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Rickelsbüller Koog EarthCache

Hidden : 9/15/2013
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Dieser Earthcache soll Euch das Naturschutzgebiet Rickelsbüller Koog sowie die Bodengenese in Marschen des nordfriesischen Wattenmeeres näher bringen.
Ein Foto von Euch, wäre eine schöne Ergänzung zum Log.
Sorry that this listing is only written in German. All informationpoins are only in German language, so we decided not to publish an English version like in all other listings.

 


Nördlichster Punkt auf den deutschen Festland

Vom Watt über die Salzwiese zur Feuchtweide

Noch im Mittelalter erstreckte sich dort, wo sich der heutige Rickelsbüller Koog befindet, eine ausgeprägte Halliglandschaft, welche 1235 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im 15 Jahrhundert wurde diese mit einem ersten Ringdeich umschlossen, wodurch die heutige Wiedingharde entstand. 1566 erfolgte die Anbindung an den Gotteskoog und somit eine direkte Verbindung mit dem Festland. Sturmfluten jedoch nagten immer wieder an der neu erschlossenen Landfläche. Im Jahre 1615 ging schließlich das Kirchspiel Rickelsbüll an die Nordsee verloren. Vor der endgültigen Eindeichung bestand der heutige Rickelsbüller Koog aus ausgeprägten Wattflächen und Salzwiesen.

Entstehung von Marschböden

Als Marschland (Seemarschen) bezeichnet man holozäne (nacheiszeitlich) Gebiete an der nordwestdeutschen Küste bzw. vergleichbaren Landstriche weltweit. Seemarschen liegen meist auf Höhe des Meeresspiegels landeinwärts des Wattes und der Salzwiesen bis hin zur Geest. Entwicklungsgeschichtlich sind sie den jüngsten geologischen Formationen zugeordnet. Ausgangsmaterial sind litorale Sedimente aus der Brackwasserzone (Startpunkt Watt; siehe Bild 2). Diese sind sehr schluffreich, sind in der Regel wegen zerschlagener Muschel- und Austernschalen sehr kalkreich und weisen im gesamten Sedimentkörper bis zum pleistozänen Grund einen hohen Anteil organischer Substanz auf. Typisch für litorale Sedimente sind zahlreiche sehr feine Schichten, die auf Sturmfluten zurückzuführen sind (siehe Bild 3).





Bild 3: Sediment in Lahnung


Die Marschen bilden nach der deutschen Bodenkartierung die Klasse M in der Abteilung der semiterrestrischen Böden. Alle Marschböden weisen hierbei die Horizontierung Ah/Go/Gr auf (siehe Bild Bodenprofil):

Ah Horizont: A (ober Horizont); h (humos): Diese obere Schickt des Bodens weist einen hohen Humus- und Nährstoffgehalt auf und ist sehr fruchtbar.

Go Horizont: G (Grundwasser); o (oxidiert): Dieser Boden liegt im Schwankungsbereich des Grundwassers und weist oxidierte Eisen(III)-Verbindungen auf.

Gr Horizont: G (Grundwasser); r (reduziert): Dieser Boden weist eine graue Farbe auf und ist aufgrund des anstehenden Grundwassers stets wassergesättigt.

Seemarschen sind generell eingeteilt in Jungmarschen und Altmarschen (> 1000 Jahre). Die meisten Marschgebiete der deutschen Nordseeküste gehören aufgrund ihrer häufig durch Menschenhand beschleunigten Entstehung zu den Jungmarschen, so auch der Rickelsbüller Koog. Dieser befindet sich in seinem Entwicklungsprozess in dem Zwischenstadium von der Rohmarsch hin zur Kalkmarsch. Hierbei spielen in erster Linie die Entsalzung der Rohmarsch und die langsame natürliche Verlandung eine zentrale Rolle. Mit der frühen Eindeichung des Rickelsbüller Kooges ging der direkte Zugang zum Meer verloren. Der Koog wird also nicht mehr durch die Nordsee überspült. Stattdessen gelangt Regenwasser in den Koog und schwämmt sukzessive Salze, welche sich im Rahmen der Sedimentierung angelagert haben, aus dem Boden. Dies hat direkte Folgen für die Entwicklung des Kooges, welche man derzeit beobachten kann.

