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Bast Mystery Cache

Hidden : 5/27/2013
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Hinweis für Rollstuhlfahrer: Die Stelle ist leicht anzufahren, dennoch muss man zum Boden heruntergreifen können.

Teil vier der fünfteiligen Cacherwelt-Trilogie

Bast, der, seidige elastische Rinde, die junge Äste umgibt; extrem widerstandsfähig und doch fest; gern genommener nachwachsender Rohstoff für viele Anwendungen, so zum Beispiel für Bastkörbe.
[Quelle: Esmeraldas Almanach]

Esmeralda W., ihres Zeichens eine renommierte Hexe und Salmiakliköransetzerin, waren die Süßholzraspelvorräte ausgegangen. Darum machte sie sich auf, um ihre Vorräte in den unergründlichen Wäldern hinter dem naheliegenden Viadukt aufzustocken.

Auch pflegte sie, auf dem Weg in diese Gefilde stets im Wirtshaus Linde einzukehren, dessen Wirt, ein Exilbochumer, begnadeter Barde, Tüftler und Besenbinder war, was ihr momentan sehr gelegen kam, weil ihr alter Besen doch schon sehr in die Jahre gekommen war und einiges an Reisig gelassen hatte.

Aber auch dem Wirt kam Esmeralda nie ungelegen, da sie nicht nur seine Hauptlieferantin für Salmiaklikör sondern auch eine stets verschwiegene Kritikerin seiner neusten Lieder war. Und nachdem er sich um Esmeraldas alten Besen gekümmert hatte, holte er seine Ukulaute hervor; ein zwischen Laute und Ukulele anzusiedelndes Hybridinstrument, welches er in tagelanger Arbeit selbst entwickelt hatte.

„Liebste Esmeralda“, leitete er ein, „höre nun mein neuestes Werk, welches ich für meinen Bruder in Hannover geschrieben habe. Es sollte sich just in diesem Moment auf der beschwerlichen Reise dorthin befinden. Ein Zauberer trägt es ihm zu, den ein glücklicher Umstand jüngst hierhin verschlagen hatte.“

Esmeralda bezweifelte insgeheim, dass die Nachricht seinen Empfänger erreichen sollte, weil sie Zauberer als überaus schusselige Grobmotoriker kennengelernt hatte, die vor ihrem Ableben nicht einmal die notwendige Weisheit haben, es zu erkennen, wenn der achte Sohn des achten Sohnes eine Tochter ist.
Doch wischte sie diesen Gedanken schnell fort und konzentrierte sich auf das Ukulautenspiel des Wirtes, der mit seiner nuscheligen Stimme sein Lied anstimmte ...

„Tief in Linden...wo man Holzhack verbrennt...
ist es besser... besser ahals man de-hehenkt...
Tief in Lihin-dehehen..., tief in Lihin-dehehen...
...“

Als Minuten später die letzten (Uku-)Laute verklungen waren, applaudierte Esmeralda artig. Dann nahm sie noch die Likörbestellung des Wirts entgegen und machte sich auf den mehrstündigen Weg in ihre verborgenen Süßholzwurzelgründe, der sie auch an einem herrlichen Busch vorbeiführte, an dessen Fuße sie ein lieblos hinterlassenes Häufchen Bast bemerkte.

„Bast kann man immer brauchen“, dachte die alte Hexe und sammelte ihn in ihren spitzen, mit Nadeln gespickten Hut, den sie bastgefüllt wieder aufsetzte und mit Hutnadeln sicherte, bevor sie ihren Weg fortsetzte.

Als sie gegen Mitternacht wieder in ihrer Hütte anlangte, hatte sie das Süßholzsammeln und der Rückweg so angestrengt, dass sie die Wurzeln in die Ecke warf, und sich sofort in ihre Kammer begab, wo sie ihren Hut ab- und sich sogleich zur Ruhe legte.

So verbrachte der Bast eine Wachstum anregende Vollmondnacht in einem alten Hexenhut...

Als Esmeralda am nächsten Morgen erwachte, fiel ihr Blick auf ihren Hut und einen großen Haufen Bast, der unter ihm Hut hervorgequollen war.
„Ach, der Bast“, dachte sie und während sie den Hut leerte, fiel ihr eine ihrer Hutnadeln ein, mit der sie neulich den Fruchtbarkeitstrank für ein Mädchen aus Blödes Kaff angerührt hatte. Dann ging sie die Ziegen melken und überlegte, was sie nun mit dem ganzen Bast anfangen solle.
Wie sie so molk, fiel ihr das Lied des Lindenwirts samt seiner Ukulaute ein und ein Gedanke gab den anderen: „Ukulaute... Ukulele... irgendwo hinter dem Regenbogen... Lotusblütenkränze... Baströckchen... Tänze... BASTRÖCKCHEN!“, woraufhin Esmeralda sofort nach dem Melken begann, einen Bastrock zu nähen, der ihr wohl gelang, denn im Gegensatz zu Zauberern sind Hexen in der Regel eher feinmotorisch veranlagt, was sich deutlich von der Qualität ihrer Handarbeiten ableiten lässt.

