Im 18. Jahrhundert hat sich in Wittenberg eine furchtbare Tragödie ereignet. Hierzu findest du im www viele Informationen.
Der Cache führt dich zu Orten, die mit der wahren Geschichte zu tun haben. Die Stationen liegen sehr zerstreut, ein Fahrzeug zu benutzen wäre ratsam. Zu Erinnerung: wir unterscheiden Zahlen und Ziffern.
1. Station N 51°52.280 E 012°39.089
Die 1. Station (also Start bzw. Listingkoordinaten) befindet sich in der Zimmermannstraße. Von hier siehst du die beiden Gesichter A und B über den Eingangstüren. Die Hausnummern sind a und b (Die Zuordnung ist beliebig).
2. Station N 51° 52.018 E 012°38.589
Hier siehst du etwas, was mit dieser Geschichte eindeutig zu tun hat. Summiere alle Ziffern von dem Objekt. Diese Zahl sei c.
3. Station N 51° 51.996 E 012° 38.609
Gehe nun zum Eingangsportal des Rathauses. Vor dem Rathausportal wurde das Schafott errichtet, und vier markante Steine zeigen noch heute die Stelle, wo es gestanden hat. Links neben der Rathaustür sieht man sechs Ziffern, wobei es sich nicht um eine zusammenhängende Zahl handelt. Addiere alle sechs Ziffern. Diese Zahl sei d.
4. Station N 51°52.730 E 012° 37.876
Begib dich nun zum Galgenfeld. Hier wurde die Leiche der Susanne Zimmermann aufgehängt und der Volksmund erzählt, dass die zuerst heruntergefallene Hand aufs Rathaus gebracht wurde. Die Hand, die mehrere Menschen vergiftet hat. Hier siehst du ein Verkehrsschild (Einfahrt verboten). Auf der Vorderseite des Schildes ist eine kleine Buchstaben/Ziffernkombination zu sehen. Diese Kombination reiht sich logisch in die Cachebeschreibung ein. Nachtrag August 2016: Schild wurde erneuert und passt nun nicht mehr zur ursprünglichen Cachebeschreibung. Deshalb hier die Lösung: e=5
5. Station N51° 51.851 E 012°39.650
Hier auf dem Friedhof befindet sich das Grabdenkmal, das an die Tragödie erinnert. Hier ist natürlich nichts versteckt oder manipuliert worden. Der Friedhof hat folgende Öffnungszeiten: März bis September (7:30 bis 20:30) und Oktober bis Februar (8:00 bis Einbruch der Dunkelheit). Der Friedhof hat viele Eingänge. Über dem Denkmal befindet sich ein Steinbogen, in den zwei Wörter eingemeißelt sind. Benutze alternativ das Bild "Auf dem Friedhof". Zähle die Buchstaben der beiden Wörter. Diese Zahl sei f.
Nun hast du alle Zahlen (a, b, c, d, e, f) zusammen und kannst die Finalkoordinaten ermitteln.
(a*b*c*d*e*f) - 9022367 = UVWXYZ
Final: N 51° 51.UVW E 012° 39.XYZ
Der Finalort ist zu jeder Zeit besuchbar, im Gegensatz zur 5. Station. Eventuell musst du den Weg dahin erstmal erkunden, es müssen aber keine Zäune überwunden werden. Am Final wirst du etwas Stoffartiges vorfinden, das ein Loch hat. Stecke deine Hand in das Loch und ergreife den dünnen grauen Faden, an dem die Dose hängt. Bitte vergrößere das Loch nicht und zerre nicht an dem Stoff herum. Sei bitte umsichtig. Bitte nicht spoilern.


