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Solangbraun Mystery Cache

Hidden : 5/22/2013
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Ein Mystery bei dem weniger Wert auf die Lokation, dafür mehr auf die Geschichte gelegt wird.
Letzter Teil der fünfteiligen Cacherwelt-Trilogie

... Als der Sturm, der später unter dem Namen „Pumpalottatrina“, wie ihn die Bewohner aus „Blödes Kaff“ nannten, in die Annalen des Waldes eingehen sollte, vorbei war, war E. weg, Fichte lag am Boden doch Baum konnte sich weder an die Namen von W., T. noch an E. erinnern. Offenbar jedoch einige Menschen, denn Baum bekam immer wieder Besuch. Sehr zu seinem Leidwesen waren es jedoch weder Hexen noch Zauberer sondern nur mMenschen, die zwischen seinen Wurzeln herumsuchten. Als wenn es dort etwas zu finden gäbe.

So zogen die Jahre dahin. In manchen lauen Nächten kratzten sich die Sauen endlich wieder an seiner rauen Rinde, jedes Jahr bauten Vögel Nester in seiner Zweige luftiger Höhe und auch die Sommergewitter überstand er unbeschadet.
Baum wurde noch älter. Noch borkiger. Noch knorriger. Griesgrämiger.
Hätter er gewusst, dass der Sturm „Pumpalottatrina“ hieß, hätte er „sie“ verflucht. So verfluchte er lediglich den Sturm und vermied indirekt auch eine innere Verwirrung. Alte Bäume neigen nämlich dazu, wenn sie borkig, knorrig und griesgrämig sind. Und einem Sturm einen weiblichen Namen zu geben wäre abwegig genug; insb. dann, wenn man „sie“ dann Sturm und nicht Stürmin nennt. Wenn philosophische Fragen mit politischer Korrektheit kollidieren, verlieren Bäume schon mal Blätter. Ebenso, wenn eine plötzliche Windböe Blätter erfasst, dann konzentrieren sich Bäume in der Regel darauf, nicht zu viele zu verlieren, und verlieren darüber den metaphorischen Faden, was vielleicht auch nicht unbedingt immer das Schlechteste ist. Es sei denn, man vergisst darüber die Namen von W., T. oder E., aber das ist ein anderes Ärgernis und eine andere Geschichte.

Eigentlich sollte Baum zufrieden sein. Schöne Tage waren wieder schöne Tage, seitdem Fichte nicht mehr knarzte und auch die Auswirkungen ihrer Harzinkontinenz waren mit den Jahren verblasst. Aber im Laufe der Zeit hatte sich Baum an seine unliebsame Genossin gewöhnt, obwohl er es sich nie eingestand. Gerade, als Baum Fichte wieder etwas vermisste, erfasste eine plötzliche Windböe seine Blätter, woraufhin Baum sich darauf konzentrierte, nicht zu viele zu verlieren, worüber er glücklicherweise sein Vermissen vergaß und nicht in unergründliches Selbstmitleid verfiel.

Als der Sturm vorüber war, saß etwas auf seinem Hauptast; etwas, was man ungefähr so beschreiben könnte:
Man spreizt Daumen und Zeigefinger weitestmöglich ab, winkelt das vordere Daumen- und Zeigefingerglied etwas an, bis sie in etwa parallel zueinander stehen, hält sie hoch und sagt laut: „Ein Käfer, solang, braun.“
„Ein Käfer, so lang, braun.“ ist übrigens auch die korrekte Antwort auf „Was Suchen Sie denn?“ Zumindest dann, wenn dieser Frage noch ein Dialog, wie: „Entschuldigung...“ - „Ja?“ – „Was machen Sie da?“ – „Ich suche was!“ vorausgegangen ist. Erfahrungsgemäß fördern solche Dialoge zuweilen das Entstehen einer neuen Spezies. In diesem Fall handelte es sich speziell um das „Solangbraun“ aus der Gattung der „Häkelkäfer“.

