Im 17. Jahrhundert war die Region zwischen Trier und Hermeskeil dünn besiedelt.
So gab es zu der Zeit in Lorscheid, welches damals aus den beiden Ortsteilen Wellscheid und Lorscheid bestand, 12 Feuerstellen.
Im Tal am Lorscheider Bach gingen 2 fleißige Müller ihrer Arbeit nach. Erzählungen zu Folge trieb sich ein Unhold in den Wäldern rum, der Nachts den Müllern ihr Korn und Mehl klaute.
Niemand traute sich, nach dem unsagbar bösen Kerl zu suchen. In einer klaren Sommernacht mussten die Kinder mal wieder Hunger leiden. Die sechsjährige Marie machte sich -getrieben vom Hunger- alleine auf in die Dunkelheit um den Greueltäter zu suchen! An einer unscheinbaren Wegkreuzung sah sie im hellen Licht des Vollmondes einen riesigen Berg Mehl- und Kornsäcke auf dem ein kleiner Zwerg herumtanzte. Als Marie versuchte sich die Taschen mit Mehl vollzustopfen entdeckte der Gnom das Mädchen und drohte ihr. Marie zischte ihn an: "Dich soll der Blitz beim Scheißen treffen" und rannte so schnell sie konnte nach Hause.
In den frühen Morgenstunden entlud sich ein heftiges Gewitter über dem Hochwald. Blitze zuckten fast im Sekundentakt und das Donnergrollen nahm kaum ein Ende.
Seit diesem Tag ist nie wieder ein Sack mit Getreide oder Mehl im Tal des Lorscheider Bachs verschwunden...