Sublim spezial: Lieblingshobby Mystery Cache

Neulich hatten wir mal wieder eine lustige Skype-Runde. Es ging natürlich um unser Lieblingshobby.
Bald kam das Gespräch auf ungelöste Mysteries, gehobene Dosen, Erlebnisse aus der Vergangenheit und ähnliche Themen.

Der erste Kollege, der soeben eine Publish-Benachrichtigung bekommen hatte, nachdem seine Homezone gerade wieder vollständig sauber gewesen war, ächzte: "Mystery in Karlsbad! Ich pack das nicht. Ich halt das nicht mehr aus. Ich will das nicht mehr sehen."
Klar. Wir wussten alle, was das bedeutet: Nachdenken. Googeln. Um-die-Ecke-denken. Fluchen. Das Hirn zurücksetzen. Und danach das Ganze von vorne.
Dabei war es eigentlich so einfach wie unfair. Mit dem momentanen Stand waren alle zufrieden. Zumindest alle Anwesenden...
Trotzdem echauffierte sich ein Kollege: "Was hier geboten wird, ist schandhaft, anders kann man das überhaupt nicht mehr bezeichnen. Mit Mystery-Lösen, mit einem Rätsel bei einem Hobby hat das nichts mehr zu tun!"

Starke Worte. Zum Glück war Kollege 3 konstruktiver gestimmt. Man hörte ihn murmeln, während er die Suchmaschine bediente und sich systematisch vorarbeitete. "Sechs Einträge noch in der Trefferliste in Google. Keiner trifft. Die Ideen prasseln unaufhörlich hernieder..."
Dann verlor sich seine Stimme in den Laptop-Lautsprechern. Dafür plötzlich große Aufregung bei unserem Gastcacher aus dem Süden, dessen Stimme sich überschlug, während er offensichtlich den Checker bediente: "Da kommt die Antwort. Grün. Grün. Grün. Grün. Grün. Grün. I werd narrisch!"
Irgendwie auch liebenswert, dieses Volk. Wollen wir ihm dieses seltene Erfolgserlebnis mal gönnen.

Das Gespräch driftete ab, und irgendwann wurden die üblichen Anekdoten aufgetischt. Eine Schote jagte die andere. Ein Kollege erinnerte sich an einen schlimmen Misserfolg, als widrige Umstände im Feld ein wertvolles Stück verlorengehen ließen.
"Die kurzen Sätze, die mein Freund, der von oben zuschaute, während des Dramas sagte, werde ich nie vergessen:
'Toni, halt die Dose. Nein.'
Gar nicht herausgeschrieen oder so. Mehr so leise verzweifelt."
Ja, sicher ein tragischer Moment.

"War das der gleiche Kollege, der einen Reviewer mal so übel beschimpft hat?" erkundigte ich mich. "Der mit dem 'Schickt den ganz schnell in die Walachei, diesen Mann!' oder wie der Spruch war?"
"Quatsch!" beschieden mir die anderen unisono. "Und jetzt lass uns lieber noch versuchen, das gelöste Ding von vorhin zu heben."

Vor Ort wurde es dann noch einmal lustig. Die Steinkonstruktion, die das wertvolle Teil barg, war mit einem komplizierten Mechanismus gesichert. Unser frisch dazu gestoßener Jungcacher bekam die Instruktionen zum Öffnen der Konstruktion von mir höchstpersönlich. In der Hektik schlug sogar mein badischer Dialekt durch: "Klicke'. Lupfe' jedzd. Jaaa!".
Und obwohl eigentlich alle damit gerechnet hatten, dass der Reviewer den Cache schon lange archiviert hatte und die Dose vielleicht schon nicht mehr vor Ort ist, bekamen wir anscheinend noch eine letzte Chance. Dann wurde es dramatisch. Ich hatte den besten Blick und versorgte alle, die nichts sehen konnten, mit Live-Infos, während der Kollege zwischen den Steinen hantierte:
"Fuund! Fuuund! Fund durch die Mauer hindurch. Dose! Dose! Uhloken ballt die Fäuste...".

Tja. Einen dramatischeren Fund gab es wohl seitdem nie. Aber vielleicht könnt ihr ja auch einen tollen Fund landen? Wir sind jedenfalls damals so mit den gefundenen Informationen umgegangen: Wir haben sie auseinandersortiert, chronologisch geordnet, und dann die BWWs genommen. Und damit haben wir folgende Rechnung gemacht:

Nord: 49 [R3*R4-R1*R2-217]/1000
Ost: 008 [F1*F2+F3*F4-6381]/1000