Baum entschloss sich, zunächst abzuwarten, doch der Käfer regte sich nicht. Die Vögel zwitscherten, die Sonne verlagerte ihren Standort immer weiter Richtung Westen, doch der Käfer rührte sich nicht. Und als der letzte Sonnenstrahl Baums Hauptast rot erglühen ließ, saß der Käfer immer noch da und harrte regungslos aus; sowohl im fahlen Mondlicht als auch zum Sonnenaufgang.
Irgendwann hatte Baum die Rinde dick und beschloss, den Käfer anzusprechen. Ein griesgrämig, knorriges „Grmpf!“ erschien ihm dazu angemessen.
„Hmm?“, erwiderte der Käfer.
„Du sitzt auf meinem Ast“, meinte Baum, woraufhin sich folgender Dialog entwickelte:
„Hmm!“ – „Warum?“ – „Aus Gründen!“ – „Welche?“ – „Weil ich es kann!“
Das Gespräch entwickelte sich Baums Erachtens nicht wirklich zufriedenstellend. Der Käfer war ein offensichtlich griesgrämiges Exemplar, weshalb Baum seine Taktik änderte und einen neuen Ansatz startete: „Ich bin Baum!“
„Solangbraun!“, antwortete der Käfer.
Baum wirkte trotz des ungewöhnlichen Namens kein bisschen irritiert. Er erinnerte sich vage, sogar jemand aus einem Ort Namens „Blödes Kaff“ zu kennen. Jetzt, wo der erste Schritt getan war, war Baums Neugierde geweckt. „Und warum sitzt Du nun hier?“, fragte er deshalb erneut.
„Ich dichte“, antwortete der Käfer.
„Du dichtest?“
„Hmm!“
„Was denn?“, fragte Baum, der literarische Ergüsse irgendwie vermisste, was unbewusst mit der rudimentären Erinnerung eines fast vergessenen Besuches eines Spechtes zusammenhing.
„Unter eines Baumes Rinde, saß die Made mit dem Kinde. Und auf einem and’ren Baum saß stattdessen Solangbraun“, rezitierte der Käfer.
„Das ist von Dir?“ fragte Baum sichtlich beeindruckt.
„Naja, fast“. – „Und was daran nicht?“ – „Das mit der Made.“
Baum wollte, in Anbetracht dessen, dass offensichtlich gerade einer der bedeutendsten Poeten der Jetztzeit auf seinem Hauptast saß, gerade fragen, wer den anderen Teil des Gedichts verfasst hatte, als eine plötzliche Windböe seine Blätter rascheln ließ, woraufhin Baum sich darauf konzentrierte, nicht zu viele zu verlieren und seine Frage vergaß.

