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Strandspaziergang auf dem Schönberg EarthCache

Hidden : 10/13/2013
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Alttertiäre Küstenkonglomerate am Schönberg

1. Die Landschaft im Gebiet des Schönbergs vor 35 Millionen Jahren


Kommt mit auf einen Spaziergang von Leutersberg zur Schneeburg. Wir drehen das Rad der Zeit zurück und begeben uns in die Zeit vor 35 Millionen Jahren ins sogenannte Unteroligozän. In dieser Zeit gab es noch keinen Schönberg und auch der Schwarzwald, wie wir ihn heute kennen, lag noch tief verborgen unter seinem älteren Vorgänger. Die Stationen dieses ECs lagen an einer flachen, steinigen Küste. Im Rheingraben glitzerte das von Süden eingedrungene Meer. Nach Osten erhob sich das steile, hohe und zerklüftete Kliff eines Gebirges - dem Vorgänger unseres heutigen Schwarzwaldes.


2. Wie war diese Landschaft entstanden?


Schaut Euch die Abbildung „Aufbau des Oberheingrabens und seiner Randgebirge“ an. Sie zeigt von unten nach oben die Veränderungen im Gebiet des Oberrheingrabens, des Schönbergs und des heutigen Schwarzwaldes. Unsere Wanderung führt Euch in das Gebiet, das zwischen den beiden senkrechten schwarzen Strichen auf den drei Darstellungen liegt.

Die damalige Landschaft war im Verlaufe von 15 Millionen Jahren entstanden. Vor 50 Millionen Jahren war die Landschaft flach bis auf einige, niedrige Berge im Osten. Vor ca. 45 Millionen Jahren begann die Bildung des Oberrheingrabens. Die Erdschichten im Gebiet des heutigen Rheingrabens sanken allmählich ab, während sich die Schichten im Osten anhoben bis sich vor 35 Millionen Jahren der Vorgänger des heutigen Schwarzwaldes steil aus der Ebene erhob.

Die tiefsten Schichten dieses Gebirges wurden von kristallinen Gesteinen wie Gneis und Granit gebildet (in der Abbildung rot). Auf diesen lagen die Gesteinsschichten aus der Zeit des Rotliegenden, der Trias und des Jura (in der Abbildung grün). Diese oberen Schichten waren kontinuierlicher, bisweilen sehr starker Erosion ausgesetzt. Sie wurden zerkleinert und Bäche und Flüsse trugen das erodierte Gestein in den Oberrheingraben. In den Mündungsgebieten dieser Gewässer entstanden mächtige Schuttfächer (in der Abbildung grün getupft). Diese Schuttfächer bildeten den Strand zwischen dem Grabenmeer und dem Vorgängergebirge des Schwarzwaldes. Sie reichten weit ins Wasser hinein. Hier wurden sie von Meeresablagerungen und späteren, jüngeren Sedimenten überlagert (in der Abbildung beige)


3. Woher wissen wir, wie es hier vor 35 Millionen Jahren aussah?


Die mächtigen Schuttfächer haben sich bis heute am Rande von Vogesen und Schwarzwald erhalten. Am Schönberg bedecken sie die ganze westliche Flanke und auch die westliche Hälfte seines höchsten Gipfels. Sie sind bis zu 90 Meter hoch. Die Geologen nennen sie „Küstenkonglomerat“.

Als Konglomerate bezeichnet der Geologe Sedimentgesteine, die aus zumeist gut gerundeten, zuweilen auch kantigen, mehr oder weniger dicht gepackten Geröllen bestehen, die durch Bindemittel aus feineren Bestandteilen wie kalkhaltiger Mergel und Sand miteinander verbunden wurden. Aus der Form der Gerölle, ihrer Schichtung und ihrer Zusammensetzung aus verschiedenen Gesteinsarten kann der Geologe Rückschlüsse auf das Aussehen der damaligen Landschaft ziehen.

Die Küstenkonglomerate sind an Stage 1 und 2 des Caches sehr schön zu sehen. Die gute Abrundung der Gerölle zeigt dem Geologen, dass sie von weit her in das Randgebiet des Grabens getragen wurden. Die Steine stießen und rieben auf ihrem langen Weg unentwegt aneinander. Sie schliffen über feinere, sandige Bereiche der Bach- und Flussbetten. So erhielten sie allmählich ihre glatte, runde Form. Kantige Gerölle stammen aus dem nahe liegenden Bereichen der Bruchkanten des Kliffs. Sie wurden eingelagert, bevor sie vom Wasser und dem umliegenden Geröllen rund gearbeitet werden konnten.

