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Sagenhaft! - Der Teufel und der Weißgerber Mystery Cache

Hidden : 3/20/2013
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Dieser Cache erzählt wieder eine Leisniger Heimatsage.

An den angegebenen Koordinaten befindet Ihr Euch am ehemaligen Lederwarenladen am Schlossberg (früher Gerberei?). Hier beginnt der letzte Weg des Weißgerbers. Folgt ihm bis zum Ende. Heute sind nicht mehr alle Stationen seines Weges nachzuvollziehen, was für den Cache auch nicht erforderlich ist. Wichtig ist nur das Final und nur dort muß gesucht werden. Unterwegs gibt es keine weiteren Hinweise, alles relevante steht in der Sage. Es ist nicht alles bis ins letzte Detail beschrieben, weshalb wir von der Variante der höchsten Wahrscheinlichkeit ausgehen. Versetzt Euch also in die Situation der damaligen Nacht.



Der Teufel und der Weißgerber


Es war am 22. Januar anno 1579. Im Hause des Weißgerbers Adam Steinhöfer am Schloßberge war eben die Vesperpause zu Ende. Da sprach der wackre Meister zu seiner Frau:

Weib, ich will rüstigen Schrittes zum Fischendorfer Schuster eilen und ihm sagen, daß wiederum einige weißgegerbte Häute vom Kalb und von der Ziege für ihn bereit liegen.“ „Und ihr,“ befahl er dem Altgesellen, „bietet pünktlich Feierabend, wenn ich bis dahin noch nicht wieder zur Stell' sein sollte!“

Er zog die hohen Pelzstiefel an, setzte die dicke Pelzmütze auf, schlug den molligen Pelzkragen hoch und verließ sein Haus.

War das ein Wetter! Ein eisiger Wind trieb ihm den Schnee in dicken Flocken ins Gesicht, daß er kaum die Augen öffnen konnte. Aber am meisten zauste ihn der Wintersturm, als er drüben in Fischendorf aus der überdachten Muldenbrücke herausschritt. Keuchend und prustend erreichte er das Haus des Dorfschusters.

Aus Freude über die gute Nachricht von den bereitliegenden Häuten schlug nun der biedere Meister vor, im Fischendorfer Gasthof einen Humpen bestem Dickbieres zu leeren. Der Weißgerber war gleich dabei, hatte er doch schon längst keinen guten Tropfen mehr getrunken.

Bald saßen die Beiden in der Gaststube am großen Kachelofen und taten sich gütlich. Beim zweiten Humpen befanden sie sich in bester Stimmung, denn er hatte ihre schweren Zungen gelöst; beim dritten aber gerieten sie ernstlich in schlimmen Streit. Der Schuster hatte den Weißgerber erst ein wenig gehänselt, dann an der Güte seiner Häute gezweifelt und zuletzt behauptet, er sei immer von ihm betrogen worden.

Solcher Schimpf war dem ehrsamen Weißgerber noch nicht widerfahren! Er stand wütend auf, um seinen Gegner zu packen; nur mühsam verhinderten andere Gäste eine regelrechte Schlägerei. Da schrie er drohend, daß es selbst die Wirtin in der Küche hörte:

Ich schwöre es, daß ich mich noch heute für die erlittene Schmach an dir rächen werde, sonst soll mich der Teufel holen, so wahr ich Adam Steinhöfer heiße!“

In diesem Augenblick erschien in der geöffneten Tür sein liebes Eheweib. Sie hatte es nicht länger allein zu Hause ausgehalten und sich in großer Sorge um das Wohlergehen ihres lieben Eheherrn mit der größten Handlaterne auf die Suche gemacht. Wie glücklich war sie gewesen, als sie draußen seine wohlbekannte Stimme gehört hatte!

Mit einem giftigen Blick auf den bösen Schuster zog sie ihn behutsam vom Stammtisch weg, gab ihm den Mantel um und schob ihn sanft zur Türe hinaus, während der Wirt die Zechschuld ankreidete.

Sie kam aber mit ihrem Ehegemahl nur bis an den Eingang der Muldenbrücke. Hier lehnte er sich schwer an die morschen Pfosten und stöhnte laut. Sie tröstete ihn, so gut sie es vermochte.

Drüben in Tragnitz tat die Uhr des Kirchleins zwölf grelle Schläge; es war eine stockfinstere Nacht. Plötzlich warf ein heftiger Windstoß die Laterne um, daß sie verlöschte, und riß dem braven Meister die Pelzmütze vom Kopfe. Er wollte sie erhaschen, glitt aber aus und – verschwand auf geheimnisvolle Weise!

Die gute Frau Meisterin aber hielt krampfhaft seinen schweren Mantel in den Händen. Es war ihr zumute, als zucke ihr ein Blitz mit hellem Feuerstrahl durch den Kopf, und in der Nase spürte sie Schwefelgeruch. Sie schrie, so laut sie konnte, sie raste vor Verzweiflung, daß die Leute aus dem Gasthofe und den benachbarten Gehöften herbeieilten. Man suchte mit großen Stallaternen die ganze Gegend ab, aber man konnte von dem Weißgerber auch nicht eine Spur mehr entdecken.

Seht ihr,“ sagte der Schuster, „nun hat ihn der Teufel wahrhaftig geholt, weil er seinen Schwur nicht gehalten hat!“

Das Volk aber murmelte ängstlich: „Wie konnte er nur so fluchen und wettern!“ „Warum mußte er auch so raufen und saufen!“ „Bewahr uns Gott vor Teufels Gewalt und einem bösen Tod!“

Und der Wintersturm heulte die ganze Nacht schauerlich.


Quelle: Leisniger Heimatsagen von Alfred Horn



Damals war der Glaube an übermächtige Wesen weit verbreitet. Heute wissen wir natürlich, daß es den Teufel nicht gibt, also kann er auch den Weißgerber nicht geholt haben. Nur – wo ist dann Adam Steinhöfer abgeblieben? Findet Ihr ihn? Bedenkt: Damals war es unüblich, ständig ein Schreibgerät mit sich zu führen; also bitte mitbringen.

Bitte vorsichtig behandeln und auf die (Angel-) Muggels achten.

Viel Spass beim Suchen!

In dem Gasthof soll übrigens schon Kaiser Barbarossa zu Gast gewesen sein. Heute wird ihn wohl nur noch der Abrissbagger vor dem Verfall retten, was im hinteren Teil nun schon geschehen ist.

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