Der Herbst und seine Tuecken oder: schlechtes Wetter kann einem Cacher nichts!
Ja, langsam ist es wieder soweit und Tag fuer Tag fuer Tag sinken die Temperaturen immer tiefer in den Keller hinab. Die Naechte schleichen sich immer frueher heran und bringen neben den schoenen Dingen, wie funkelnde Sterne und den leuchtenden Mond, auch die kriechende Naesse und bittere Kaelte mit sich.
Doch wer denkt das waere schon genug des Ueblen, liegt falsch.
Nein, auch die fruehe Muedigkeit wird den Menschen heimlich mit in die Zimmer gelegt. Wie von Geisterhand werden Decken und eine Vielzahl von Kissen um den Koerper drapiert.
Lustlosigkeit und Traegheit krabbeln die Glieder herauf und fesseln den Koerper mit unsichtbaren Schlaufen an die gemuetlichen Sofakissen. Doch es gibt sie noch, eine kleine Gruppe mutiger Helden, die es schafft trotz magnetischer Anziehungskraft die sichere, warme Couchlandschaft zu verlassen um sich der Wildnis der echten Landschaft hinzugeben. Natuerlich ist es das Wichtigste, sich ordnungsgemaeß zu kleiden. Ja, wie sagt man so schoen in einem fernen Land, „es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!“. Also geht es los mit dem Hineinpellen in diverse Multifunktionswaescheteile. Und alles beginnt natuerlich bei der untersten Schicht. Vier Unterhosen (ganz kurz, mittel kurz, kurz kurz und lang kurz) werden uebergestreift, um dann diverse Funktionsmuskelshirts unter dem Funktionslangarmshirt und dem (nein kein Funktions-) Shirt schoen in diese hineinzustecken. Denn jeder hat natuerlich die mahnenden Worte seiner Mutter und Großmutter noch im Hinterkopf, dass die Nieren doch immer schoen warm und geschuetzt sein muessen.
Als zweite Schicht muss anschließend ueber diese Unterkonstruktion noch ein ausgereiftes System an Pullovern geschlichtet werden. Es folgt die obligatorische Multifunktionshose in schwarz, braun, grau, beige, dunkelgruen oder camouflage. Zur Sicherheit gegen die gefaehrlichen Blutsauger der Außenwelt, sind nur noch zwei Stulpen ueber die drei Paar Multifunktionssportsocken notwendig und ein paar wahlweise knoechelhohe Wanderstiefel oder Regenstiefel. Stopft man nun diverse ueberlebenswichtige Utensilien wie Stift, Papier, Kompass, Magnet, Taschenlampe, UV-Lampe, Teleskopspiegel, Batterien, Akkus, Lupe und… Kaugummis in die gefuehlten einhundert Taschen seiner Multifunktionshose, kann es auch schon fast losgehen. Triefend vor Hitze in dem auf mollige Sechsundzwanzig Grad aufgeheizten Wohnzimmer wird nur noch die DreiInEins Regenjacke uebergeworfen und mit einem Klick das GPS an die Hosenschlaufe gehangen und schon ist ein seltenes Exemplar des so genannten Geocachers fertig, um einen kleinen Herbstspaziergang zu machen. Ungeachtet der unglaeubig fragenden Blicke der noch auf dem Sofa zurueckgebliebenen Unwissenden, wird noch schnell nach dem aktuellen Akkustand von GPS und Handy geschaut und dabei ein Energiepowerriegel hinunter geschlungen. Dieses zugegebene leicht verrueckte Bild, wird fuer den zurueckbleibenden Couchlieger noch durch seltsame Worte wie Multi, Tradi, Mystery und Letterbox, sowie einer unendlichen Anzahl von Zahlen komplettiert. Womit dann die Anzahl der Fragezeichen ueber den Koepfen stetig steigt.
Nord B ° D. (F*4 )-1
Ost A° C. (E*6)+16
Noch einige Hinweise zum Cache:
Bitte benutzt als Parkkoordinaten die des Fragezeichens, da auch hier jedes Fenster Augen besitzt. Dieser Cache ist so oder so nichts für Drive-In Liebhaber, denn es geht ja schließlich um das genießen des Herbstes und der Natur!
Um die Dose zu erreichen sind ein paar Meter Fußmarsch nötig, aber mit der richtigen Kleidung ja kein Problem wie soeben gelesen ;).