Der St. Kolomaner Gletscherschliff stellt ein einzigartiges Naturdenkmal dar. Direkt an der Landessstraße gelegen kann der größte jemals in Europa freigelegte Gletscherschliff in der schneefreien Zeit frei besichtigt werden. Entstanden ist der Gletscherschliff durch die Bewegung des Gletschers vor Rund 150 Millionen Jahren, in einer Zeit, in der Gletscher fast bis ins heutige München reichten, der Gletscherschliff in St. Koloman wurde 1974 im Zuge des Ausbaues der St. Kolomaner Landesstraße freigelegt und 1975 zum Naturdenkmal erklärt. Eine zirka 5 m hohe Steilböschung und eine etwa 1500 m2 große, buckelig geschliffene, sanft nach Norden fallende Fläche neben der bestehenden Straße ist derzeit freigelegt, wobei der Fels durch den Gletscher derart glatt geschliffen ist, daß er in trockenem Zustand glänzt, als sei er mit Wasser besprüht worden. Leider wird sich dieser Glanz und die Schrammen im Kalk unter dem Einfluß der CO2 haltigen Niederschläge im Lauf der Jahre verlieren, doch das typische Relief dieses einzigartigen Naturphänomens wird erhalten bleiben.
GEOLOGIE: Der Fels besteht an der Böschung aus dem grobgebankten „Barmsteinkalk“ und in der Sohle des hohlkehlenartigen Schliffes aus dünngebankten „Oberalmer Mergelkalken“. Beide Gesteinsarten sind etwa 160 Jahrmillionen alte Ablagerungen einer Tiefsee, die sich während der oberen Jurazeit etwas südlich unseres heutigen Bundeslandes ausgebreitet hat. Durch gebirgsbildende Vorgänge wurden die erhärteten ehemaligen Schlammschichten einige Kilometer nach Norden in ihre heutige Lage geschoben. Während der letzten Eiszeit breitete sich in der Gegend von St. Koloman der sogenannte „Lammergletscher“ aus, der ein Seitenast des mächtigen Salzachgletschers war. Er hat in Richtung von Südost nach Nordwest das heutige Plateau von St. Koloman überfahren und dabei Moränen abgelagert, beziehungsweise an zahlreichen Stellen seine Unterlage, den beschriebenen Jura-Fels, geschliffen. Nur ganz selten sind die Zeugen dieser Gletschertätigkeit an der Erdoberfläche zu sehen, da die Gletscherschliffe meist von Moränenmassen zugedeckt sind.
Vor 22.000 Jahren war das Salzachtal vom mächtigen Salzach-Gletscher erfüllt, der im Gebiet St. Koloman bis auf eine Höhe von rund 1500 Meter reichte. Das heutige Areal des Gletscherschliffes war damals von rund 700 Meter Eis bedeckt, welches sich über den Felsuntergrund hinweg bewegte. Dabei wurde dieser abgeschürft, glatt gehobelt und durch eine natürliche „Schleifpaste“ aus Sand, Schluff, Ton und Wasser mit einer Glanzpolitur versehen. Der Gletscherschliff ist in dieser Seehöhe das größte, derartige Gebilde in Salzburg, verleiht daher dem Landschaftsbild ein besonders charakteristisches Gepräge und ist von hohem, naturwissenschaftlichen Wert. Auf 4 Schautafeln erfährt man Wissenswertes über den 150 Millionen Jahre alten Kalkstein und die Entstehung der Berge um St. Koloman, ihre eiszeitliche Überformung durch den Salzachgletscher und die Besonderheiten des Gletscherschliffes.
Deine Aufgaben:
Begib Dich zum Gletscherschliff und beantworte folgende Fragen per mail:
1. Wie breit ist der Gletscherschliff in Höhe von Tafel 2 in etwa?
2. Wieviel Eis war über unserem Standort als der Salzachgletscher noch vorhanden war?
3. In welchem Abschnitt erkennt man, wie sich das Eis durch seine hohe Plastizität an kleine
Unebenheiten anschmiegte und sie abschliff?
Du brauchst meine Logerlaubnis nicht abzuwarten - bei falschen Antworten melde ich mich.
4. Mach ein Foto von Dir mit dem Schliff im Hintergrund und poste es in Deinem Log! Sende es NICHT per message oder mail an mich!
An dieser Stelle gab es schon einmal einen Earthcache Gletscherschliff St. Koloman
