Ihr befindet euch in Sichtweite der ehemaligen Achenbachbrücke, dem jetztigen Wullenwebersteg.
(c) Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin in der Universitätsbibliothek
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließ die Berliner Stadtverwaltung im Zusammenhang mit der intensiven Wohnbebauung des Hansaviertels mehrere Brücken über die Spree errichten. Eine Verbindung zwischen der Straße Siegmunds Hof und der Wullenweberstraße schuf die 1902 nach Entwürfen von Rudolf Borchers begonnene Achenbachbrücke. Es handelte sich um eine Stahlbogenbrücke mit unten liegenden Bögen, die bei den Brückenbauern und den Anwohnern ob ihres Aussehens zu Diskussionen führte. Dadurch konnte das Bauwerk, zu Ehren des früher zuständigen preußischen Bauministers Heinrich von Achenbach benannt, erst 1907 eingeweiht werden. Es diente als Verkehrsverbindung vom Ortsteil Moabit in das Berliner Stadtzentrum bis zu seiner totalen Zerstörung am Ende des Zweiten Weltkriegs. Erst im Jahr 1956 wurden Pläne für eine Fußgängerbrücke an dieser Stelle verwirklicht. Der 1957 fertiggestellte funktional gestaltete Zweigelenk-Spannbetonbogen besitzt keine schmückenden Elemente. Sie trägt den Namen Wullenwebersteg.
Der Steg wurde in den Jahren 1956 und 1957 erbaut und ist nach dem Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenweber benannt. Der 1492 geborene Hamburger Kaufmann und spätere Bürgermeister von Lübeck, Jürgen Wullenweber, wurde verdächtigt, seine Stadt demokratisieren zu wollen. Ein Gericht verurteilte ihn deswegen zum Tod. Er wurde am 29. September 1537 hingerichtet.
Die Fußgängerbrücke ermöglicht einen schnellen Zugang vom südlichen Spreebogen zur Stadtbahn am S-Bahnhof Tiergarten. An der Südseite steht seit 1986 ein Mahnmal, das an die ehemalige Synagoge der Gemeinde Adass Jisroel erinnert.
