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Buddelei am ...strand EarthCache

This cache has been archived.

Frodina: Kann leider nicht länger gewartet werden.

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Hidden : 8/6/2013
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Das Naturschutzzentrum Bergstraße wurde von seinen Initiatoren am Nordwestufer des Baggersees "Erlache" angelegt.
Seit Mai/Juni 2013 gibt es neue Aktivitäten auf der anderen Seite des Naturschutzzentrums, die mich zum Nachdenken über das hier vorausgegangene geologische Geschehen gebracht haben.

Dieser Cache ist Kinderwagen- und Rollstuhl-geeignet. Während der Öffnungszeiten des Naturschutzzentrums (Tor offen) kann man ihn fast als "drive in" machen.

Ende Juni 2013 habe ich mir den Earthcache GC24KP8 am Naturschutzzentrum als Cache-Milestone (und weil dort gerade geöffnet war) gegönnt.
Aber als ich wieder raus auf den Parkplatz kam, sah ich, dass es hier noch etwas Anders zu beobachten gibt.

Nordwestlich vom Parkplatz gab es etwas Seltsames:

Eine kleine Bagger-Lady namens "Paulina" schwamm in einem Baggerloch, das damals kaum größer war als sie selbst. Wozu denn so ein Unfug?

Bei genauerem Hinschauen war recht schnell klar, dass hier ein neuer Sand- und Kiestagebau aufgefahren wird (in lokaler Sprache: "E neies Baggerloch buddle").
Auf einem dem 40 Hektar großen Areal wird dadurch ein 32 Hektar großer See entstehen. Gebaggert wird wegen der relativ niedrigen (alten) Hochspannungsleitung nicht mit einem hohen Greifschaufelbagger wie früher im Nachbarsee, sondern mit einem Saugbagger. Die Sand- und Kiesvorkommen in diesem Gebiet sollen in den nächsten Jahren den Bedarf im Regierungsbezirk Darmstadt zu rund 40 bis 50 % decken. Das Kieswerk, in dem Sand und Kies durch Sieben nach Korngrößen getrennt sowie gelagert und verladen werden, bleibt am bisherigen Platz. Das abgesaugte Material wird durch einen Schlauch bzw. durch ein (teilweise unterirdisch verlegtes) Rohr dorthin transportiert.

Die Stadt Bensheim erhält rund 160 k€/Jahr als Grubenzins. Das Geld soll für Natur- und Landschaftsschutz verwendet werden. - Hoffen wir das Beste! Die Obstbäume auf diesem Gelände wurden jedenfalls umgepflanzt oder durch neue ersetzt, der Ackerboden wurde weggeschoben und getrennt gelagert, und 50 k€ gehen jährlich an das Naturschutzzentrum.

Nun aber genug mit Technik und Wirtschaft bzw. dem, was aus früherem geologischem Geschehen heute werden kann. (= "angewandte Geologie")
Was gibt es hier aus Sicht der "historischen Geologie" zu sehen oder zu lernen?

Es gibt in unserer Gegend bereits viele Earthcaches zu den hiesigen Gesteinsarten (Granit, Sandstein, ...), zu den vom Wind zusammengetragenen Dünen oder zum angewehten Löss. Außerdem ist unweit von hier auch Ton zu finden.
Aber hier (und an anderen Stellen in dieser Gegend) wurden Sand (Korngröße kleiner 2 mm) und Kies in einer Mächtigkeit von ca. 30 m abgelagert. Feinkies und Mittelkies (Korngröße 2 bis 20 mm) abzulagern, schafft der Wind nicht; dafür sind andere Kräfte nötig. Es ist zu vermuten, dass dies durch einen relativ großen früheren Flusslauf geschehen ist.
Wie und wo lagern Flüsse Material ab? Einmal, wenn sie nicht allzuschnell fließen, oder wenn sie Bögen bzw. Schleifen (Mäander) bilden. Das Material wird dann an der Innenseite des Bogens, am "Gleithang" abgelagert.

Um das 'live' zu zeigen, habe ich - allerdings in einem anderen Land und an einem steileren Bach - ein Filmchen (.mp4, 80 MB) aufgenommen, das zeigt, wie dort Material auf der einen Seite eines Gewässers abgegraben und auf der anderen Seite abgelagert wird.