Mit der Wanderung im Rahmen des „EarthCaches Rickelsbüller Koog“ habt Ihr die Möglichkeit die Entstehung und Entwicklung von Marschen im Zeitraffer zu erleben. Beachtet bitte hierbei eingezäunte Bereiche nicht zu betreten. Es handelt sich hierbei um ein Natur- und Vogelschutzgebiet: Startpunkt für den Spaziergang sind die Parkplatzkoordinaten. Von hier aus seht ihr über den für den Cache namensgebenden Rickelsbüller Koog. Euer Weg führt zunächst über den Außendeich. Hier könnt Ihr einen Blick auf die früheste Form der Marschen, der Rohmarsch werfen. Diese stellt den Übergang von Watt zur Marsch dar und wird regelmäßig von der Nordsee überspült. Die Rohmarsch ist geologisch gesehen eine der jüngsten Böden überhaupt. Hauptbestandteile hierbei sind Wattsedimente, Feinsand, Ton und Schluff. Wegen den darin enthalten Muschelresten weist er einen hohen Kalkgehalt auf und zählt aufgrund der Feinkörnigkeit zu den Feinböden. Ferner ist er ein nährstoff- und humusreicher Boden, dessen pH-Wert ungefähr bei 7 liegt (siehe Bilder 2-6). Zurück auf der landzugewandten Seite des Deiches ist die Landschaft von angestautem Binnengewässer geprägt, welche in östliche Richtung zusehends verlanden. Speziell ist dies auf der dänischen Seite des Weges erkennbar. Der Weg führt euch weiter in Richtung Vogelkoje (Cache Koordinaten). Hier wechseln sich verlandete Flächen mit Gräben und Wasserflächen ab (Zwischenstadium der Roh- und Kalkmarsch). Pedologische Veränderungen sind in diesem Bereich vielerorts nur bei niedrigem Wasserstand zu erkennen (Bild 7).



Bild 7: AB Horizont in junger Kalkmarsch, ohne deutliche Eisenoxidationen des G Horizontes (unter Grundwasser)


Weiter in Richtung Osten erhebt sich die Landschaft langsam. Die Wasserflächen verschwinden und die entstehende Feuchtwiese wird verstärkt durch Weidevieh bewirtschaftet (Bild 8). Angekommen am Binnendeich könnt Ihr in den dahinter gelagerten Wiedingharder Koog einsehen. Letzterer ist in seiner Entwicklung bereits sehr viel weiter fortgeschritten und befindet sich bereits im Stadium der Kalkmarsch. Landwirtschaftliche Nutzflächen und Weideflächen wechseln einander ab.

Durch die Abtrennung von der Nordsee sowie der Auswaschung von Salzen durch Regenwasser nehmen ionische Verbindungen im Boden zusehends hab. Folglich wandern Pflanzenarten der Binnengewässer in den Koog ein. Salztolerante Pflanzen hingegen sind im Koog mehr und mehr auf dem Rückzug. Mit dem Wegfall der Gezeiten änderte sich neben der Pflanzenvergesellschaftung auch die Tierwelt.

Bei der Wanderung entlang des Weges in Richtung Binnendeich müsst Ihr zum Loggen die folgenden Fragen beantworten. Hierzu findet Ihr im Rickelsbüller Koog mehrere Infotafeln, welche für der Lösung der Fragen sehr hilfreich sind.

  1. Was ist notwendig, um das Regenwasser und somit das Salz aus dem Koog zu entfernen?
  2. Wann erfolgte die Eindeichung des Rickelsbüller Kooges?
  3. Wie heisst der „Schwesternkoog“ des Rickelsbüller Kooges auf dänischer Seite?
  4. Was ist notwendig, um die Bildung von Salzwiesen im Deichvorland zu gewährleisten?
  1. Welche Tiere werden im Rickelsbüller Koog als „Landschaftspfleger“ eingesetzt?
  2. Welches Tier beschützt die hier lebende Nonnengans?
  3. In welchem Jahr wurde der Rickelsbüller Koog zum Naturschutzgebiert erklärt?

Die Antworten einfach an uns per Mail senden (und natürlich nicht im Log hinterlassen). Ihr könnt sofort loggen - sollte etwas nicht stimmen, melden wir uns bei Euch!

Quellennachweise:
  1. Wikipedia.de (Stand 20.09.2013)
  2. Karl-Ernst Behre (2005): Meeresspiegel-Marschentwicklung-Küstenlinien: die letzten 10000 Jahre an der deutschen Nordseeküste im Zeitraffer
  3. Liedtke, H. & Marcinek, J. (Hrsg.): Physische Geographie Deutschlands
  4. Scheffer, F.; Schachtschnabel, P.; 16. Auflage (2010): Lehrbuch der Bodenkunde

Additional Hints (No hints available.)