Als der Sturm vorbei war, saß Solangbraun jedoch immer noch da.
„Du bist noch da!“, stellte Baum erleichtert fest.
„Hmm“, erwiderte der Käfer.
„Wo waren wir?“, fragte Baum.
„Und auf einem anderen Baum saß stattdessen Solangbraun“, rezitierte der Käfer hilfsbereit.
Ein wohliger Schauer zog durch Baums Kambium. Er fühlte sich geschmeichelt, schließlich kam nicht jeder Baum in einem so gehaltvollen Gedicht vor und das er gemeint war, konnte schließlich niemand in Abrede stellen, weil der Käfer eindeutig auf seinem Hauptast saß.
„Woher hast Du nur dieses Talent?!“, komplimentierte Baum.
„Zauberei!“, entgegnete Solangbraun.
„Zauberei?“, fragte Baum, der zwar auch rudimentäre Erinnerungen an Hexen hatte, aber hoffte, durch diese Frage einige Erinnerungen wieder zu erlangen, die tief in seinen Jahresringen verborgen waren.
„Ja Zauberei. Oder findest Du es nicht ungewöhnlich, das ein, auf Grund der Geschichte einer Begebenheit bei einer Schatzsuche, von einer Zauberin aus dem Norden gehäkelter und anlässlich einer Taufe übergebener Käfer dichten kann?“
Diesen Satz musste Baum sich mehrfach durch die Rinde gehen lassen, bis er ihn verstand. Doch bevor er sichtlich beeindruckt antworten konnte, fuhr Solangbraun fort: „Eine Zauberin aus Marzipantitanstadt, die sogar Häkelwelten auf Häkelelefanten auf einer Häkelschildkröte schuf. Jene Zauberin, die sogar einen Hochsitz gehäkelt hätte, wenn ein Reisender namens Johann nicht -eines gallischen Steinewerfers wegen- der Häkelung hölzern vorgegriffen hätte.“
Obwohl Baum nicht wirklich verstand, wovon Solangbraun erzählte, wollte er die Geschichte nicht unterbrechen.
„Dass diese hölzerne Objekt nun mit einer Psychohühnchennummer einen zweiwöchentlich stattfindenden punktlosen Stammtisch ziert, auf dem die ein- oder andere Geschichte auf Wunsch ggf. zum Besten gegeben wird, ist dabei nebensächlich. Ursächlich für meine literarische Veranlagung erscheint allerdings, dass ich seit einiger Zeit eine Präsentpackung hannoveranimprägnierter Holzhackschnitzel bewache; ein Geschenk jener Zauberer aus Marzipantitanstadt an jenen Schatzsucher und Miniaturhochsitzbauer, der mich verbal zeugte und der mir nachträglich diese Nummer verpasste.“ Woraufhin der Käfer einen Flügel hob und eine kleine Messingplakette sichtbar wurde.
„Beeindruckend“, sagte Baum, der nicht einmal die Hälfte des Ganzen verstanden hatte. Doch fiel es ihm schwer das zuzugeben, weshalb es ihm passend erschien, noch eine, wie er fand, aufmerksamkeitsvermittelnde Frage zu stellen: „Und wo genau wurdest Du verbal gezeugt?“
„Genau weiß ich das nicht“, erwiderte Solangbraun, „aber um das herauszufinden benötigst Du den Namen eines Dichters, meine Referenz und Esmeraldas Hexenreim und der geht so:

Die Sonne

Alle Letter sind nur Ziffern, Zahlen nutzen Dir hier keine.
Das verhält sich auch identisch mit Personen die ich meine.
Zieh die Nummer des Skarab’
Von des Dichters Namen ab
Streich davon die ersten Sieben
Schau, was Dir davon geblieben.

Aus Ziffern mach Dir eine Zahl
Der Reihe nach, das merk’ Dir mal.
Erst Eins, dann Sechs, dann Drei, dann Zwei
Denn das ist keine Hexerei.
Das ziehst Du vom Geblieb’nen ab
Da geht sie unter, zappzerapp.

Geht die Sonne auf am Morgen
macht dem Hahn das keine Sorgen
Fällt er jedoch von der Leiter
Kommst mit dieser Zahl Du weiter
Nimm Vier, Null, Zwei und Eins stattdessen
Ist es der Sache angemessen

Solangbraun bemerkte ein fast unmerkliches Zittern an Baums Ast, als ihm zeitgleich klar wurde, dass Baum diese Stelle niemals würde aufsuchen können, weil Solangbrauns Erfahrungen mit Bäumen auf die Erkenntnis beschränkt war, dass Bäume in der Regel fest verwurzelt sind und ihren Platz nicht verlassen können. Was er nicht wusste, war, dass Ents das sehr wohl können aber in der Regel nicht wollen, was aber eigentlich nichts zur Sache tut, weil Baum kein Ent war. Solangbraun erwog gerade, sich für seine vorschnellen Worte bei Baum zu entschuldigen, als ein heller Lichtblitz über den vermeintlich heiterem Himmel zuckte und den Käfer dematerialisiert vom Ast hinweg auf eine Präsentpackung hannoveranimprägnierter Holzhackschnitzel portierte; noch bevor er Baum noch darüber informieren konnte, dass Esmeralda an einer T-Aussprachschwäche litt, die sie Namensendungs-Ts grundsätzlich verschlucken ließ, was dann und wann nicht unbedeutende Probleme verursachte.
So blieb für Baum erneut eine Frage unbeantwortet.

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