Hier noch eine fiktive Geschichte zur Tragödie, die auf wahren Fakten beruht:
Die Hand der Giftmischerin
1. Kapitel - Die dritte Frau
Wir schreiben das Jahr 1727. Es ist der 18. Februar, ein kalter, verschneiter Dienstag. Der Postkommissar Johann Georg Zimmermann hat vor einer Stunde seine dritte Frau, Susanne Zimmerman geheiratet. Damit du die Geschichte ein bisschen besser verstehen kannst, werde ich dir noch kurz etwas über seine vorherigen Frauen und seine Kinder erzählen. Am 23. September 1717 hat Johann Georg Zimmermann seine erste Frau, Sophie Elisabeth Wolff, geheiratet. Daran kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Ich war zu der Zeit ja erst 1 Jahr alt. Johann hat mit seiner Frau dann 3 Kinder bekommen. August, Karl und Balthasar. Das sind meine besten Freunde. Außerdem hat er auch noch eine Stieftochter, Wilhelmine. Leider ist seine Frau Sophie schon 1724 gestorben. Frag mich nicht warum. Dann hat der Postkommissar seine zweite Frau, Christiane, im Februar 1725 geheiratet. Die ist dann aber ein Jahr später auch gestorben. Da seine Kinder noch nicht mal in die Schule gingen, brauchte er eine neue Frau. Und die hat er gerade geheiratet. Aber wenn ihr mich fragt, sieht die irgendwie komisch aus. Fast wie eine Hexe, mit ihrem langen schmutzigen Haar, der runzeligen Haut und dem dreckigen Grinsen. Naja, für sein Aussehen kann ja niemand etwas. So und jetzt geh ich August, Karl und Balthasar besuchen. So schrieb Theodor in sein Tagebuch. Danach machte er sich zu seinen Freunden auf. Als er an der Tür klopfte, öffnete Susanne Zimmerman die Tür. Mit einem fast zu freundlichem Grinsen fragte sie, ob er nicht etwas von ihrem Kuchen probieren wollte. Theodor lehnte ab. Er traute dieser komischen Gestalt nicht. Und außerdem hatte er gerade erst gegessen. Dann ging er zügig an ihr vorbei zu seinen Freunden. „Hallo Theodor, wie geht es?“, rief ihm Karl entgegen. „Gut, wollen wir in den Garten einen Schneemann bauen?“, antwortete Theodor. „Ja, ich hole nur noch schnell meine Handschuhe“, antwortete August. Als sie im Garten waren, wollte Theodor wissen, wie seine Freunde denn die neue Frau ihres Vaters fanden. „Also ich glaub, die ist eine Hexe oder so.“, rief Karl zurück, als er gerade die erste Kugel rollte. „Meinst du wirklich?“, entgegnete Balthasar, „die ist doch immer so freundlich!“ „Ein bisschen zu freundlich, findest du nicht?“, erwiderte August.
2. Kapitel - Seltsamer Todesfall
Eine Woche später unternahm Johann Georg Zimmermann eine Geschäftsreise. Er wollte in Ezzlelinga ein neues Waisenhaus aufmachen. Am Montag nach der Abreise des Postkommissars besuchte Theodor seine Freunde mal wieder. Sie spielten gerade Mikado, als Theodor dazu kam. Er setzte sich zu ihnen und wartete, bis sie fertig waren, damit er in der nächsten Runde auch mitspielen konnte. In der Zwischenzeit brachte Susanne kandierte Äpfel für die Kinder. Karl, August und Theodor fassten ihre Äpfel nicht einmal an. Und sie warnten auch Balthasar, nicht von den Äpfeln zu essen, doch er meinte: „Nun habt euch mal nicht so, die werden schon nicht vergiftet sein.“ Eine Woche später, als Johann Georg Zimmermann wieder zurück war, lag Balthasar mit Erbrechen und Leibschmerzen im Bett. Karl, August und Theodor erzählten dem Postkommissar von ihrem Verdacht, dass seine Frau Susanne eventuell etwas damit zu tun haben könnte. Doch er antwortete nur: „Susi würde doch nicht eines meiner Kinder vergiften! Und nun geht wieder spielen.“ Nach zwei Tagen traten Krämpfe bei Balthasar auf. Dann am 4. März, als Theodor seine Freunde gerade mal wieder besuchen wollte, kam August heulend die Straße entlang gerannt. „Er ist tot! Balthasar ist tot!“ Theodor wusste nicht, was er sagen sollte. Und dann schluchzte er auch los: „Er war ein wirklich guter Freund. Warum hat er nur den Apfel gegessen? Warum haben wir ihn nicht davon abgehalten?“ „Keine Ahnung, ich wusste immer, das mit dieser Susanne etwas faul ist“, antworte Karl traurig.
