiten Umgebung wurde das Gestein mit bis zu 40% Eisengehalt im Ries nie wirtschaftlich abgebaut und zur Eisengewinnung verwendet.

Frage 3:

Obwohl die Kalkscholle als auch der Sandstein verlagert wurde, weisen diese eine völlig andere Lagerung und Zerstörung auf . Betrachte die Eisensteinscholle und berichte über Deine Beobachtungen hinsichtlich ihrer Lagerung. Zerstörung und Struktur im Gegensatz zur Kalkscholle bei Station 2. Überlege und beschreibe woran diese Unterschiede liegen können. Zu dieser Frage werdet ihr im Geotop keine eindeutige Antwort finden, es geht rein um eure persönlichen Eindrucke und Überlegungen.


Eisensandstein


Sendet Eure Antworten an unseren Account. Ihr dürft dann gleich loggen, wenn irgendwas nicht passt melden wir uns bei Euch.


Nun geht es, wie beschildert, am Hang entlang zurück zum Auto. Wir hoffen ihr hattet ein kleines bisschen Spaß im Geotop. Wer jetzt immer noch nicht genug vom Ries mit seiner Geologie hat, es gibt noch weitere Erlebnisgeotope hier im Ries. Gleichzeitig kann ich Euch das sehr gut gemachte Rieskratermuseum bei uns in Nördlingen empfehlen. Über Foto´s in Eurem Log würden wir uns sehr freuen!

Quellen: Geopark Ries, Rieskratermuseum Nördlingen





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