Im Konglomerat finden sich Steine aller Größen. Je nach Wasserstand transportieren Bäche und Flüsse kleine oder größere, weniger oder mehr Steine. Es finden sich auch Ansammlungen sehr großer Steine. Diese können nur von Gewässern mit großer Wassermenge und hoher Fließgeschwindigkeit transportiert worden sein. Hohe Fließgeschwindigkeiten entstehen in Geländen mit großen Höhenunterschieden. Je höher sich das entstehende Vorgängergebirge des Schwarzwaldes aus dem flachen Oberrheingraben erhob, desto größer wurde die Fließgeschwindigkeit der Gewässer und umso besser waren sie in der Lage auch große Gesteinsbrocken zu transportieren.

Mit Eintritt in den Strandbereich verebbte die Kraft der Flüsse, so dass die großen Steine nahe dem Kliff liegen blieben. Die leichteren, kleineren Steine und feinen Sand- und Mergelpartikel wurden, so sie sich nicht zwischen den gröberen Geröllen einlagerten, weiter getragen und ferner von Strand und Kliff abgelagert. Die Zusammensetzung der Gerölle lässt also auch Rückschlüsse auf ihre Entfernung vom Rand des Gebirges zu.


4. Welche Gesteinsarten kann man in den Konglomeraten finden?


Die Gesteine der ehemaligen Schichten auf dem Vorgängergebirge des Schwarzwaldes liegen in den Konglomeraten in umgekehrter Reihenfolge vor. Der Anteil der jeweiligen Gesteine im Konglomerat zeigt den Geologen wie mächtig die ehemaligen Deckschichten des Vorgängergebirges waren.

Zuerst wurden die zu oberstliegenden Schichten des Jura abtransportiert und im Graben wieder aufgeschichtet. Die Gesteine des Oberjura findet man nur sehr selten - wie den fast weißen Korallenkalkstein, aus dem das Denkmal des Schönbergwirtes auf dem Weg von der Schneeburg zum Schönberghof gefertigt wurde. Diese Schichten waren schon weitgehend vor Beginn der Gebirgsbildung erodiert und nur noch in einer schmalen Schicht vorhanden.

Als nächstes wurden die weit mächtigeren Schichten des Mitteljura abgetragen und am Fuß des Gebirges abgelagert. Vor allem die oolithischen Kalksteine des Hauptrogensteins (s. Foto), die auch auf der Ostseite des Schönbergs in den Steinbrüchen als massive Schichten zu Tage treten (s. hierzu GC2WA2E), findet man im Küstenkonglomerat in großer Zahl. Die ältesten Gesteine stammen aus dem Zeitalter der Trias - Buntsandsteine und Kalksteine des oberen Muschelkalkes. Gesteine des kristallinen Grundgebirges – Gneis und Granit – findet man nicht, da die Erosion das Grundgebirge vor 35 Millionen Jahren noch nicht freigelegt hatte.

5. Warum liegen die Küstenkonglomerate heute hoch auf dem Schönberg?


Schau noch einmal auf die Abbildung „Aufbau des Oberrheingrabens“. Hier zeigt dir die obere Zeichnung die heutige Situation.

Das Vorgängergebirge wurde von den Elementen vollständig erodiert, abgetragen und in den Graben verfrachtet. Vor 5 Millionen Jahren war dieses Gebiet daher wieder eine flache Ebene. Die Schollen des heutigen Schwarzwaldes wurden jedoch weiterhin kontinuierlich emporgehoben, während das Gebiet des Rheingrabens weiter sank. Die Schollen des heutigen Schönbergs lagen im Grenzbereich zwischen aufsteigenden und sinkenden Schollen. Sie verhakten sich mit ihrer Ostseite an den aufsteigenden Schollen des Schwarzwaldes und stiegen dort ebenfalls auf. Ihre Westseite kippte jedoch dem Graben zu.

Der Schönberg wird heute von den schräg gestellten Schichten des Tertiär, des Jura und der Trias gebildet. Die alttertiären Küstenkonglomerate liegen als oberste Schicht auf der westlichen Seite des Schönbergs, während auf der östlichen Seite die unterliegenden älteren Schichten des Jura zu Tage treten. (s. hierzu GC2WA2E)

Aufgaben


Dieser EC kann als Wanderung (ca. 4 km) oder mit Hilfe des Autos absolviert werden. Stage 1 befindet sich direkt am Wanderparkplatz in Leutersberg. Wer die Wanderung nicht machen möchte, erreicht Stage 2, die Schneeburg, vom Parkplatz „Schönberghof“ aus. Geht zuvor mindestens bis zum Trailhead 1, um die Aufgabe 2 lösen zu können. Vor allem nach Regenfällen ist gutes, matschfestes Schuhwerk erforderlich!