Dennoch geriet der Bastrock über Jahre in Vergessenheit, bis Esmeralda ihn eines Tages versehentlich mit ihrem Festumhang in ihre Reisetasche packte. Auf dem jährlichen Blocksbergtreffen fiel er zufällig Marzipantitanix, dem Angetrauten von Esmeraldas alter Freundin, einer weisen Zauberin aus Marzipantitanstadt ins Auge, der mit einem Blick die Bestimmung, des Rockes erkannte, woraufhin Esmeralda ihm den Rock überließ.

Dank Marzipantitanix überdauerte der Bastrock unbeschadet, weil wohlbehütet in der Hütte der Zauberer einige Jahre, bis die Sternweisen der Lindenschen Sternwarte am Ereignishorizont eine lang erwartete Bungalowkonstellation im Sternbild Menorca ausmachten. Auf Rückfrage in der ortsansässigen Schmiede, die von einem Verwandten des achten Sohnes, eines Schmiedes aus Blödes Kaff, dessen achter Sohn wiederum versehentlich und zum Leidwesen eines verblichenen Zauberers nicht nur eine Tochter sondern auch die Enkelin einer Hexe Namens Esmeralda W. war, betrieben wurde, erhielten sie die Auskunft, dass ein Kausalzusammenhang mit dem ehemaligen Erscheinen eines Sternreisenden aus dem Boratsystem nicht abwegig sei.

Leider weilte jener Sternreisende nicht mehr in der Nähe, weil er sich dazu berufen fühlte, als Altvehikelnavigator in der Ferne des Morgenlandes Karriere zu machen, wo ihn die Schergen der Schmiede nach seinem Sieg der Herzen rechtzeitig aufspürten und wohlbehalten an die Stelle zurück geleiten konnten, wo Marzipantitanix und seine Angetraute schon sehnsüchtig mit dem Bastrock auf ihn warteten.
Sie erklärten ihm in kürzester Zeit Konstellation, Situation, Mission und wie wichtig es sei, die eine zu finden, der es bestimmt war, diesen Rock zu tragen, denn derartige besondere Kleidungsstücke passen regelmäßig immer nur einer Person. Das war mit Aschenputtels Glasschuh so und wird sich wegen eines Bastrockes nicht ändern.

Der Sternweise, jener Navigator aus dem fernen Boratsystem sinnierte lange und als er durstig wurde, reichte man ihm eine Phiole mit einer braunen Flüssigkeit, die er gierig leerte. Sogleich entfaltete sie ihre Wirkung und erfüllte ihn mit einem wohligen Gefühl was wiederum seine Gedanken beflügelte, aus denen sich vor seinem geistigen Auge langsam die einzige Person materialisierte, der es den Bastrock zu tragen bestimmt war.

Es handelte sich um keine geringere, als die Nachfahrin eines der bedeutendsten Seefahrer und Weltentdecker der Vergangenheit; die Erbin des roten Hutes von Tek-I-Lah.

Sogleich schickte man nach ihr und als sie in der Sternwarte eintraf und den Rock anprobierte, passte er ihr, wie angegossen, woraufhin umgehend vor Ort ein großes Fest gefeiert wurde, zu dem Zauberer, Magier, Navigatoren und Miniaturhochsitzbauer aus aller Herren Länder kamen, um die Besitzerin des Bastrockes mit dem roten Hut tanzen zu sehen.

Nur ein alter knorriger griesgrämiger Baum bekam X-tausende Meter entfernt in seinem beschaulichen Wald von all dem nichts mit und selbst wenn, hätte es ihn maximal bis zum nächsten Windstoß interessiert; als eine plötzliche Windböe aus 241° seine Blätter rascheln ließe, woraufhin Baum sich darauf konzentrierte, nicht zu viele zu verlieren und darüber die Geschichte vergäße...

Strauch ist übrigens kürzlich einer Zaunbaumaßnahme zum Opfer gefallen. Nie wieder wird sich also jemand einen Ast herausschneiden, der ggf. mittelfristig eine gewisse Berühmtheit erlangen könnte. Nie wieder wird ein Häufchen Bast es von einem seiner Äste bis zum Rock schaffen. Doch wer wissen will, wo er dereinst gestanden hat, sollte sich am Baum auf seinen Besen schwingen, sein Näschen in den Wind halten und dann schnurstracks, immer der Nase nach ein 50,044tel der Strecke zur Sternwarte fliegen.

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