Fragen zum Cache:
  1. Welcher Fluss hat hier bei Bensheim sooo viel Sand und Kies abgelagert? - Es war nicht der Rhein. Wessen "Strand" war es denn dann?
  2. Wie nennen Geologen den Zeitabschnitt der Erdgeschichte, in dem hier Sand und Kies abgelagert wurden? (nur einer der beiden auf der Tafel genannten Zeitabschnitte macht Sinn)
  3. Wie kommt es zur Entstehung eines Gleithangs bei einem Fluss? Wie heißt das gegenüberliegende Ufer? Findet ihr nun auch eine Erklärung dafür, warum beim Umrühren im Wasser Salz und Zucker in der Mitte angehäuft werden, und warum die Teeblättchen beim Umrühren in der Mitte der Tasse nicht nur zusammengeschoben, sondern sogar hochgewirbelt werden?
  4. Wie viele/wenige Meter unter der Erdoberfläche hier - also unter dem Parkplatz bzw. unter den Äckern - beginnen Sand und Kies? (Es ist nicht nach dem (Grund-) Wasserspiegel gefragt!)
Zu den Antworten für Fragen 1 und 2 kann die Geologie-Tafel an der Südostseite des Parkplatzes vielleicht ein Bisschen helfen (aber nur in Verbindung mit eigenem kritischen Nachdenken; diese Tafeln sind nicht immer hilfreich und enthalten manchmal sogar Fehler.). Wenn hier geschlossen ist, muss man etwas recherchieren.
Frage 3 muss (wenn man es nicht weiß) etwas experimentiert und recherchiert werden,
und Frage 4 lässt sich durch Beobachtung/Schätzen vor Ort klären.

Quellen:
Neuer See: www.morgenweb.de, www.echo-online.de
Verwendung von Pacht/Grubenzins: www.echo-online.de
Lesestoff: Wikipedia: Mäander
Stand der Arbeiten und Luftbild 06/2015: www.morgenweb.de

Logbedingungen:
  • Bitte sendet mir Eure Antworten über mein Profil. Danach könnt Ihr sofort loggen.
  • Ich schicke weitergehende Informationen (bzw. eine "Musterlösung") zum Earthcache. - Ihr seht dann selbst, wie gut Eure Antworten waren. :-)
  • Bitte schreibt keine Antworten zu den Fragen ins Log! Sonst muss ich es leider löschen.
  • Ein (optionales) Bild, in dem der wachsende See oder etwas Interessantes in der Nähe zu sehen ist, wäre schön. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Earthcaches dürfen sich ruhig mal weiterentwickeln und Cache(r)fotos ebenfalls.
Das Grundstück um den neuen See darf nicht betreten werden, und die Böschungen von neuen Baggerseen sind sehr gefährlich (siehe Logs vom 12.6.2015).^^ Es hat bereits genug tödliche Unfälle an "jungen" bzw. aktiven Baggerseen gegeben! - Deshalb steht auch der Zaun drum herum.
Die Grundstücke um den See und auch um die Kiesfirma sind eingezäunt. Bitte das im eigenen Interesse beachten!! "Gugge un staune derf jeder, awer neidabbe, rumkleddern orer Knebscher drigge derfe nur die Experdde!"


Außerhalb der Öffnungszeiten des Naturschutzzentrums Bergstraße ist der Weg zum Zentrum und zu seinem Parkplatz mit einer Schranke für Autos gesperrt. Wer bei Schließung der Schranke noch hier parkt, muss dann evtl. lange warten oder sogar mit einem Knöllchen rechnen. Für Fußgänger und Radfahrer ist das aber unproblematisch.
Auch wer während der Öffnungszeit des Naturschutzzentrums hier parkt, sich aber nicht beim NZ aufhält, riskiert hier ein Knöllchen.

Hinweise für weitere GPS-Aktivitäten in der Umgebung:
  • Der andere Earthcache im Garten des Naturschutzzentrums ist für Fußgänger auch außerhalb der Öffnungszeiten erreichbar, wenn man westlich um das Naturschutzzentrum herumläuft. Bitte dabei auf den Wegen und Pfaden bleiben!
  • Falls jemand von Euch Munzees sammelt: Hier in der unmittelbaren Nähe gibt es vier davon.
Für Sammler von Bannern:

<a href= "http://www.geocaching.com/geocache/GC4FEZY" target="_blank" ><img src="http://img.geocaching.com/cache/log/large/e68a0459-26df-415b-aa2b-97f52d00d412.gif" title="Ich habe Paulina besucht! GC4FEZY" /></a>

Nachtrag 10/2014: Neulich war ich legal (um Sandkastensand zu kaufen) im Kiesbetrieb: Zwischen den aussortierten (wenigen) Steinen befinden sich auch Faust- bis Unterarm-große Holzstücke. Ich würde mich freuen, wenn hier mal ein Dendrochronologe zugreift (vorher um Erlaubnis fragen und Helm aufsetzen!) und das genaue Alter bestimmt. Auch für Paläonthologen dürfte dieser "Auschuss"-Haufen interessant sein

Additional Hints (No hints available.)