3. Kapitel - Noch zwei Tote
Zwei Tage nach Balthasars Tod besuchte Susanne Zimmermann ihre Freundin Gudrun. Als sie am Abend wieder zurück kam, brachte sie Maultaschen für August mit. „Schau mal mein Lieber, ich hab dir was Schönes mitgebracht!“, grinste sie ihm bei ihrer Ankunft entgegen. „Nein Danke, ich hab gerade erst gegessen.“, antwortete er schnell. „Und dein Bruder Karl, will der sie vielleicht?“ „Nein auf keinen Fall, der mag Maultaschen nicht!“, rief August schnell. In diesem Augenblick kam das Kindermädchen Marianne in das Zimmer und rief: „Ich will die Maultaschen essen!“ „Na gut, wenn du meinst.“, antwortete Susanne und gab sie ihr. Ehe August etwas sagen konnte, hatte Marianne die Maultaschen schon aufgegessen. Und das war ein Fehler. Drei Tage danach starb sie an schlimmen Fieberanfällen. Aber noch immer wurde Postkommissar Johann Georg Zimmermann nicht misstrauisch. Und auch nicht, als am 15. Mai seine Stieftochter Annelotte starb, seltsamerweise kurz nachdem sie einen kleinen Geburtstagskuchen von Susanne gegessen hatte. August und Karl aßen schon lange nichts mehr, was ihnen Susanne Zimmermann, oder wie sie sie schon in Gedanken nannten: die Giftmischerin anbot.
4. Kapitel - Die letzten Morde
Doch es half nichts. Als August eines Morgen seinen Tee trank, schmeckte er etwas anders. Schon nach zehn Minuten lag er wie Balthasar mit Erbrechen und Leibschmerzen im Bett. Schon am Mittag starb er eines grausamen Todes. Als Theodor das erfuhr, ging er zusammen mit Karl zu ihrem Hausarzt. Wenn Johann Zimmermann ihnen schon nicht glaubte, würde er es vielleicht tun. Der Hausarzt Volkhart war gerade dabei, einen neuen Fiebersaft zu entwickeln, als die zwei Jungen zur Tür hereinstürzten. „Volkhart, wir brauchen unbedingt deine Hilfe. Du musst beweisen, das August, Balthasar und Marianne vergiftet wurden! Es war Susanne! Da sind wir uns ganz sicher. Balthasar hat einen vergifteten Apfel gegessen. Und Marianne eine vergiftete Maultasche!“, rief Karl aufgebracht. „Wirklich? Ich dachte mir schon, dass mit dieser Frau etwas nicht stimmt. Wenn ihr wollt, kann ich gleich damit beginnen, Augusts Leiche zu untersuchen, vielleicht finde ich sogar Spuren von Gift.“, antwortete Volkhart freundlich. Zusammen gingen sie in Augusts Zimmer, wo in seinem Bett immer noch seine Leiche lag. Volkhart packte gerade seine Sezierinstrumente aus, als Susanne in das Zimmer stürzte: „Na ihr drei, wollt ihr nicht zusammen mit mir einen schönen Tee trinken?“ „Nein danke, uns ist gerade nicht nach Tee zumute.“, rief ihr Theodor missgelaunt zurück, „Wir sind gerade dabei, zu beweisen, dass du August, Balthasar, Annelotte und Marianne vergiftet hast.“ „ Das ist doch albern, ich würde doch niemals die Kinder meines Mannes vergiften! Was denkt ihr von mir!“, antwortete die Giftmischerin empört, „Außerdem findet in einer Stunde seine Beerdigung statt. Bis dahin muss er noch gewaschen werden und neue Kleider bekommen. Da könnt ihr ihn jetzt nicht einfach aufschlitzen! Ich nehm den Armen am besten gleich mit.“ Noch ehe Karl, Theodor und Volkhart etwas sagen konnten, hatte sie Augusts Leiche schon aus dem Bett gefischt und war mit ihm nach unten verschwunden. „Diese hinterhältige Frau!“, rief Theodor wütend, „jetzt hat sie es doch tatsächlich geschafft, uns August vor der Nase wegzunehmen.“ Doch es sollte noch ein weiteres Opfer folgen. Und zwar der letzte Sohn von Johann Georg Zimmermann: Karl. Am 5. September starb er nach drei Wochen im Krankenbett. Theodor war todtraurig, er hatte alle seine Freunde verloren wegen irgend so einer alten Hexe, die jeden vergiftet, der ihr in die Quere kommt. Nach Karls Tod ging Theodor noch einmal zu Johann Georg Zimmermann und bat ihn endlich einzusehen, dass seine Kinder alle drei vergiftet wurden. Und er gab ihm recht. Nur mussten sie es irgendwie beweisen.
