
Am Anfang steht ein Schicksalsschlag. Björn Steiger wurde am 10. Mai 1960 in Winnenden geboren. Am 3. Mai 1969 wurde er, eine Woche vor seinem neunten Geburtstag, auf dem Nachhauseweg vom Schwimmbad von einem Auto angefahren. Obwohl wiederholt die Polizei und die Rettungskräfte alarmiert wurden, dauerte es fast eine Stunde, bis der Rettungswagen am Unfallort eintraf. Björn Steiger starb noch während des Transports ins Krankenhaus an einem Schock.
Damals schwört sich sein Vater aus Winnenden bei Stuttgart, das deutsche Rettungssystem zu verbessern. Rund vier Jahre später hat er die Notrufnummern 110 und 112 durchgeboxt. Am 20. September 2013 wurden die dreistelligen Lebensretter 40 Jahre alt.
1969 gibt es noch keine Notrufsäulen oder gar Handys. Einheitliche Notrufnummern existieren nur in wenigen Großstädten. Wer Hilfe braucht, muss meist die Nummer der nächsten Polizei oder Feuerwehr wissen – oder im Telefonbuch nachschlagen. Siegfried Steiger, Gründer der Björn-Steiger-Stiftung, will Abhilfe schaffen. Seine Hartnäckigkeit wird schnell legendär.
387.000 D-Mark kostet es, in allen Ortsnetzen des Regierungsbezirks Nordwürttemberg die Notrufnummern 110 und 112 einzurichten. Am Ende ziehen alle Kreise mit. Das reicht Steiger nicht: Nur ein bundesweites System macht Sinn, ist er überzeugt. Deshalb klagt er gegen das Land Baden-Württemberg auf Einführung der Nummern.
Am 20. September 1973 ruft Bundespostminister Horst Ehmke an. "Ich darf Ihnen sagen: Ihr Dickschädel hat sich durchgesetzt. Wir haben den Notruf beschlossen", zitiert ihn der 1929 geborene Stiftungsgründer. Heute gilt die 112 EU-weit. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat zuletzt 2009 Zahlen zu Notrufen erhoben. Demnach gingen an einem Werktag bundesweit rund 35.000 rettungsdienstliche Anrufe bei den Leitstellen ein. Am Wochenende waren es 25.000 pro Tag.
Den Cache findet Ihr bei:
N 51° 19.457 + Notruf der Polizei
E 006° 12.342 + Notruf des Rettungsdienst oder der Feuerwehr
Achtung: Seit dem 26.06.2015 neue Koordinaten!