Die vorgestellten Aufschlüsse an Stage 1 und 2 sind geschützte Geotope. Schaut - aber unterlasst bitte das Klettern und brecht keine Steine aus den Aufschlüssen!

Schickt uns Eure Antworten auf die Fragen über die Emailfunktion in unserem Profil. Danach könnt ihr sofort loggen. Wir melden uns, wenn etwas nicht stimmt.

Stage 1

Der Wanderparkplatz Leutersberg befindet sich in einem ehemaligen Steinbruch mit bis zu 5 Meter hohen Wänden. Direkt hinter der Parkfläche seht ihr einen von mehreren Anschnitten des Küstenkonglomerats. Schaut Euch diesen Aufschluss näher an. Hier kann man sehr schön die Lagerung und Größe der gut abgerundeten Steine sehen.

Aufgabe 1:

Schau Dir die Größe und Lagerung der Gerölle an.

a) Welche Gesteinsgrößen findest Du hier? Vor allem kleine, vor allem mittlere oder vor allem sehr große Steine? Merke Dir gut, welche Gesteinsgröße hier am häufigsten zu sehen ist!

b) Vergleiche das "Foto zu Aufgabe 1" mit dem Aufschluss hinter der Parkfläche und ordne die folgenden Beschreibungen den farbigen Flächen zu: vorwiegend sandig; etwa Handteller große Steine; kleinere Steine.

c) Was denkst Du, wie das Wasser vor 35 Millionen Jahren „gearbeitet“ haben muss, um diese Schichtung zu erzeugen? (Hier kannst Du Deine geologische Fantasie frei spielen lassen. Bei Problemen mit dieser Frage, lies noch einmal aufmerksam Abschnitt 3.)

Auf dem Weg zur Schneeburg

Der schönste Weg zur Schneeburg (Stage 2) führt über kleine Pfade immer bergauf. Auf diesen Pfaden lassen sich geologische Beobachtungen machen. Beginne die Wanderung beim angegebenen Trailhead 1.

Aufgabe 2:

Deine Wanderung führt Dich über die Schotterflächen des ehemaligen Strandes unterhalb der steilen Kliffe des Vorgängergebirges. Achte auf Deiner Wanderung auf den Weg zu Deinen Füßen – nicht nur, um nicht auf den nach Regenfällen häufig glitschigen Wegen auszurutschen - sondern auch, um zu sehen, wie der Weg aus geologischer Sicht beschaffen ist.

Was kannst Du auf dem Weg sehen? Findest Du Hinweise auf den ehemaligen Strand? Beschreibe kurz, was Du beobachten konntest.

Stage 2:

Die Schneeburg steht auf einem kleinen Hügel. Nördlich vom Burghügel liegt ein mächtiger Burggraben. An der oberen, nördlichen Wand sind ebenfalls alttertiäre Küstenkonglomerate aufgeschlossen. Bitte klettere nicht in den Aufschluss – es ist ein geschütztes Geotop. Stell dich am besten gegenüber auf die südliche Seite des Burggrabens. Von hier hast Du einen guten Blick auf das Konglomerat.

Aufgabe 3:

a) Welche Steingrößen kannst Du hier vor allem sehen? Sind die Steine hier vorwiegend kleiner oder größer als an Stage 1?

b) Wie erklärst Du Dir den Größenunterschied zwischen den Geröllen an Stage 1 und Stage 2?



Literatur

Körner, Helge (Hrsg.), Der Schönberg. Natur- und Kulturgeschichte eines Schwarzwald-Vorberges, Freiburg 2006
Eberle, J. (u.a.), Deutschlands Süden vom Erdmittelalter zur Gegenwart, Heidelberg 2010.
Schöttle, M. (u.a.), Geotope im Regierungsbezirk Freiburg, hrsg. von der Landesanstalt Umweltschutz Baden-Württemberg, 2005

Fotos und Zeichnungen

Foggs Consortin, 2013.

Additional Hints (Decrypt)

Qvr Nhstnora 1n, 1o haq 3n fvaq rvaqrhgvt yöfone. Orv qra naqrera Nhstnora vfg Rher trbybtvfpur Snagnfvr haq Orbonpughat trsentg. Uvre rejnegra jve xrvar rvaqrhgvt evpugvtra Nagjbegra.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)