5. Kapitel – Die Morde rächen sich
Johann Georg Zimmermann bat seinen Schwager Abraham Vater um Hilfe. Er sollte zusammen mit seinem Hausarzt Volkhart Karls Leiche sezieren und beweisen, dass er vergiftet wurde. Und sie konnten es nach zwei Stunden Arbeit eindeutig beweisen. Karl wurde durch Arsen vergiftet. Als die Giftmischerin Susanne Zimmerman am nächsten Tag mal wieder bei ihrer Freundin Gudrun zu Besuch war, durchsuchten Johann Zimmermann, Abraham und Theodor ihr Zimmer und fanden ein arsenhaltiges Pulver. Nach genaueren Untersuchungen ihrer ersten Ehemänner Erasmus und Kilian stellte sich heraus, dass auch diese durch Susanne vergiftet wurden. Als sie aus Hamersten, wo ihre Freundin lebte, zurückkam, wurde sie bereits von zwei Wächtern empfangen und abgeführt. Am 5. Januar 1728 wurde sie dazu verurteilt, gerädert zu werden. Am 26. Oktober 1728 fand die Hinrichtung statt. Viele Schaulustige waren erschienen. Der Rat hatte deshalb umfangreiche Vorkehrungen getroffen. Die Bürger der am Markt liegenden Häuser waren zum Beispiel namentlich verwarnt wurden, ihre Dächer nicht aufdecken zu lassen, um eine bessere Sicht zu haben. Damit nicht irgendjemandem ein Dachziegel auf den Kopf fällt. Außerdem wurde ein Schafott vor dem Rathaus errichtet. Man sieht heute immer noch anhand der hellen Lochsteine, wo es gestanden hat. Theodor stand in der ersten Reihe und konnte gut sehen, wie der Scharfrichter Gottfried Blocksberg sie erst an das Schafott fesselte, dann nahm er ein großes Wagenrad mit einer scharfen eisernen Kannte und hob es hoch. Mit viel Schwung ließ er es auf ihren linken Unterschenkel sausen, der mit einem lauten Knirschen zerbrach. Blut spritzte umher und die Giftmischerin schrie laut auf. Dann ging es weiter mit dem rechten Unterschenkel, dann kamen die Oberschenkel. Theodor sah mit Genugtuung zu, wie der Scharfrichter ihr die Knochen brach, die Giftmischerin laut schrie und immer mehr Blut das Schafott herunterlief. Bald war Gottfried Blocksberg bei den Armen angekommen. Dann hob er das Rad erneut, zielte mitten auf ihr Genick und gab ihr den Gnadenstoß. Damit hatte er seine Arbeit beendet. Das Volk jubelte auf. Nun wurde ihr zertrümmerter Körper von zwei Beamten aufgehoben und zum Galgenfeld gebracht und dort aufgehängt. Der Volksmund erzählt, dass die Hand, die zuerst von ihr abgefallen war, in das Rathaus gebracht und dort aufgehoben wurde. Drei Tage später wurde die Giftmischerin begraben. Theodor ging nicht zu der Beerdigung. Obwohl sie nun verurteilt und tot war, trauerte Theodor immer noch August, Karl und Balthasar nach. Wegen einer verrückten Frau hatte er alle seine Freunde verloren. Das würde er nie vergessen.
Ende