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13 Grad Ost (6) – Triskaidekaphobie Mystery Cache

This cache has been archived.

msmsmsh: Da das Versteck leider regelmäßig durcheinander gebracht wird und es auch keine Alternative in der Nähe gibt, schicken wir den Cache ins Archiv.
Vielen Dank für die netten Logs.

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Hidden : 8/29/2013
Difficulty:
5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Angst vor der 13


Von der Bibel bis zum modernen Luftverkehr gilt die 13 im Westen seit jeher als schlimmste Unglückszahl. Dieser Aberglaube beruht angeblich auf der Zahl der Teilnehmer beim letzten Abendmahl – zu den biblisch bedeutsamen zwölf kam ein verräterischer 13., nämlich Judas Ischarioth, als letzter dazu. Eine altnordische Saga handelt in ganz ähnlicher Weise von zwölf Göttern, die in Walhall zu Tisch sitzen, als der heimtückische Loki auftaucht und einen von ihnen umbringt, nämlich Caldur, den heldischen Gott der Schönheit.

Die 13 ist in der christlichen Tradition vielleicht auch deswegen eine Unglückszahl, weil sie in einigen heidnischen Religionen als heilig gilt, deren Kalender 13 Mondmonate zählt. Durch Quellen belegt ist der Aberglaube um die 13 eigentlich aber erst ab dem Mittelalter, lange nach den Unglücksmahlzeiten der Bibel und der Edda.

Die besondere Furcht vor Freitag dem 13. scheint noch jünger zu sein, hängt aber mit einem alten Aberglauben um Freitage allgemein zusammen, Karfreitage eingeschlossen. Früher wurden in England Galgenstrafen freitags vollstreckt. Einige Historiker vermuten, dass Wochentag und Datum erst 1907 in Thomas W. Lawsons wenig bekanntem Roman „Friday, the Thirteenth“ kompiniert wurden (in dem es übrigens nicht um Serienmörder geht, sondern um die Wall Street der Jahrhundertwende). Eine weitere Theorie, jüngst durch den Bestseller „Sakrileg“ populär geworden, besagt, dass Freitag der 13. Oktober 1307 gemeint sei, der Tag, an dem der französische König Philipp IV. die Tempelritter zum Tode verurteilte.

Obwohl natürlich kein nachprüfbarer Kausalzusammenhang zwischen Freitag dem 13. und irgendwelchen Unglücksfällen besteht, gibt das Datum indirekten Anlass zur Sorge. Studien haben nämlich ergeben, dass gerade Autounfälle am Freitag dem 13. vermehrt auftreten. Das wird allerdings eher daran liegen, dass dieses Datum viele Autofahrer nervös macht und dass abergläubische Menschen es getreu der Theorie der selbsterfüllenden Prophezeiung auch als Grund für harmlose Vorfälle sehen, die ihnen ansonsten nicht weiter aufallen würden.

Obwohl der Aberglaube in der modernen Gesellschaft keine herausragende Rolle mehr spielt, ist die Triskaidakaphobie (Furcht vor der 13 – die spezielle Furcht vor Freitag dem 13. heißt Paraskevidekatriaphobie) noch nicht überwunden. Bei Dinnerpartys und Hochzeiten vermeiden es die Gastgeber tunlichst, 13 Gäste an einen Tisch zu setzen, weil ja sonst – so die Sorge – einer davon binnen eines Jahres sterben könnte. Den Mietern in vielen Bürohochhäusern fällt auf, dass nach dem 12. gleich der 14. Stock kommt (oder der 13. heißt einfach 12A), und in Flugzeugen gibt es oft keine 13. Sitzreihe. In China ist die Tetraphobie (Furcht vor der Zahl vier) noch verbreiteter.

Weil er es absurd fand, in einer angeblich rational geprägten Gesellschaft einem solchen Aberglauben anzuhängen, gründete Hauptmann William Fowler, ein Veteran des amerikanischen Bürgerkriegs, 1880 in New York den „Thirteen Club“. In Fowlers Leben spielte die 13 eine auffällige Rolle (unter anderem besuchte er die Public School No. 13, errichtete als Architekt 13 öffentliche Gebäude und nahm im Bürgerkrieg an 13 Gefechten teil), und so betrachtete er sie eher als Glückszahl.

Bei den exklusiven Dinners des „Thirteen Club“ saßen stets 13 Gäste am Tisch. Zu den Mitgliedern zählten der zukünftige Präsident Theodore Roosevelt und der frühere Amtsinhaber Chester A. Arthur. Der später nach diesem Vorbild gegründete „London Thirteen Club“ hatte ähnlich angesehene Mitglieder, darunter eine Reihe von Parlamentsabgeordneten. Der Club machte sich auch über andere Formen des Aberglaubens lustich – man betrat den Saal unter einer Leiter hindurch, verstreute beim Essen absichtlich Salz und zerbruch danach noch einige Spiegel.

(nach: Jamie Buchan: Pi mal Daumen. Was Zahlen erzählen. München 2011, S. 89 ff.)

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